Also das Katzen keine besonders teuren Haustiere sind würde ich so definitiv nicht unterstreichen.
Das kommt ganz auf das Individuum an.
Wir zahlen ohne Tierarzt etwa 100 Euro im Monat an Futter und vor allem Streu, das inzwischen immer teurer wird. Und das bei nur einer Katze.
Auch Tierarztkosten können da schnell in die Höhe schießen, je nachdem, was die Miez hat. Und gerade bei Freigänger ist da definitiv ein größeres Risiko vorhanden, dazu später mehr.
Ich kann jetzt keine Vergleiche mit Hunden ziehen, aber dir einfach mal von meinem Kater erzählen.
Ich hatte eigentlich 3 Katzen, 2 davon sind mit 16 und 17 gestorben.
Der Bär ist mit seinen 18 noch topfit.
Meine Katzen waren 10 Jahre Hauskatzen, weil wir in einer Wohnung lebten.
Als wir ins Haus gezogen sind wurden sie Freigänger. Heutzutage würde ich das anders machen.
Und dabei habe ich richtig Glück gehabt mit meinen Katzen. Sie sind nie weit weg gegangen, maximal in die Nachbargärten. Aber immer in Rufweite geblieben.
Sie haben sehr wenig gejagt (zumindest von dem ausgehend, was ich sehen konnte). Die Male, die mir alle 3 etwas mit heim gebracht haben kann man an einer Hand abzählen.
Darüber wie viel sie gejagt haben ohne es heim zu bringen kann ich natürlich keine Angabe machen.
Meistens sind sie auf den Terassenmöbeln in der Sonne gelegen und haben gedöst. Aber sie waren eben auch schon Senioren, als sie in den Freigang durften. Junge Katzen sind da sicher viel energetischer.
Einmal hatte der Bär einen Unfall. Er hat sich erschreckt, wollts auf einen Zaunpfeiler springen, hat sich verschätzt und ist dagegen gehüpft, statt darauf und sich dabei das Beinchen gebrochen.
Mit OP und allem drum und dran waren da 4000 Euro weg. Deshalb vorher mein Einwand, das auch Katzen sehr schnell teuer werden können.
Aber er hatte Glück und es ist alles gut verheilt.
Der Rote wurde die letzten 2 Jahre taub. Er ein passionierter Freigänger. Taub schwer möglich, also gab es keinen Freigang mehr.
Der Kater baute binnen kürzester Zeit massiv ab, lag nach einer Protestphase nur noch teilnahmslos herum, hat sich einfach komplett aufgegeben. Wir dachten, es ist zu Ende mit ihm.
Also haben wir uns mit viel, viel Bauchweh entschieden, ihm doch wieder Freigang zu ermöglichen. Er blühte wieder auf und hatte noch 2, für ihn schöne - für uns die reinste Qual - Jahre, bevor er mit 17 eines natürlichen Todes über die Regenbogenbrücke ging.
Long story short: ganz unabhängig von der Gefahr für Wildleben etc. würde ich es mir nicht mehr antun wollen eine Katze im ungesicherten Freigang zu haben.
Obwohl hier verkehrsmäßig fast nichts los ist und wir wirklich gechillte Nachbarn haben.
Aber jede Minute draussen die Sorge um das Tier, das man ja sehr lieb hat.
Wenn man ruft und es kommt nicht.
Dabei musste ich das nie selbst durchleben, keine meiner Katzen ist verschollen oder tödlich verunfallt.
Aber alleine der Gedanke daran. Der ist immer da. Jedes Mal, wenn die Tür offen ist und der Bär rausgeht.
Werd ich ihn wieder sehen? Was, wenn ihm etwas passiert? Ihn jemand einsperrt? Ihn jemand mitnimmt? Jemand ihn überfährt?
Und ich muss ehrlich sagen, das ertrage ich micht mehr. Deshalb gäbe es bei mir nie wieder ungesicherten Freigang. Das halten meine Nerven einfach nicht aus.