Beastmaster
Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich VB+Team nicht persönlich böse Intentionen unterstelle, im Gegenteil. Ich habe eben nur den Eindruck, dass sie sich selbst zu viel zumuten, zu viele Hunde für zu wenig Geld und Personal haben. Und damit den einzelnen Hunden nicht mehr gerecht werden können.
Würdest du sagen, jeder einzelne Hund dort lebt in einer guten Umgebung, besser würde es nicht gehen? Findest du die Haltung (zB im Rudel) dort für alle Hunde die sinnvollste Variante? Bekommen alle Hunde genug Anleitung und Trainingseinheiten, genug Ruhepausen und Schlaf?
Das stelle ich in Frage. Und habe das Gefühl, das wird von Befürwortern oft 'entschuldigt', weil die HHF ja ein gutes Ziel hat, die Menschen dort viel Arbeit und Herzblut reinstecken und eben tun, was sie können. Es kann aber beides sein: Die Menschen dort tun, was sie können. Und trotzdem ist die Situation für einige Hunde dort eigentlich nicht ideal oder ok.
Das mag gut sein, denn für Vanessa scheint es ja die Lebensaufgabe zu sein, weshalb ja in der Vergangenheit zuviel 'mit Herz' aufgenommen wurde und der kaufmännische Aspekt vernachlässigt wurde.
Besser geht immer, wenn ich die Unterstützerliste mancher TH sehe. In Berlin sammelt z.B. der zugehörige TSV über seine Mitgliedsbeiträge, Vermächtnisse und Spenden. Dazu gab's 2018 mal 'ne Zuwendung vom Senat.
Davon können kleine TH und Organisationen nur träumen.
Einnahmen haben sie z.B. durch Vorbereitungen für Wesenstests, Webinare und natürlich auch - wohl sogar maßgeblich - durch Spenden.
Es wäre gelogen, wollte man alles nur beschönigen, aber z.B. die Gruppenhaltung war für viele 'Einzelprinzen', die bisher gelernt haben, ihren Bedürfnissen mit Zähnen Nachdruck zu verhelfen, eine sehr schnelle und - wie ich finde - hundgerechte 'Therapie'. Und natürlich ist das Management solch einer Meute kein reiner Beobachtungjob, aber sehr hilfreich, wenn man Hundesprache lernen will. Denn obwohl natürlich ein Teil der Hunde auffällig ggü. Menschen waren, sind sie es untereinander nicht, wie man annehmen möchte, sondern kommunizieren wesentlich feinsinniger, als man es erwarten würde.
Dort gibt' es Hunde, die neugierig bei allem was die Betreuer machen, dabei sein wollen, manche beobachten nur und manche schlafen auf Matratzen, Körbchen - alles was es bei normalen Hundehaltern zuhause auch gibt und das dürfte auch der größte Unterschied zu THs sein.
Ich bin jetzt kein Verhaltensforscher, aber die isolierte Haltung der Hunde in Tierheimen finde ich deutlich schlimmer, denn auch dort sitzen ja Hunde, die tw. aufgrund ihres Verhaltens abgegeben wurden. Auch da wird versucht, die Tiere 'abgabefähig' zu machen, aber sich mit Artgenossen täglich zu arrangieren kommt dort aus meiner Erfahrung zu kurz.
Dazu muss man sagen, dass man Hunde durchaus in Einzelhaltung vermitteln kann - wird ja auch gemacht - ohne dass der entsprechende Hund sich mit Artgenossen auseinander setzen muss.
Deswegen hatte ich vorhin auch geschrieben, dass ich bei einigen Hunden gefragt habe, warum sie denn abgegeben wurden, denn das wären auch Kandidaten für ein normales Tierheim gewesen. Wenn ich aber als TH-Leiter die Wahl hätte, einen leicht vermittelbaren Hund aufzunehmen oder einen, bei dem Monate investiert werden müßten - und dann noch mit unklarem Ausgang - dann fällt die Entscheidung leicht.
Deshalb finde ich das Grundkonzept der HHF prinzipiell gut und Einrichtungen dieser Art viel zu selten.