Beiträge von victorian

    Wenn im Leben alles so einfach wäre. Es kommt immer darauf an wo und unter welchen Umständen, die Menschen leben.

    Hat man z.B. 13 Kinder (solche Familien kenne ich) ist natürlich mehr Tumult und Chaos im Haus und da passiert es dann auch leichter, dass eine Hündin gedeckt wird. Schon etsteht ein Ups-Wurf, zumal, wenn die Beispiel-Familie noch auf einem Hof wohnt, wo den ganzen Tag das Tor offen steht und allgemein viel Betrieb, Hektik und Chaos herrscht.

    Da achtet dann keiner auf die Hündin bzw. die Hunde, weil die Menschen mit Wichtigerem (arbeiten, auf Kinder aufpassen etc.) beschäftigt sind.

    Außerdem hat nicht jeder diese Art von Beziehung zu seinen Hunden wie hier die User im DF. Ohne gleich schlechtere Hundehalter sein zu müssen. Viele Leute (hab ich so in meiner Umgebung kennengelernt) haben einen pragmatischen Umgang mit ihren Hunden.

    Da wird der Hofhund halt einmal täglich aus dem Zwinger gelassen (habe ich selbst erlebt) und dreht allein seine Runden. Was der da macht, kriegt doch keiner mit. Entwischt eine Hündin dann nach draußen und trifft diesen Hund, kann es natürlich zum Deckakt kommen.

    Aber da besagte Hündin halt eh maximal in die Diele darf und ansonsten ebenfalls als reiner Hofhund gehalten wird, der meistens im Kuhstall schläft, fällt der Deckakt halt meistens erst später auf. Diese Leute haben halt ihren Fokus auf anderen Dingen als auf ihren Hunden.

    Das macht sie für mich nicht zu schlechten Menschen. Halt nur zu Menschen, die komplett andere Prioritäten haben als wir hier im Forum.

    Gestern habe ich eine Futter-Lieferung bekommen. Bestellt hatte ich 30 kg. Nachher stellte sich allerdings raus, dass sie die falsche Sorte geliefert haben und überdies auch nur 25 kg, statt 30 kg.

    Ich zu meiner Mutter: ,,Gott sei Dank, haben wir die Plattform-Karre. Wie hätte ich denn sonst einen Labrador-Hündin schleppen sollen?!"

    (eine Labrador-Hündin wiegt ja ca. 30 kg und seitdem ich mit 8 nicht nur meinen ersten eigenen Hund, sondern auch mit ,,Hunde der Welt" mein erstes Rasse-Buch bekommen habe, habe ich es mir angewöhnt, jegliches Gewicht, dass ich irgendwie bewegen muss in Hunderassen umzurechnen.)

    Durch diese Methode sind schon die bizarrsten Situationen und die heftigsten Lachanfälle (bei fremden Leuten) entstanden

    Meine Mutter, nachdem ich das Paket geöffnet habe und sie gesehen hat, dass es lediglich 25 kg Futter sind, ganz nüchtern und trocken:

    ,,Jetzt hättest du nur noch eine Airedale-Hündin schleppen müssen, wenn wir die Plattform-Karre nicht hätten!"

    Heute morgen war ich mit Sphinx Gassi. So weit so normal, sie hatte schon mehrfach gepinkelt, fehlt nur noch der morgentliche Haufen.

    Das ist bei Sphinx immer ein kleines Drama, bis sich mal hinhockt und macht, kann durchaus mal eine halbe Stunde vergehen, WENN keine Sörung auftritt wie Wind, irgedwas klappert, raschelt, fremde Menschen/Hunde kommen ihr entgegen, Sonst kann es bis zu 60 Minuten dauert, bis sie einen Haufen macht.

    Also sage ich ganz hoffnungsvoll, an der nächsten geeigneten Stelle WORTWÖRTLICH: ,,Sphinx, möchtest du hierhin machen? Dann hatten wir das auch schon hinter uns!" Sphinx guckt mich an, marschiert los, hockt sich hin und setzt einen Haufen ab.

