Beiträge von ErInu

    Eben drum sollte der Beruf des Hundetrainers endlich besser reguliert werden, damit eben nicht jeder selbsternannte Guru Schaden anrichtet.

    Der Beruf ist doch reguliert.

    Was würdest du denn noch an Voraussetzungen haben wollen?

    Ich sehe da seit Jahren auf Social Media sehr viel Schindluder unter dem Deckmantel Hundetraining oder 'Resozialisierung'.Viele der entsprechenden Videos wurden nach Meldungen ans Vetamt oder nach zu viel Kritik dann schnell gelöscht.

    Aber in meinen Augen reicht der 11er nicht, da ja doch jeder sein eigenes Süppchen kocht.

    Da hat man auf der einen Seite Trainer die komplexe Lehrgänge absolviert haben und
    auf der anderen Seite gibt es Trainer die nach nem Wochenend-Seminar Experten für Problemhunde sind.

    Wie man das letztlich regulieren könnte, ist eine gute Frage.


    DAFÜR wäre ich tatsächlich gerne verpflichtend. Kurs in Hundekörpersprache und solche Dinge, und viele andere grundlegende Dinge, die ich für selbstverständlich halte, die für manche Hundehalter aber auch nach Jahren noch überhaupt nicht vorkommen in ihrem Weltbild....

    Ich nicht. Es gibt genug Anbieter da draußen, die Quatsch erzählen oder Trainingsmethoden propagieren, die man nicht an jedem Hund anwenden kann oder sollte.

    Es soll auch Hundeschulen geben, die das Hallo-Sagen an der Leine als wichtig für den Hund propagieren.

    Das Thema Hund ist viel zu komplex, als dass man hier ein einheitliches Seminar schaffen könnte. Entweder wird's so oberflächlich, so dass man es sich auch sparen könnte oder man verwirrt gerade Neu-Hundehalter mit der Vielzahl an verschiedenen Methoden und Möglichkeiten.

    Eben drum sollte der Beruf des Hundetrainers endlich besser reguliert werden, damit eben nicht jeder selbsternannte Guru Schaden anrichtet. Das ist auch einer der Gründe warum ich per se gegen Hundeschulpflicht bin oder eben die hier thematisierten Prüfungen.
    Da hast du vielleicht Trainer A der kompetent ist und Trainer B der dir was aus dem letzten Jahrhundert erzählt und irgendwas vom Wolfsrudel schwadroniert. Und letzterem würde ich keinen Cent zahlen wollen, geschweige denn mich von ihm prüfen lassen.

    Würde es Seminare geben deren Inhalt wirklich geprüft fundiert ist, wäre das in meinen Augen ein Gewinn.
    Denn vielen Hundehaltern fehlt es an Sachkunde.
    Aber davon sind wir wohl meilenweit entfernt...

    Ich bin zwar nicht angesprochen - aber - Du hast einen Hund, der keine "einfache" Rasse mit "will to please" hat. UND? Nur, weil man anderen Vorteile einräumt, ist das doch nicht automatisch so, dass man den Menschen, die sich andere Rassen aussuchen (und damit umgehen können!) schlechter dastehen lassen möchte.

    Wir hatten im Kundenstamm irgendwann eine Kundin, die "gerne ausgefallene Rassen" mochte. Sie hatten dann einen Shar Pei, eine Hündin. Aus verschiedenen Gründen ist diese an Weihnachten an einer Pyo (oder den Nachwirkungen selbiger) verstorben. Danach zog ein Tai Ridgeback ein. Den Hund haben wir als Junghund zum impfen mal gesehen, und dann sehr sehr lange nicht mehr. Bis die Besitzer dann zu uns kamen mit einer irren Geschichte. Der Hund wurde im Laufe des Hundelebens immer schwieriger. Anfangs war das noch nicht das große Problem, irgendwann konnte dann aus der Familie nur noch die Frau den Hund überhaupt anleinen, und ihn führen. Und dann kam irgendwann der Tag, an dem er nicht nur bei allen anderen Familienmitgliedern, sondern auch bei der Frau einmal nach vorne ging. Sie hat es dann "geschafft" den Hund in seine Hundebox im Auto zu tun, hatte danach aber natürlich Angst. Keine andere Person in der Familie traute sich noch, den Hund irgendwie anzufassen, also kamen sie in die Praxis, und erklärten, dass wir den Hund einschläfern sollten.

