Beiträge von victorian

    Bei uns war/ist das so, dass ich seit ich meinen ersten Hund hatte, immer allein für meinen Hund zuständig gewesen bin.

    Meine Eltern sind Tiere gewohnt (beide hatten z.B. immer Hunde in ihrer Familie, um die sich selbst als Kinder kümmern mussten. Das war zur Kindheit meiner Eltern halt normal, dass Kinder aus großen Familien im Haus und auf dem Hof tüchtig mithelfen mussten), meine Mutter ist sehr tierlieb. Mein Vater kann mit Tieren umgehen, da er in einer Landwirtschaft aufgewachsen ist, ich würde ihn aber nicht als Tier/Hunde-Menschen bezeichnen.

    Meinen ersten Hund habe ich bekommen, als ich 8 war. Ich musster mich aber immer allein um ihn kümmern, meine Mutter hat ihn nur betreut, wenn ich in der Schule war. Ansonsten war dieser schwierige Hund ganz allein ,,mein Bier" mit allen positiven, wie negativen Seiten und Situationen.

    Aber das war auch nicht so schlimm, denn meine Eltern hatten/haben Ackerbau und Viehzucht. Das heißt, es war/ist immer jemand bei uns zu Hause. War ich in der Schule und meine Eltern waren mal nicht abkömmlich, dann gab es x Verwandte/Bekannte/Nachbarn die für die Tier/Hof und Kinderbetreuung eingesprungen sind.

    Auch von meinen Freunden/Klassenkameraden etc. habe ich das so kennengelernt. Wenn Tiere für die Kinder angeschafft wurden (weil sie sie UNBEDINGT haben mussten) dann wurde auch von diesen Kindern erwartet, dass sie sich selbstständig um die Tiere kümmern. Genau wie erwartet wurde, dass sie sich um ihre Geschwister kümmerten (wenn es nötig war) und im Haushalt mithalfen.

    Das positive daran war, dass wir Kinder so von kleinauf gelernt haben Verantwortung für andere zu übernehmen und eigene Bedürfnisse zurückzustellen. Weil es einfach von uns erwarter wurde, ohne Diskussion unsere Aufgaben zu erledigen. Das klingt härter, asls es war, aber ist letztendlich doch sehr vernünftig gewesen, von unseren Eltern das so zu machen, bzw. konsequent einzufordern. Es war ja bei Ihnen ganz genauso.

    Heute muss ich mich natürlich erst Recht selbst um meine beiden Hunde kümmern. Jeden Tag, egal was mit mir ist.

    Wenn es gar nicht anders geht, kann ich meinen Vater fragen, aber auch nur im Notfall. Denn der ist wie gesagt kein Hundemensch und hat auch nicht wirklich Lust mit den Hunden Gassi u gehen, sondern er lüftet sie dann nur.

    Wobei man sagen muss, Hundehaltung als solche kennt mein Vater zwar, aber er kennt es nicht aus eigener Erfahrung, täghlich Gassi zu gehen. Mit den Hofhunden, die er erlebt hat, die seine Eltern hatten, ist nie jemand Gassi gegangen, das gab es einfach nicht.

    Mein Vater ist auch nur einmal mit meinem Ersthund raus gegangen, in 16 Jahren. ,,Du brauchst doch nicht Gassi zu gehen, lass den doch irgendwo in ´ne Ecke auf den Hof machen."

    Meine Mutter hingegen geht schon mal mit den Hunden raus, aber beileibe nicht jeden Tag. Sondern nur, wenn ich nicht kann und auch nur wenn sie gerade kann. Zu 95% muss ich mit den Hunden raus (allerdings bin ich auch so gut wie immer 24/7 zu Hause, ich bin ein absoluter Homie und habe Hobbies (Lesen, Fernsehen, Brettspiele, Podcasts hören, zum Pferderennen gehen etc.) wo die Hunde (jedenfalls Ginger) immer mitkommen können bzw. nicht stören.