    Ich jubel innerlich und tüte ordnungsgemäß den Haufen ein und mache mich froh auf den Heimweg. Nachdem ich Sphinx tüchtig gelobt habe. Manchmal glaube ich, dass Hunde tatsächlich ganze Sätze verstehen!

    Ginger hat das Problem übrigens nicht. Sie kann auf Kommando pinkeln und einen Haufen macht sie innerhalb von 5-10 MInuten. Sie ist eindeutig der pflegeleichtere Hund von beiden!

    Wir sind alle vier in der Küche, aber wir Menschen sind abgelenkt. Sphinx muss ihren Rüssel ÜBERALL reinstecken und alles inspizieren. Auf dem Küchentisch steht eine Teepackung. Sphinx wartet, bis es keiner mitkriegt und klettert ein Vorderbein auf einem Küchenstuhl, das rechte Vorderbein AUF dem Tisch halb auf den Küchentisch, schnappt sich die Teepackung und rennt damit weg. Sie liebt es Dinge, Pappschachteln und Kartons zu zerfetzen und klaut auf sehr, sehr gern Essen.

    Du kannst NICHTS mehr rumliegen/rumstehen lassen!

    Dieser Hund bereitet mich wirklich schon mal gut auf den nächsten Welpen vor!

    Nein, sowas ähnlich hatte ich vor 10 Jahren bei Ginger auch, als ich mit ihr 3x in einer Hundeschule war, in denen bei Hunden die nicht ´,,gespurt haben" gerne der Alpha-Wurf praktiziert wurde. Als ich das gehört habe, bin ich gegangen und nie wieder gekommen. Alpha-Wurf gibt es Ginger nicht! Punkt.

    Ginger ist ähnlich eine (liegt bestimmt an ihrer Vergangenheit) so hart und robust sie auch ist, was Schmerzen betrifft, machtt man ihr ´ne klare (verbale) Ansage, fängt sie an zu zittern, als hätte man sie verprügelt. Und das, obwohl sie von keinem von uns je Gewalt erfahren hat.

    1998, als wir unsern ersten Terrier-Mix hatten wurde in der damaligen Hundschule eine ähnlich harte Behandlung bei ,,Nicht-parieren" empfohlen, wie in deiner Hundeschule. So richtig schön alle altmodischen Erziehungsmethoden, die man abdsolut nicht machen soll. Inklusive Nacken schütteln, Alpha-Wurf, mit der Zeitungsrolle schlagen, etc.

    Bei unserem damaligen Rüden hat das dazu geführt, dass er z.B. beim Anleinen, (wenn er einen ,,Furz" quersitzen hatte, haben wir das immer genannt) gerne mal ernsthaft um sich gebissen hat. So das ihn an manchen Tagen nur noch angeleint habe nach dem ich mir zum Schutz Handschuhe sowie Handgelenksschoner (wie man sie beim Inline-Skaten benutzt) angezogen habe. Das war an diesen Tagen ein sehr harter Kampf diesen 5 kg-Rüden an die Leine zu legen, weil er sich (ganz Terrier) mit allen Mitteln gewehrt hat.

    Seitdem ich Ginger habe, würde ich nur noch als absolute Ultima ratio bei einem Terrier Zwangsmaßnahmen anwenden.

    Bei Sphinx dagegen (völlig anderer Typ Hund) würde ich NIE, NIE Zwang anwenden (die würde dxie Panikattacke ihres Lebens bekommen und das harterabeitete Vertrauen zu mir komplett verlieren)

    Bei MEINEM Terrier bin ich da, was die gelegentliche Leinenpöbelei angeht, nicht hinterher. Ginger wiegt 10 kg und ist wirklich gut händelbar, auch wenn sie pöbelt.