    Warum das ganze? Nur, weil da jemand seine Fähigkeiten überschätzt, und eine "interessante Rasse" komplett unterschätzt hat. Natürlich haben wir den Hund nicht eingeschläfert, meine Chefin hat dafür dann die komplette Sprechstunde lang versucht, eine Lösung für den Hund zu finden. Am Ende der Sprechstunde fuhren die Besitzer zu jemandem, der Problemhunde aufnimmt, und haben den Hund dort "abgegeben". Sie waren auch bereit, für die Unterbringung dort finanziell gerade zu stehen.

    Wenn man, wie Du, mit einer Rasse gut klar kommt, ist das doch super, und nicht für jeden ist jeder Hund etwas. Wenn man aber Leuten wie diesen Haltern die Haltung "passender" Begleithunde näher legt, finde ich das positiv. Und das impliziert für mich nicht wirklich, dass die anderen Rassen nun kein Existenzrecht mehr hätten, oder das jemand, der schon lange Rasse XY hält, und die großartig findet, sich nicht auch den nächsten Hund von genau dieser Rasse holen kann?


    Das was du beschreibst kenne ich auch in meinen 'Kreisen'.
    Die Hunde werden meist erst mit 2-3 Jahren richtig erwachsen im Kopf und gerade bei den Shiba Rüden
    lese ich seit Jahren leider immer wieder in Gruppen davon das sie schwierig werden und ihre Halter beißen
    (meist weil zu viel Druck/Härte ausgeübt wurde, diese Hunde können relativ wehrhaft sein).

    Auch der Akita hat unter dem Film 'Hachiko' gelitten, weil alle den so schön fanden.
    Ich liebe Akitas auch, traue mir aber (noch) keinen zu.

    Ich weiß was du meinst und denke mir auch bei manchen Leuten, sie hätten sich besser einen
    leichteren Hund ausgesucht.

    Meine Kritik galt eher dem Gedanken an verpflichtenden Prüfungen wo dann Hunde je nach Rasse
    und Erfahrungen/Herkunft dann einfach unterschiedlich gleiche Chancen haben.

    Alternativ wäre ich für Seminare für Halter, die einfach der Schulung dienen.
    Ergo nicht die Hunde in künstlichen Situationen testen, sondern die Hundehalter anleiten.
    Wo dann auch wichtige Dinge besprochen werden könnten wie Erste Hilfe, Ernährung, Rechtslage ect.

    (Die Erwähnung hab ich jetzt erst gesehen, deswegen die späte Reaktion)

    'Nicht verträglich' heißt nicht 'stürzt sich auf jeden Hund am Horizont'.
    Mein Rüde hat damals alle Hunde links liegen gelassen, er ist nie auf Fremdhunde zu.

    Er war Zeit seines Lebens 'der Dumme' der an der Leine belästigt und attackiert wurde,
    weil ich ihn immer angeleint habe wenn andere Hunde in Sicht waren.

    Was das mit Gehorsam dann zutun hat weiß ich nicht, gibt genug Hunde vom
    Platz die unverträglich sind.
    Sind damals oft an einer Hundeschule vorbei gegangen (ehemals Boxer Club) wo
    die Hunde steil gingen wenn man vorbei lief.

    Ich beschwere mich doch gar nicht über meinen Typ Hund.
    Weder über die Selbstständigkeit, noch den Jagdtrieb noch sonst was das typisch wäre.
    Wie gesagt, du verdrehst vieles das ich schreibe?