    Auch als Kind und Jugendlicher hatte ich immer Hobbies zusammen mit meinen Freunden wo die Hunde mitkommen konnten/sollten oder nicht gestört haben. Computer/Konsole spielen, Brettspiele, Lesen, Fernsehen, Ausreiten, Schwimmen etc.) In die Disco oder feiern bin ich nie gegangen (ich bekomme sehr leicht in der Disco und anderen Verantstaltungen eine Reizüberflutung, deshalb ist das nichts für mich) meine Freunde sind ähnlich aufgewachsen wie ich, von daher, hat das immer gut gepasst.

    Wir haben als Kinder/Jugendliche viel Scheiße gemacht (unsere Hunde waren immer dabei und haben dabei auch nicht gestört, im Gegenteil.) vermisst habe ich nichts.

    Heute ist es für mich völlig selbstverständlich meine Freizeitaktivitäten so zu planen, dass meine Hunde mit dabei sein können. In seltenen Fällen lasse ich sie (wenn ich ins Kino, ins Schwimmbad, ins Theater gehen will) ein paar Stunden zu Hause, und evtl. guckt meine Mutter/mein Vater/die Verwandtschaft dann nach ihnen, aber meine Hunde sind da auch sehr anspruchslos und kommen gut damit klar, mal einen Nachmittag mal nur gelüftet zu werden.

    Hunde sind für mich nie eine Belastung/eine Einschränkung gewesen, im Gegenteil. Ich brauche Hunde so wie (blöder Vergleich, aber mir fällt keuiner ein) der Cowboy sein Pferd oder Fisch das Wasser.

    Ohne Hunde geht es nicht für mich.

    Ich hab zwar ein ,,robustes" Mind-Set bzw. Einstellung gegenüber Hunden, aber meine/ die Hunde meiner Familie kommen gut klar damit und deshalb passt es halt für alle Beteiligten.

    Gestern war ich TOTAL stolz auf Sphinx. Ich hätte nie gedacht, dass sie in solch einer heftigen Situation (für sie) so gut reagiert.

    Wir waren ANGELEINT auf unserer Stamm-Gassi-Strecke unterwegs. Da sehe ich auf einmal einen mir bekannten Hund auf uns zukommen. Ich wappne mich schon innerlich. Da denk ich, icvh gucke nicht richtig. PLötzlich rennt eben dieser Hund (Terrier-Mix ca.45 cm) UNANGELEINT mit VOLLGAS direkt auf mich zu. Ich sehe mich schon auf dem Bürgersteig liegen und brülle deshalb den Hund wie irre an: ,,NAAA!!!" der Hund erschrickt bremst auf vollem Lauf, kommt ins rutschen und kracht in Sphinx rein. Sphinx macht NICHTS, außer das sie etwas zur Seite geht. Kein hysterisches Gebelle, keine panischen Fluchtversuche, NICHTS.

    Die Frau, eine Nachbarin, die in meiner Straße wohnt, kommt auf mich zu, versucht ihren Hund einzufangen, der aus lauter Übermut auf die Dorfstraße rennt, wo Gott sei Dank nur 5-6 Autos am Tag (und dann auch nur mit 30) fahren. Sie sammelt ihren Hund ein und ich entschuldige mich mehrfach, dass ich wie ein Assi rumgeschrien habe, erkläre das das sonst nicht meine Art ist und Sphinx abdsolut nicht bissig ist. Wir haben uns dann noch ein paar Minuten unterhalten, während sich die beiden Hunde angeleint einen Meter ruhig gegenüber standen. Ich habe ihr noch erzählt, woher ich Sphinx habe und wir sind schließlich freundlich auseinander gegangen.

    Seit ich Sphinx habe, war ich selten so stlolz auf sie wie gestern.

    Außer letzte Woche, als sich bei Gassi gehen an der Dorf plötzlich der Karabiner gelöst hat und mein Podenco frei vor mir hergetrabt ist. Sie ist SOFORT zu mir zurückgekommen, als ich sie völlig perplex gerufen habe.

    Da war ich auch stolz wie Oskar auf meinen verrückten Podenco! Ich liebe diesen Hund.

    Ich überlege ernsthaft, ob ich bei, amerikanischen Fernsehsender ABC anrufe und frage, ob die nicht eine Neuauflage von ,,Die Abenteuer von Rin Tin Tin" planen, mein Hund Sphinx würde liebend gern mitspielen wollen.

    https://www.youtube.com/watch?v=Hixyso78qaw

    Die klassische Rin Tin Tin-Pose beherrscht Sphinx wunderbar. In haargenau dieser Pose, wie Rin TIn TIn auf dem Wagen steht, stand Sphinx vor ´ner Woche sonntags auf dem Küchentisch.