    Wenn sie richtig pöbelt, so wie vorhin beschrieben (beim Labrador) sieht das auch schon etewas ,,witzig" auf, wenn sie dann bellt, hüpft sie praktisch von den durch das Bellen verursachten ,,Erschütterungen" von allein ,,auf und ab" (schwer zu beschreiben).

    Da Hundebegnungen mittlerweile selten geworden sind, hält sich der Stress für sie im Rahmen.

    Außerdem ist es ein Unterschied, ob man einen einzelnen 30 kg- Hund an der Leine bändigen muss oder zwei Hunde, die ZUSAMMEN 30 kg wiegen. Zwei Hunde haben eine ganz andere Dynamik bei einer Eskalation als EIN Hund.

    Da reichen auch schon zwei kleine Hunde... Die sind wendig, wiegen zusammen um die 20kg.. ich finde es auch einfach anders als nur mit einem Hund unterwegs zu sein, auf dem man sich halt definitiv besser konzentrieren kann, als wenn zwei Hunde pöbeln und aufbrausend sind.

    AUF JEDEN FALL! Ein Hund der 30 kg allein wiegt ist wirklich ´ne GANZ andere Nummer als ZWEI Hunde, die zusammen 30 kg wiegen. Vor allem, wenn die Motivation der Hunde beim Pöbeln so unterdchiedlich ist:

    Sphinx: ZU HILFE, ZU HILFE; DA KOMMT EIN HUND! RETTE MICH,WER KANN!! NICHTS WIE WEG HIER!" Sie schmeißt sich (wenn man sie lässt, springt sie in die Leine und schreit halt hysterisch rum)

    Ginger: MACH DAS DU VERSCHWINDEST DU ARMLEUCHTER! DU WAGST ES MEINEN HYSTERISCHEN PODENCO SO SCHEEL ANZUGLOTZEN, du TREUDOOFER LABBI! WENN ICH NICHT ANGELEINT WÄRE, ICH WÜRD DICH LIEBEND GERN SO VERTRIMMEN; DASS DU GLAUBST; BUD SPENCERS SCHLÄGE WÄREN DIE REINSTE MASSAGE! Dabei schmeißt sie geifernd und drohend in die Leine, dass besagter Labbi sich am liebsten unterm Wintermantel seines Besitzers verkrochen hätte.

    Immer diese größenwahnsinngen Terrier! Die immer mit ihrem Napoleon-Komplex.

    Wie gesagt, seitdem ich zwei bekloppte Hunde habe, bin ich was die Gelassenheit angeht der reinste Buddha.

    Bei Sphinx gehen Hundebegnungen mittlerweile einigerrmaßen. WENN man ihr die Sicherheit gibt, dass man die Begegnung mit dem Fremdhund für sie regelt und ihre Hysterie mit einem deutlichen Abbruch gar nicht erst aufkommen lässt bzw. frühzeitig unterbindet. Aber ein Hund der problemlos 10 Begegnungen auf einem Gassigang meistert, wird sie in diesem Leben nicht mehr.

    Zum sehr deutlichen Abbruch benutze ich (mittlerweile nur noch im absoluten Notfall eine Wasserpistole, die ich immer bei mir trage, aber schon monatelang nicht mehr gebraucht habe.)

    Da hilft kein Augen verdrehen. Staff in den meisten Bundesländern nur mit sauberem Führungszeugnis, Sachkundenachweis und viel Geld für viele Steuern.

    Bei anderen Hunden gibt es zwar weniger Hürden, aber es gibt sie. Allen voran Steuern :ka: selbst wenn die für Bedüftige erlassen werden gibt es noch genug Anderes, was eben nicht jeder bieten kann, ob er will oder nicht.

    Das stimmt natürlich. Aber es ist schon ein Unterschied, ob ich einen Hund für 500,-- oder einen Hund für 2000,--/2500,--/3000,-- kaufen kann. Wenn ich Geringverdiener bin, kann ich mir die 500,-- wahrscheinlich/hoffentlich innerhalb eines Jahres zusammensparen. Aber selbst dann muss ich vermutlich noch wählen zwischen einer Urlaubsreise und der Hundeanschaffung.