    Aber ich mag mich nicht streiten, daher meine letzte Antwort an dich wo ich mich nochmal kurz und knapp erkläre:

    Wer Spaß an Hundesport und Hundeschule hat soll es machen, ist doch fein.
    Wer durch das bestehen von Prüfungen Vorteile bekommt wie ermäßigte Steuer oder Leinenbefreiung,
    ist doch nett, wer's möchte kann es ja machen.
    Da liegt doch gar nicht meine Kritik.

    Doch am Anfang des Threads ging es um die Frage ob sowas verpflichtend sein sollte Zwecks
    anstrengender Hundebegegnungen.
    Und da war meine Ansicht: Nein. Denn auch mit Hundeführschein Begleithundeprüfung ect.
    wird man immer Hunde und deren Halter treffen die sich benehmen wie die Axt im Wald.
    Denn (und da war meine Kritik) mit einer Prüfungspflicht sind alle Hundehalter benachteiligt,
    die keine leichten Hunde haben aber trotzdem total sachkundig und verantwortungsbewusst sind.

    Du musst nicht meiner Meinung sein und kannst hier wieder irgendwas rausziehen und drehen.
    Aber ich denke ich habe mich hinreichend erklärt.
    Wünsche dir dennoch nen schönen Sonntag :relieved_face:

    Du, ich bin nicht dumm, Ich weiß dass es da Unterschiede gibt, keine Sorge ;-) und trotzdem bleibe ich bei meiner Aussage. Es gilt zu fördern sich Hunde anzuschaffen die eine hohe Kooperationsbereitschaft haben und leicht zu erziehen sind.

    Und ein Hund der Unweltängste hat und sich nicht auf einen Rückruf konzentrieren kann, der gehört nun mal nicht von der Leine.

    Was daran ist unfair? Was wird dir konkret weggenommen wenn man Menschen belohnt, die sich etwas mit ihren Hunden erarbeiten, eine angemessene Rassewahl treffen und sich damit Privilegien verdienen können, Wertschätzung erfahren? Was an einer solchen Förderung löst diesen Neid aus? Warum muss diese Leistung und das Engagement wertlos geredet werden? Ist es so dramatisch für dich, wenn jemand der Prüfungen mit seinem Hund abgelegt hat Steuern ermäßigt bekommt? Und warum ist es dir so wichtig immer wieder zu betonen wie wertlos diese Beschäftigung und Prüfung doch eh deiner Meinung nach ist?

    Du tust ja so, als würde ich die Hundetypen für die du dich bewusst entscheidest, verbieten wollen würde. Es geht darum zu Anreize zu schaffen für passende Rassewahlen, und ja, darunter fallen nun mal kooperative Hunderrassen und nicht der Angsthund als Familienhund, sondern der relativ einfache Retriever oder Pudel.

    Du legst mir leider ständig Dinge in den Mund, die ich nie behauptet habe.
    Weder habe ich dich für dumm gehalten, noch habe ich irgendetwas 'wertlos geredet' und auch beneide ich Niemanden auf dem Hundeplatz. Ich bemühe mich in unserem Dialog um Sachlichkeit die ich mir im Gegenzug auch wünsche.

    Und zu deinen Ansichten:

    Du sagst du würdest die von mir genannten Hundetypen nicht verbieten wollen, plädierst aber dafür das sich die Menschen bestenfalls nur noch kooperative Hundetypen wie Pudel oder Retriever holen mit denen sie dann ja auch die von dir so geschätzten Prüfungen bestehen würden.
    Ich selbst kann mit solchen Hunden überhaupt nichts anfangen. Ich habe auch diese Hunde im 'Hunde Freundeskreis' (Labi, Mali, Pudel usw) und ich mag sie, aber ich möchte solch einen Hund nicht selbst haben. Passt einfach nicht.
    Ich schätze seit Jahren das Wesen des Shibas das sich mit vielen moderneren Rassen eben kaum vergleichen lässt.