    Ich hab gedacht, ich guck nicht richtig!

    Heute nachmittag hat meine Mutter was in meinen Unterlagen gesucht, Sphinx hasst Papierkram (wie ich) und hat sich a la Rin Tin Tin aufs Bett gestellt. (nachdem sie beinahe den Ordner mit Papieren resolut vom Bett geschubst hat)

    Dieser Hund ist so bekloppt, der wäre ein Geschenk für jeden (Western)Serien-Produzenten, sie ist ja auch von Tag 1 (seit sie bei mir ist mit Western in Berührung gekommen, also Schüsse, schreiende Apachen, Pferde etc.) kennt sie in un auswendig.

    Ich find die Retrieverleinen auch gut, hab sie jahrelang (als Ginger noch Einzelhund war) genutzt. Immer die von der Firma Company of Animals (die auch das Halti herstellt). War ich immer sehr zufrieden mit, da ich sie sehr praktisch finde.

    Mein erster Hund, ja, der war...verhaltensorginiell, um es freundlich zu sagen. Man kann auch sagen: er war Dr.Jekyll und Mr.Hyde: Er hatte 600 % Prozent Energie und war einfach nicht totzukriegen.

    Er war allerdings, wenn er ,,einen schlechten Tag hatte" auch bissig, (kein Schnappen, er hat mir einmal die Lippe blutig gewissen und einmal hat er mich in die Hand gebissen, auch blutig.

    Er hat gejagt als gäbe es kein Morgen. Ratten, Mäuse, Hühner, Katzen, Kaninchen, Meerschweinchen- mit ihm wäre niemand in der Wildnis verhungert.

    Kinder? Abgesehen von meinen Freunden und mir hat er sie gehasst. Genau wie andere Rüden, mit denen er sich am liebsten gekloppt hat wie Terence Hill und Bud Spencer. Er hat sich GERN geprügelt und fand es immer scheiße, wenn man ihn davon abgehalten hat, abhalten wollte.

    Er war der schlimmste und absolut beste Hund zu der Zeit als ich ihn bekommen habe (ich war 8 damals), er war genauso wie die Hunde die ich aus meinen Lieblingsserien und Filmen kannte. Klein wie ein Dackel (JRT-Mix) nur 5 kg schwer, abder er hat in JEDEM Moment geglaubt hat, er wäre John Wayne, mindestens.

    Gegangen ist das aber nur mit diesem Katastrophen-Hund weil wir ,,Ackerbau und Viehzucht" haben/hatten. Also mehr mehr Platz als alles andere.

    Dieser Hund konnte halt von morgens bis abends auf den Beinen sein und jagen und rennen, ohne das es groß gestört hat.

    Hätte er sich ein Leben basteln können, es hätte so ausgesehen, wie er es geführt hat.

    Er hat uns bei all den Eskapaden (auf die keine Fernsehserie von selbst kommt) begleitet, die meine Freunde und ich so abgezogen haben, ob zu Pferd oder mit dem Fahrrad. Wir waren Haudegen und mein Haudegen-Hans-Dampf-in allen-Gassen-Terrier hat dazu gepasst wie die Faust auf´s Auge.

    Gekonnt hat er nur die Grundkommandos und allein bleiben und mit Sicherheit war das auch erzieherischer Müll, den wir oft mit ihm veranstaltet haben.

    Aber ich glaube, so paradox es klingen mag, dass dieser Hund glücklich war. Jedenfalls ist er 16 geworden und als er starb, war ich sehr, sehr taurig.

    Ich hatte den Grund verloren, morgens aufzustehen. Mein Selbstbewusstseins-Coach lebte nicht mehr. Seit damals habe ich beschlossen, NIE WIEDER ohne Hund sein. Jeder Tag ohne Hund bedeutet seit dem einen verlorenen Tag im Leben.

    Deswegen hab ich sehr, sehr kurz danach (2 Tage später-früher ging es nicht) Ginger angeschafft.


    Der nächste Hund, der nicht perfekt in mein Leben gepasst hat, kam vor einem Jahr aus dem Tierheim zu mir: Sphinx.

