Das hilft dir vermutlich nur bedingt weiter, aber das Verhalten deines Hundes ist kein Einzelfall.
Unser Rumäne zeigte in den ersten Wochen ein sehr angepasstes Verhalten und traute sich auch erst nach 10-12 Wochen, seine Angst und Unsicherheit zu zeigen. Das ging in unserem Fall nicht gegen uns, sondern gegen fast alle Umweltreize. Frauen findet er weniger schlimm als Männer. Du kennst vermutlich die Vorgeschichte eurer Hündin nicht. Wir kennen unsere nur ganz begrenzt, schließen daher nicht aus, dass es in Rumänien durchaus unschöne Situationen mit Männern gab. Und je nachdem, wie die Männer, die wir draußen treffen, auftreten, aussehen, reden, reagiert er entspannter oder ängstlicher. Dunkle Klamotten, dunkle Haare und Haut, gefühlt aggressive (laute) Sprechweise, all das führen zu Unsicherheit. Auslöser könnte bei euch wirklich ganz kleine Sachen sein, die euch überhaupt nicht aufgefallen sind, denen ihr keine Bedeutung beigemessen habt: Jacke offen statt geschlossen, Mütze getragen (wo sonst keine war), anderes Zuschlagen der Autotür.
Wir waren verzweifelt ohne Ende, denn ein Leben mit Mogli hatten wir uns anders vorgestellt. Gefühlt kamen täglich neue Dinge hinzu, die "nicht funktionierten". Wir haben 2 Schritte vorwärts und 3 rückwärts gemacht. Oder die Schritte vorwärts waren so klein, dass sie kaum sichtbar waren. Zwischendurch haben wir sogar alles auf Eis gelegt, denn auch Mogli wollte irgendwann nicht mehr raus, teilweise ja nicht einmal mehr in den Garten.
Wir hätten vermutlich viel früher eine Trainerin ins Boot holen sollen, denn seitdem wir sie haben, geht es doch aufwärts. Wir haben Mogli und uns zu lange in Watte gepackt aus Angst, etwas, ihn, kaputt zu machen. Vieles läuft auch heute noch nicht so, wie es sollte. Andere Dinge sind traumhaft und für uns die Lichtblicke, die wir brauchen, um optimistischer in die Zukunft zu schauen.
Welche Aufgaben übernimmt denn dein Mann was den Hund angeht? Ich würde ihm vermutlich, sollte es nicht so sein, die Fütterung überlassen und auch viele angenehme Dinge. Sie muss lernen, dass er nichts ist, vor dem hund Angst haben muss. Und oft geht das über Futter, Spiel und Kuscheln.