    Nach deiner Ansicht hätte ich meine Hündin nicht nehmen dürfen weil sie ängstlich war, was hätte denn dann aus ihr werden sollen?
    Darf es sie nicht geben? Spritze? Lebenslang 2m Leine weil sie nicht auf dem Platz parieren würde?

    Stell dir vor, sie kommt an ausgewählten Orten trotzdem in den Freilauf weil wir den Rückpfiff an eben jenen Orten sauber aufgebaut haben. Mein erster Shiba kam täglich und so ziemlich überall in den Freilauf, der war zuverlässiger als manch typischer Familienhund in der Nachbarschaft. Ohne Hundeschule.
    Sind es Hunde für Jedermann? Nein.
    Das sind Schäferhunde, Aussies oder auch der Labrador aber ebenso wenig.

    Du redest als würde man Förderung des Hundes, Leistung und Engagement nur auf dem Platz ausüben/erreichen oder
    als wäre es das non Plus Ultra der Hundehaltung. Mir bedeuten die Dinge die man sich da erarbeiten kann halt einfach nichts.

    Ich verbringe meine Freizeit mit meinem Hund nun mal völlig anders.
    Ich habe genau null Interesse an dem was auf dem Hundeplatz gemacht wird.
    Ich gehe gerne mit meinem Hund wandern und abwechslungsreich spazieren, gerne auch in Gruppen.
    Dabei wird dann regelmäßig verschiedenes trainiert und der Hund wird geistig und körperlich ausgelastet.
    Mehr braucht es bei uns einfach nicht.


    Es ist in meinen Augen unfair genormte Prüfungen zu schaffen wenn Hunde gar nicht erst die gleichen Voraussetzungen haben.

    Mal vorweg, ich finde die BH ist eine eher schlechte Lösung, wenn es darum geht, eine Prüfung haben zu wollen, in der es um Alltagssicherheit und -gehorsam geht. Es gibt aber ganz ordentliche Hundeführerscheinformate, die einiges an Alltagsnotwendigkeiten abdecken. Das gibt es dann teilweise auch in unterschiedlichen Stufen. Von: "Ist gefahrlos für die Allgemeinheit an der Leine zu händeln." Bis: "Ist auch im Freilauf gehorsam und ungefährlich". Die gemeinsame Norm ist hier einfach die Ungefährlichkeit und eine Mindestkontrolle, die von der Gesellschaft erwartet werden kann, wenn man sich mit seinem Hund in der Öffentlichkeit bewegt. Ich finde daher schon, dass man auch unterschiedliche Rassen, Charaktere und Lebensläufe grundsätzlich prüfen kann, aber bei der BH gebe ich dir Recht. Gerade der Hundeplatzteil sagt eigentlich genau nichts über die Alltagstauglichkeit und wenn ich das richtig mitbekomme, ist der zweite Teil häufig mehr Alibi und der Fokus liegt klar auf dem ersten Teil. Was ja auch ok ist, wenn es um die Zulassung für den Hundesport geht.


    Gegen einen Hundeführschein in dem Sinne, dass auch individuell auf Mensch-Hund Teams eingegangen wird, hätte ich auch gar nicht viel einzuwenden. Also das man im Alltag (nicht auf dem Platz) kurz begleitet wird und zeigt das man seinen Hund händeln und vor allem richtig einschätzen kann.
    Grundvoraussetzung wäre für mich aber das der Beruf des Hundetrainers kontrolliert wird (ehe man 'gezwungen' wird einen zu bezahlen). Der 11er alleine reicht nicht, ich glaub wir alle haben schon Trainer gesehen die wir niemals buchen würden.
    Aber das dieser Beruf jemals einheitlich geregelt wird, ich glaube das ist Wunschdenken :weary_face:

    Es braucht für eine Begleithundeprüfung doch keinen Gebrauchshund, was für ein Blödsinn. Der Fokus dort liegt mittlerweile wesentlich stärker im Bereich des Verkehrsteils als auf dem Platz. Das ist einmal an der Leine auf und ab laufen, einmal Sitz und Platz zeigen, zum Hundeführer kommen und kurz in der Ablage liegen.