    Und nur, weil dieser Mensch wenig Geld für seinen/ihren Job bekommt, darf er/sie diese Freude, diese Liebe nicht erleben? Oder ist er deshalb ein schlechterer Hundehalter?

    Ich finde es so schon schlimm, wie sich hochpreisige Kleidung und immer neueste Technik z.B. Handy auswirken. War zu meiner Schulzeit auch nicht anders, aber die Unterschiede werden (gefühlt) immer größer und wirken sich auf immer mehr Dinge aus. Und das finde ich sehr schade.

    Eben! GENAU von solchen Fällen rede ich! Ich (eigene Erfahrung) kenne viele Hundehalter, die eben nicht so viel Geld zu Verfügung haben. Und die sind entweder mit Tierschutz-Hund (Schutz-Gebühren bei 500 Euro, bzw. Kosten von Bauernhof-Ups-Würfen waren in diesen Fällen höchstens 650 €.) sehr glücklich und zufrieden. Keiner der Hunde, die mir persönlich bekannt ist, zeigt in seinem Lebensumfeld auffälliges (negatives) Verhalten oder ist schwer krank, die älteste (Cairn-Terrier-Mix vom Bauernhof ist 13 und immer noch fit, war nur sehr selten krank).

    Diese Menschen von denen ich rede machen oder machten Fehler bei der Hundehaltung wie jeder von uns, sind absolut nicht perfekt (und ihre Hunde auch nicht) aber sie werden geliebt, als Familienmitglied angesehen und geachtet (obwohl sie nur das Billig-Futter vom Discounter/Supermarkt/Landhandel) bekommen, aber bei diesen Hunden ist halt meistens einer zu Hause, sodass sie sehr selten überhaupt allein sind.

    Diese Leute zu verurteilen nur weil sie ihre Welpen für einen Bruchteil des Preises beim Hobbyzüchter/Bauernhof aus der Nähe holen, ist sehr schade. Ich meine zwischen einem Vermehrer und einem Ups-Wurf oder einer hobbymäßigen Hundezucht, um sich ein paar Euro dazuzuverdienen liegen doch Welten!

    Da muss man auch mal die Kirche im Dorf lassen.

    Hunde sind jahrhundertelang in Ställen, Scheunen etc. geboren worden, davon auszugehen, dass jeder dieser Hunde früher aber auch heute potienziell verhaltensgestört oder dauerkrank war/ist nur weil die Mutterhündin ihre Welpen im Stall geboren hat, deckt sich überhaupt nicht mit meiner persönlichen Erfahrung/der meiner Familie in über 50 Jahren Hundehaltung.

    Von den vielen, vielen Hunden die es in meiner Familie/Bekanntenkreis seit damals gab/gibt waren genau ZWEI Hunde etwas ,,auffällig" (ein mittler Tierheim-Mix in den 70ern und mein Terrier-Mix in den 90ern) alle anderen Bauernhof/Tierheim-Hunde waren total unauffällig und gesellschafftsfähig.

    Noch in meiner Ausbildung (sehr ländlich) wäre ich dauernd an Welpen ,,drangekommen", weil es sehr oft auf den Bauernhöfen meiner ,,Mitauszubildenden" Hündinnen gab, die Welpen hatten. Ich hätte von einer dieser Hündinnen bzw. Bauernhöfen jederzeit einen Welpen gekauft. WEIL: VIEL günstiger (um mehrere hundert €) als VDH-Welpen, wie gesagt nicht jeder KANN oder MÖCHTE mehrere tausend Euro für einen Welpen ausgeben oder einen Hund aus dem Tierschutz.

    Und dann zu sagen oder zu meinen, diese Leute hätten nicht das Recht sich einen Hund zu kaufen nur weil sie bspw. nur 500-700 € maximal für einen Welpen ausgeben KÖNNEN, ist für mich eine Form von Hybris, Snobismus und Arroganz.