Mein Mann und ich wollten beide einen Hund. Ich bin mit einem Hund ausgewachsen und wollte gaasnz unbedingt wieder einen Hund in meinem leben. Trotzdem war mir von Anfang klar, dass ich die Arbeit mit dem Hund habe und er das Vergnügen. (Was nicht heißen soll dass ich keinen spaß mit dem Hund habe )
Arya ist ein toller Hund. Sehr gelehrig, total lieb, findet Menschen und Hunde super...
Trotzdem habe ich die Einschränkungen, die mit dem Hund kommen, unterschätzt.
Meine Vorstellung: entspanntes spazieren gehen.
Realität: Ein Hund der zu allem und jedem hin will, Freilauf ist nur auf gut überblickbaren Flächen möglich, wenn niemand sonst in der Nähe ist, ständig gefrustet nach Hause kommen, weil man gefühlt keinerlei Fortschritte macht und der Hund eben doch ständig an der Leine zieht...
Meine Vorstellung: dem Hund lustige tricks beibringen.
Die Realität: mein Hund sieht dass ich Futter in der Hand habe und bietet sofort alles an, was er je gelernt hat, kann nicht still sitzen und sich schon gar nicht konzentrieren. (Trotzdem habe ich ihr mittlerweile ein paar Tricks beibringen können, aber ich musste die entspannten Tage abpassen, an denen wir schon viel körperliche Auslastung hatten und sie somit ruhiger war).
Meine Vorstellung: In meinem Lieblingssessel sitzen, eine Tasse Tee trinken und ein gutes Buch lesen, während der Hund entspannt "zu meinen füßen" liegt.
Die Realität: Der Hund legt sich neben mich, steht wieder auf, will Aufmerksamkeit, geht weg, kommt wieder, legt sich hin, steht wieder auf, erwartungsvolle blicke, enttäuscht es brummen. Oh, du hast dich bewegt, gehen wir jetzt Gassi? *Hüpf, freu, spring*.
Ein paar Beispiele...
Das ist natürlich jetzt nur aus meiner eigenen Situation mit meinem eigenen Hund. Jeder Hund ist anders. Das muss also bei dir nicht so sein.
Aber im Nachhinein ist mir einfach klar geworden, dass ihr mir die Hundehaltung ganz anders vorgestellt hatte. Einfach, weil ich es nicht besser wusste. Unser Hund damals als Kind starb als ich 8 war, ich hab also von der Verantwortung, die die Hundehaltung mitbringt, nichts mitbekommen.
Ich liebe Arya. Sie ist mein Sonnenschein, mein Glühwürmchen, meine kleine Wullemaus und mein Terrorknödel.
Aber wenn ich ganz ehrlich über alles nachdenke und mir das hier so betrachte, weiß ich nicht ob ich mir noch Mal einen Hund zulegen würde. Und wenn, dann auf jeden Fall ein kleineres Kaliber, den ich leichter an der Leine kontrollieren kann. 24 Kilo, mit Allradantrieb und tiefergelegt, die jetzt unbedingt DA hin wollen... Die muss man erst mal halten.
Das soll nicht heißen, dass ich dir von einem Hund abraten würde. Ich wollte dir nur von meiner Erfahrung berichten.
Vom Gefühl her würde ich sagen: je dringender man einen Hund möchte, umso schöner malt man sich das Leben mit Hund aus, und umso enttäuschter ist man dann, wenn die Erwartungen nicht so zutreffen...