    Die vom DTK ist noch einfacher gestaltet.

    Wenn ich den Hund nicht mal auf dem Platz trainieren kann, dann ist das doch kein Argument dafür dass mein Hund im Alltag von der Leine gehört. Und darum geht es doch wenn etwas über Prüfungen geregelt wird, dass das nicht immer jeder fair findet, ist klar. Ist ja auch nicht Sinn der Sache.


    Ein Hund der nicht besteht, bleibt dann einfach an der Leine und bekommt keine Befreiung. Macht ja auch kein Sinn bei einem Hund dem es nicht möglich ist einen zuverlässigen Gehorsam zu zeigen.


    Nein, natürlich nicht. Das habe ich auch nirgends geschrieben.
    Aber es macht einen erheblichen Unterschied ob ich mit einem 'will to please Hund' arbeite, also einer Rasse mit hoher Kooperationsbereitschaft wie den Gundogs oder Hütehunden (Schäferhunde, Border Collie, Labrador usw)
    Oder ob ich mit Hunden trainiere die für ihre Selbstständigkeit bekannt sind und nicht darauf brennen
    mit dem Menschen zu arbeiten. Zb. die asiatischen Spitze (Shiba, Akita, Jindo usw) oder Herdenschutzhunde.

    Es macht ebenso einen erheblichen Unterschied ob der Hund gut geprägt und sozialisiert wurde oder nicht.
    Ich habe ja beides gehabt und da liegen Welten zwischen.
    Während der gut geprägte Hund keinerlei Umweltängste hatte und an nem Samstag in der Düsseldorfer Innenstadt
    dösen konnte, fällt es einem Hund der reizarm aufgewachsen ist ein Leben lang schwer solche Reize einzuordnen
    und sich dann auch noch zu konzentrieren.

    Und das meine ich.
    Es ist in meinen Augen unfair genormte Prüfungen zu schaffen wenn Hunde gar nicht erst die gleichen Voraussetzungen haben. Und Gehorsam oder Rückruf auf dem Platz wo man x-mal trainiert hat, dass ist kein Granat
    für Gehorsam und Rückruf in der 'echten Welt'.

    Ich denke wir werden da nicht auf einen Nenner kommen was auch voll okay ist, aber ich würde mir wünschen
    das man sich mal in andere Hundehalter hineinversetzt die eine völlig andere Basis haben.

    Begleithundeprüfung

    Es gilt sich auch einfach die Frage zu stellen, in wie fern wir in unserer Gesellschaft Hunde brauchen, die von ihrem Gemüt her nicht geeignet dafür sind, einmal im Gehorsam den Platz hoch und runter zu schlappen sowie einigermaßen artig an Umweltreizen vorbei zu gehen.

    Der Sinn solcher Forderungen ist ja die Lenkung des Marktes, ähnlich wie bei der Hundesteuer.

    Und einen arbeitenden HSH kann man ja ausnehmen, genauso wie beim Jagdhund auch die jagdlichen Prüfungen ausreichend sind.


