Beiträge von Amica93

    Meine erste Hündin Ronja (KLM) war glaub ich kein echter "Kümmerling", aber schon deutlich kleiner als ihre Geschwister. Wir waren damals recht blauäugig, haben sie weder wegen noch trotz ihrer geringen Größe ausgewählt, sondern wir fanden sie einfach süß und haben uns die anderen Welpen daraufhin kaum mehr angesehen. Ihr Züchter berichtete stolz, dass sie nicht gepäppelt (damit meinte er wohl zugefüttert) worden sei, sondern sich ganz allein "durchgekämpft" habe. Was das bedeutete, erlebten wir dann, sobald wir sie zuhause hatten: Sie verteidigte alles Fressbare. Obwohl wir an eine tolle Hundetrainerin gerieten, die uns hervorragend weiterhalf, konnte Ronja bis zu ihrem Tod nicht entspannt aus einem Napf fressen (von der Wiese oder aus einem Futterdummy ging). Nach dieser Erfahrung wünschte ich, der Züchter HÄTTE sie zugefüttert, denn ich schiebe dieses massive Ressourcenproblem schon auf frühkindlichen Nahrungsmangel...

    Insofern würde ich mich schon u.U. für den kleinsten Welpen aus einem Wurf entscheiden, aber, sofern er wesentlich kleiner/schwächer ist als die anderen, nur, WENN der Züchter ihn zufüttert hätte.

    Ob ich einen echten Kümmerling mit (eventuellen) Behinderungen nehmen würde... Zum jetzigen Zeitpunkt (mit kleinem Kind) sicher nicht. Da möchte ich meinen Geldbeutel und v.a. auch die Seele meines Kindes schonen, indem es nicht schon früh mit einem womöglich leidgeprägten und viel zu kurzen Hundeleben konfrontiert wird. Wenn unsere Kinder mal größer sind und unsere finanziellen Ressourcen es zulassen, könnte ich mir vorstellen, mich bewusst eines kranken bzw. kümmerlichen Hundes anzunehmen; das müsste ich (selbstverständlich auch in Absprache mit meinem Mann) dann für mich noch mal neu bewerten.

    Du schreibst, ihr habt sie ausgesucht, ohne zu wissen, dass sie ein "Päppelwelpe" war.

    Und die Züchterin hat auch nicht mit offenen Karten gespielt, denn sonst hättet ihr es ja gewusst.

    Aber anscheinend hat sie es doch SOFORT gesagt, sobald die TE Interesse an Lissi bekundet hatte. Von daher finde ich das nicht so schlimm. Sie muss doch nicht gleich zu Beginn, noch bevor man die Welpen zu Gesicht bekommt, sagen: "Also eins müsst ihr wissen, da ist ein Päppelwelpe dabei, der macht zwar einen ganz normalen Eindruck, aber ganz vielleicht könnte mit dem irgendwas sein." Oder sehe ich das falsch? :ka:


    Und zum Thema Autofahren: Die Aussiehündin meiner Eltern ist beim Züchter regelmäßig Auto gefahren (das weiß ich sicher, weil wir uns mehrfach im Wald für kurze Welpenspaziergänge verabredet haben) und hasst es trotzdem...

    Frage: Hat die Geburtsreihenfolge bei Welpen eigentlich irgendeine Bedeutung? Also macht das einen Unterschied bzgl. Wachstum, Gesundheit, Charakter?

    Männliche Föten produzieren ja schon recht früh Testosteron und scheiden es wohl auch in gewissen Mengen aus. Daher soll ein weiblicher Welpe, der zwischen männlichen liegt, von mehr Testosteron "umspült" werden, was sich auf sein späteres Verhalten auswirken soll. So hab ich es mal gelesen.

    Was den Kooiker betrifft, bin ich aus eigener Erfahrung bei Murmelchen und dagmarjung . Aus meiner Sicht ist das eine Rasse, die unheimlich "harmlos geredet" wird. Meiner ist sehr unverträglich mit Fremdhunden und würde da auch ernst machen (beißen). Nach jahrelangem Training gut händelbar, aber man kann es wesentlich einfacher haben. Jagdtrieb hat meiner auch extrem, ist kaum ableinbar (das ist aber wohl sehr unterschiedlich ausgeprägt).

    Pudel oder Cocker könnte ich mir gut vorstellen, wobei beim Cocker auch Jagdtrieb ein Thema sein könnte (aber meistens ganz gut händelbar, glaube ich; Nasenarbeit sollte man denen aber wohl bieten).

    Die telefonische Variante würde ich wirklich gerne vermeiden.

    Ich glaube, dann würde ich erst mal bei der Verhaltenstierärztin bleiben, wo du jetzt angefragt hast, und ihr die bisher vorhandenen Blutwerte und deine Bedenken/Überlegungen zeigen. Im Zweifel könnte man ja Frau Wergowski immer noch mal als Zweitmeinung hinzuziehen, aber wenn du da jetzt jemanden vor Ort an der Hand hast, versuch es doch ruhig erst mal mit ihr.

    Wie lange ist "früher" denn her? Warst du in der TiHo bei einem Facharzt für Verhaltensmedizin? Wenn du da gute Erfahrungen gemacht hast, würde ich das wahrscheinlich erst mal wieder versuchen. Es ist ja immer am besten, wenn man einen Experten hat, der sich den Hund "live" anschauen kann. Was ist denn mit der Verhaltenstierärztin, bei der du jetzt warst? Kann die Paterson nicht weiterbehandeln?

    Meine persönliche Empfehlung ist ja sonst Frau Christiane Wergowski. Die macht ja auch telefonische Beratungen, und das, wie ich finde, sehr gut, auch wenn ein qualifizierter Experte vor Ort natürlich optimaler wäre.

    Alles Gute für Paterson! 🍀