Beiträge von C.Hunter

    angelsfire

    Ich glaube es kann halt auch ein befremdliches und unsicheres Gefühl sein, sich ein Lebewesen ins Haus zu holen und sich dazu verpflichten sich jahrelang um es zu kümmern ohne dass man in diesem Moment eine tiefe Bindung zu diesem Lebewesen hat oder es zu einem selbst. Und bei einem Welpen kommt noch hinzu, dass die erst einmal alles lernen müssen und das man unter Umständen erst nach ein paar Jahren, erst nach der Pubertät, wesensfest werden. Und wenn der Hund dann nicht so wird, wie erhofft, dann liegt es ja auch mit an der eigenen Erziehung. Und die Aufgabe ist oft ja nicht nur sich zu kümmern das Tier am Leben zu erhalten, sondern man will ja auch eine Bindung, das Tier lieben können und so weiter. Alles in Allem glaube ich ist das schon ganz schön viel mit dem man erst mal klarkommen muss. Ich finde das alles ganz verständlich und gar nicht unnormal, wenn man da mal ein paar Tage oder Wochen drauf reagiert.

    Das wurde ja auch in der Eingangspost angesprochen aber ist in der Stubenreinheit und Stockwerkzahl etwas untergegangen:

    Ich bin bereit es durchzuziehen, ich will sie unter keinen Umständen abgeben. Aber jeden Tag quälen mich die Ängste, was wenn sie agressiv wird, was wenn sie andere Hunde beißt, was wenn sich meine Nachbarn beschweren weil sie bellt? Und und und.. Ich werde noch wahnsinnig.

    Gespräch mit einem Hundetrainer habe ich auch bald , aber ich habe wirklich Schiss daran kaputt zu gehen, und das mein Traum platzt

    Leute sind eben unterschiedlich, und Theorie und Praxis sind nicht das gleiche. Manche arrangieren sich schneller damit, dass die Praxis noch viel anstrengender ist als erwartet, manche langsamer. Wenn alle Leute so cool wären wie ich, gäbe es keinen Welpenblues, ist ein Ratschlag, der der TE nur bedingt weiterhelfen wird.

    Genau! Und manche Menschen machen sich über alles Gedanken und Sorgen und überdenken vieles, was nicht gleiche heisst dass sie aufgeben wollen, oder inkompetent sind. Zumindest nicht mehr als diejenigen die sich immer als zuversichtlich und selbstbewusst geben.

    Als ich meinen erwachsen Hund spontan adoptiert hatte, hatte ich auch hier und da Momente, in denen ich es schwierig empfand mein Leben so komplett umzugestalten und nach dem Hund auszurichten. Und der Tierarzt hatte gut an mir verdient weil ich bei jeder Kleinigkeit angetanzt kam. Aber ich stand immer 100% hinter meiner Entscheidung und hatte sie niemals bereut.

    Du hast deinen Welpen 5 Tage und denkst darüber nach, ihn vllt abzugeben? Wie hast du dir die Realität vorgestellt? Du lebst im 4 Stock, wie soll der Welpe denn sonst auf die Wiese kommen, außer über die Treppen?


    Wenn du daran „kaputt gehst“ solltest du ernsthaft überlegen, dich von dem Hund zu trennen.

    Ich bin bereit es durchzuziehen, ich will sie unter keinen Umständen abgeben.

    Ja, aber wenn das wirklich ein Problem für den Hund werden sollte, dann hat die TE ein echtes Problem.


    Alles andere könnte eher gemanagt werden, aber diese Fahrten müßten wohl auf jeden Fall klappen.


    Finde ich also nicht so unerheblich.


    Unabhängig von der Rasse kann sich natürlich immer ein unlösbares Problem ergeben, aber warum das Leben unnötig schwer machen, wenn es Auswahl gibt!

    Der Unterschied ist, ob ich manche Rassen aus der Auswahl rausnehme, weil mit denen Bahnfahren extrem schwierig wäre (z.B. aggressiv fremden Menschen gegenüber) oder ob ich die Rassewahl komplett von gelegentlichen Bahnfahrten abhängig mache, z.B. nur Rassen die in einen Reisetasche passen.

    Und während Rassen generell bestimme Charakterzüge aufweisen, gibt es immer das Risiko dass der individuelle Hund eben individuell ist, und unter Umständen auch mal untypische Verhaltensweisen aufzeigt (positive und “negative”).

    Mein Hund hat Autofahren gehasst, war ein nervöses Wreck. Hat die Vorbesitzer nicht davon abgehalten stundenlang mit dem Hund in Urlaub zu fahren, er hatte es ohne Schaden überlebt. Aber er war sehr glücklich mit mir Bahn zu fahren, war selbst in vollen Zügen total entspannt. Als großer Airedalerüde war er auch nicht der kleinste.

    Also das erste Problem ist, dass ihr wollt dass sie den Hund passt wenn ihr mal nicht da seid. Also erster Schritt ist sich dafür eine Alternative zu suchen, denn diese Abhängigkeit erlaubt es euch nicht konsequent zu sein.

    Dann ist der nächste Schritt genau zu erklären wie ihr Verhalten eure Erziehung sabotiert, und da kann man ja, wie andere schon vorgeschlagen haben Kompromissregeln einführen, z.B. ihr kauft die Leckerlies, es gibt a Regeln wann und wieviel diese gegeben werden können. Gleiche mit Gassi und Alleinbleiben.

    Wenn die Nachbarin es generell gut mit euch und dem Hund meint, macht sie da mit. Wenn nicht, dann habt ihr auch ne Antwort.

    Je nach Rasse gibt es auch manchmal ältere Welpen vom Züchter, nicht alle werden gleich mit 8 Wochen abgeholt. Vielleicht ist das noch eine Überlegung wert, damit der Hund schon etwas älter ist nach den 6 Monaten zuhause.

    Und ich wohne auch in einem Ort in dem es keine offizielle Hundebetreuung gibt, aber es gibt einige die das privat machen. Und ansonsten gibt es vielleicht etwas auf dem Weg zur Arbeit oder in der Umgebung etwas?

    Aber es ist ja keine Wissenschaft. Nicht jeder Welpe entspricht zu 100% der Rassenbeschreibung. Selbst Rassebeschreibungen sind nicht in Stein gemeißelt. Es gibt natürlich Tendenzen und Eigenschaften die oft genug passen, die auch aktiv gezüchtet werden, an denen man sich orientieren kann.

    Aber es gibt viele die sich nach Rassebeschreibung einen Hund ausgesucht haben und der dann doch anders geworden ist. Umfeld, Erziehung und Haltung und da schließe ich auch die Persönlichkeit des Halters mit ein, wirken sich auch auf den Hund aus. Es gibt so viele Faktoren und Variablen, dass es unmöglich ist mit kompletter Genauigkeit vorauszusagen wie ein Hund wird und ob es auch zu einem passt.

    Damit will ich nicht sagen, dass man sich nicht gründlich informieren sollte und ehrlich mit sich selbst sein sollte bevor man sich einen Hund anschafft. Aber eine Wissenschaft ist es einfach nicht.