    Ein Hund der auf dem Platz funktioniert, funktioniert nicht automatisch so im Alltag. Und naja wer wofür welchen Hund 'braucht' ist ja völlig unterschiedlich. Ich habe seit über 10 Jahren Shiba Inus und mein Rüde damals hätte die Übungen vermutlich relativ gut ausgeführt. Aber er war nicht auf Anhieb mit Fremdhunden verträglich und ließ sich nur von mir (und Freunden) anfassen. Damit wäre er bei manch einem durch den Hundeführschein geprasselt. Habe auch noch ein nettes, älteres Paar in Erinnerung die mit ihrem Shiba seit klein auf in der Hundeschule waren und 'zum Spaß' die Begleithundeprüfung machen wollten. Die sind da auch nach 7 Jahren immer wieder durch gefallen, weil die Hündin genau bei der Prüfung einfach keine Lust drauf hatte.

    Und auch wenn ich an meinen jetzigen eigenen Hund denke, meine Hündin hat ein leichtes Deprivationssyndrom weil sie als Welpe nicht ausreichend auf Umweltreize geprägt wurde. Sie ist friedlich, leinenführig und kann die Grundkommandos.
    Aber in einer Prüfungssituation würde sie wegen ihrer Unsicherheit/Nervösität womöglich durchfallen, kann ich nicht einschätzen.
    Und damit ist sie noch harmlos.
    Was meinst du wie viele Hunde es gibt, die aus den verschiedensten Gründen nicht 'funktionieren' können?
    Das macht sie aber nicht automatisch zu einer Gefahr für die Gesellschaft.

    Ich finde es halt immer schwierig wenn man selbst einen Gebrauchshund aus seriöser Zucht hat (davon geh ich bei den meisten Hundesportlern jetzt mal aus) und dann meint, dass man das auf alle Hunde übertragen kann. Es hat ja einen Grund das man sich für bestimmte Sportarten oder 'Jobs' bestimmte Rassen aussucht.

    Ich halte von weiteren Prüfungen/Pflichten/Anforderungen tatsächlich genau gar nichts, da sie nichts ändern.
    Sinnvoller wäre es die bestehenden Gesetze zu kontrollieren.
    Ich bin in über 10 Jahren noch nicht ein mal nach der Steuermarke gefragt wurden, noch nie hat ein Tierarzt den Chip ausgelesen, auch Listenhunde die illegal gehalten werden fliegen meist erst auf wenn wieder irgendwas passiert usw.

    Wir haben hier in Deutschland in meinen Augen echt genug Regeln eigentlich, auch was die Leinenpflicht angeht.

    Die Forderungen nach Hundeschulpflicht, Begleithundeprüfung oder Hundeführschein kommen auch oft aus der Ecke der Leute, die eh sportlich mit ihren Hunden aktiv sind. Also Hundehalter die meist Gebrauchshunde vom Züchter haben.

    Verlangt man das Gleiche jetzt von Tierschutzhunden mit Themen oder sehr eigenständigen Rassen, fände ich das ziemlich unfair.

    Da könnte der Halter noch so viel trainieren, es gibt Hunde die werden solche Prüfungen nicht bestehen obwohl sie im Alltag unproblematisch sind.

    Und nicht falsch verstehen, alle Hunde sind (bis zu einem gewissen Grad!) trainierbar und ich hab nix gegen Hundesport bzw die Leute die es ausüben.
    Aber ich habe was gegen Anforderung an Hund-Mensch Teams die sie nicht erfüllen könnten. Macht die Tierheime voller und schafft einfach nur neue Probleme.


    Mich würde vor allem die Herkunft des Rottweilers interessieren.
    Wenn wir ehrlich sind kommen heutzutage doch mehr Rassehunde vom Hinterhofvermehrer als aus seriöser Zucht.

    Das macht für das Wesen des Hundes (und Gesundheit eh) ja schonmal einen Unterschied.

    Den Vorfall an sich finde ich auch sehr schrecklich. Ein Baby kann einem Hund gar nichts entgegensetzen, aber ein 9 jähriges Kind kann einen Biss theoretisch überleben. Demnach muss es mehr als ein unglückliches Abschnappen oder eine Warnung des Hundes gewesen sein. Kann mir daher auch kaum vorstellen das der Hund nicht vorher schon ein Thema hatte.