    Dürr, total ängstlich, kannte NICHTS außer der Leine.

    Sphinx ist schreiend weggerannt als meine Mutter eine Küchenschublade geöffnet hat. Sie wollte am Anfang nicht fressen und konnte sich auf einem Gassigang nicht lösen. Unmöglich für sie.

    Gott sei Dank kann ich mein Leben 100% flexibel auf meine Hunde einstellen, sionst wäre es nicht gegangen.

    In einem Jahr haben wir schon so viel erreicht: Sphinx ist mittlerweile verfressen, wie ein Labrador, kann zu 98 % auf einem normalen Gassigang einen Haufen machen.

    Sie ist bereits kurz nach meiner Ankunft mein Schatten, ein reinster Klettverschluss-Hund geworden, der so viele Streicheleinheiten einfordert, dass es schon fast pathologisch ist. Seit ein paar Monaten steigt sie auch nicht mehr wie ein Wildpferd auf die Hinterbeine und bellt hysterisch, sobald sie einen Hund sieht (8-9 Hundebegegnungen klappen sehr gut). Sie ist eine hysterische Drama-Queen, die die komischsten Töne produziert, kaprizös wie eine Diva und kann bocken wie Festus Haggen´s Maultier.

    Sie ist ABSOLUT nicht der Hund, den ich wollte, aber vielleicht der Hund, den ich gebraucht habe (wer weiß?)

    Sphinx ist aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken. Dieser hysterische, kaprizöse, divenhafte, clownige, alberne, jagende Podenco, der seinen Rüssel überall reinstreckt, sich willig der Terrier-Herrschaft unterwirft und mit dem man lange, ernsthafte Gespräche führen kann. Dieser Pattex-Hund ohne den ich mich unvollständig fühle.

    Für Hunde, wie Sphinx bin ich auf´s Land gezogen. Dort kann sie sein wie SIE ist. So wie Ginger und ich auch.

    Dr. John Silver Medal with Chicken. Fressen meine Hunde gern und vertragen es auch super.

    Und das Beste: Wenn man das Futter bei Fressnapf bestellt (ist allerdings ein paar Euro teurer als direkt vom Hersteller) wird das Futter sogar mit DHL geliefert! Das ist für mich eine totale Entlastung, weil unsere Dorf-Post durekt bei mir um die Ecke ist.https://www.fressnapf.de/p/dr-john-silv…hPage=dr%20john

    25 kg Dr. John Hypoallergic Lamb with Reis

    (war ´ne Fehllieferung, ich hatte eigentlich Dr. John Silver Medal with Chicken bestellt und davon auch 30 kg, aber ich hab unterm Strich gespart: Das Hypoallergic" ist nämlich zehn Euro teurer als mein normales Standard-Futter. Ich hab allerdings nur den Preis wie für mein normales Futter bezahlt.)

    Ginger: Hat heute auf der Gassi-Runde nur ganz kurz mit dem Zwergspitz im Garten hinterm Zaun diskutiert. (Das ist doch schließlich ihre Aufgabe als Dorf-Sheriff, oder? :thinking_face: Ehrlich, dieser Hund erinnert mich oft mehr an Deputy Sheriff Emmett Ryker aus "Die Leute von der Shiloh-Ranch, als an einen Hund. :cowboy_hat_face: Aber da ich "Shiloh-Ranch" sehr mag, find ich´s klasse. Ginger ist halt so.

    Sphinx: Hat heute wieder schön schnell einen Haufen gemacht. Herrlich, es geschehen noch Zeichen und Wunder.

    Genauso ist das bei mir und Sphinx und Ginger auch.

    Ich kann dir auch nur raten, überleg ganz knallhart (zur Not mach dir eine Liste), was Aron UNBEDINGT können muss, damit du den Alltag für euch drei gut über die Bühne kriegst. Es nützt doch keinem was, weder deinem Kind, noch dir, noch Aron etwas, wenn es dir nicht gut und du auf dem Zahnfleisch gehst!

    Such dir auch Freiräume in denen es nur um dich geht. In denen du etwas machst, was dir gut tut. Und die Welt (und Aron und dein Kind) mal Sendepause hat.