Beiträge von Nyriah

    Oh, noch was. Wir mussten heute eine recht steile, lange Gitterrosttreppe runter zum Strand laufen. War Bucky nicht ganz geheuer. Aber es war mega schön zu sehen, wie er mir vertraut hat und langsam mit mir runter gegangen ist. Ich hab ihn vorsichtig am Geschirr mental unterstützt, oder wie man so sagt.

    Die letzten Stufen ist er dann aber doch erleichtert gesprungen.

    Aber... Er hat sich getraut. Und mir vertraut.

    P.S. natürlich hab ich mir die Treppe erst genau angeschaut, ob das für ihn machbar ist.

    Heute haben wir eine kleine Gruppe Gänse incl. Nachwuchs paar Meter vom Weg auf dem Feld gesehen. Bucky hat zwar paarmal hingeschaut, aber ist entspannt weiter mit mir auf dem Weg gelaufen und hat friedlich vor sich hin geschnüffelt. Und die waren echt nah. Ich hab die Schlepp zwar kürzer genommen, aber er hätte durchaus noch paar Meter Spiel gehabt.

    Ich bin jedes Mal stolz wie Bolle, wenn ich sehe welche Entwicklung meine kleine Jagdsau gemacht hat

    Ich kam damit gar nicht klar, dass ich nun einen Hund hatte, der nicht mehr mit allen verträglich war. Ich hab mir da in der Zeit selber viel kaputt gemacht, weil ich nicht wusste, wie ich damit umgehen sollte. Wir haben seitdem viel gelernt.

    Was hast du falsch gemacht? Hast du versucht durch mehr Kontakte was zu erwirken? Würde mich sehr interessieren!

    Ach je, was hab ich alles falsch gemacht.

    Ich selbst wurde halt sehr emotional bei Hundebegegnungen, war verunsichert, hab Bucky ganz kurz genommen und ihm eigentlich mit allem nur gezeigt, dass ich selber die Situation schlimm finde. Dadurch haben wir uns gegenseitig richtig hochgepuscht.

    Ich war schlicht überfordert. Bucky ist halt auch kein kleiner Hund.

    Ich hab ihn mit vermeintlich beruhigenden Worten zugeflüstert "alles gut, nicht so schlimm, schön ruhig bleiben" etc. Und hab damit allenfalls bei mir was bewirkt, beim Hund gar nichts.

    Ich hab mir auch viel zu viele Gedanken gemacht, was andere über uns denken.

    Ich hab mir dann eine gute Trainerin gesucht und das gezielt geübt.

    Inzwischen bin ich entspannt bei Hundebegegnungen, das haben wir auch viel besser im Griff, als früher. Dass er richtig eskaliert passiert selten. Er kriegt nun klare kurze Ansagen von mir, ein deutliches Nein, wenn ich auch nur sehe, dass er negativ reagiert, und ich verkralle mich nicht mehr so in die Leine. Ich weiß jetzt, ich kann ihn halten und hab genug Einfluss, dass es nicht total schief geht.

    Natürlich klappt das nicht immer perfekt. Neulich erst ist ein unangeleinter anderer großer Rüde in uns rein gebrettert. Das Abwehren fällt mir da noch schwer, da Bucky dann auch sofort nach vorne schießt, daran müssen wir noch arbeiten.

    Aber ich empfinde es heute nicht mehr als Weltuntergang. Blöde Dinge passieren. Abhaken und gut ist.

    Und ich hab einfach akzeptiert, dass er halt nicht alle Hunde mag. Nicht immer fällt mir das gleich leicht, manchmal macht es mich immer noch traurig, dass er eben nicht locker flockig in den Freilauf kann, wenn andere Hunde in der Nähe sind. Aber so ist er halt.

    Also ich bin selber noch Anfänger und daher nicht so die perfekte Ratgeberin, aber ich fühle sehr mit Dir.

    Also meiner nach Einsetzen der Pubertät andere Rüden plötzlich richtig mist fand, war ich auch erstmal etwas geschockt. Weg war der kleine, ich-liebe-alle Hund und hallo Konkurrenzdenken. Meiner geht dazu auch schon mal direkt nach vorn. Die ersten Monate waren die totale Katastrophe. Ich kam damit gar nicht klar, dass ich nun einen Hund hatte, der nicht mehr mit allen verträglich war. Ich hab mir da in der Zeit selber viel kaputt gemacht, weil ich nicht wusste, wie ich damit umgehen sollte. Wir haben seitdem viel gelernt.

    Meiner hat übrigens auch einige unkastrierte Rüden als Freunde, die er schon seit der Welpenzeit kennt. Das ist auch kein Problem.

    Was ich Dir raten würde: lass halt fremde Hundekontakte einfach sein. Es bringt dem Hund null Mehrwert und befeuert stattdessen womöglich noch seine Aversion und irgendwann geht er vllt. aktiv nach vorn.

    Und was soll er lernen, wenn Du eine Konfrontation zulässt? Dass er alleine Dinge regeln muss? Dass er das auch kann? Das machst Du schon richtig, dass Du das verhinderst.

    Jeder Hund, der Euch entgegen kommt ist ja auch wieder eine ganz neue Sache. Jeder ist anders, hat eine andere Körpersprache. Deswegen muss jeder andere Hund auch immer anders bewertet werden. Es gibt da kein pauschales: alle Rüden sind doof.

    Jeder ist anders doof, mal mehr, mal weniger.

    Außer Jack Russel, die sind alle doof (findet meiner :woozy_face: )

    Oh je, ich wollte damit nun keine Grundsatzdiskzssion eröffnen.

    Mir ging es vielmehr darum aufzuzeigen, unter welchem emotionalen Druck TA stehen (und ja, auch alle anderen Mefiziner) und zudem wie die finanzielle Lage hierbei zusätzlichen Druck ausübt.

    Und dass man vielleicht mal darüber nachdenken sollte, dass ein erhöhter Preis einfach auch mal nötig ist, statt sich darüber aufzuregen.

    Ja, Tiere werden langsam zum Luxusgut.

    Dessen sollte man sich bei Anschaffung bewusst sein.

    Ich als sonst bekennende Verfechterin des positiven Hundetrainings finde aber einen richtig vernünftig aversiv aufgebauten Abbruch nicht verkehrt, allerdings in meinem Fall nur für Notfälle und auch niemals bei Hundebegegnungen aber das kann natürlich jeder anders sehen/machen.

    Richtiges positives Training ist manchmal eh gar nicht so einfach und wenn ein larifari aufgebautes (geh ich einfach mal davon aus, gerne korrigieren falls dem nicht so ist) "nein" schon so viel Entspannung in gewisse Situationen bringt ist das schonmal ein guter Indikator für einen möglichen Trainingsweg.

    Ja, ich bin auch total für positives Training.

    ABER... ich habe auch einfach festgestellt, dass dieses Weichspülprogramm nicht immer funktioniert. Mein Hund ist meist die Ruhe schlechthin und recht selbstständig, sowie selbstbewusst. Und das war für mich ein riesen Schritt irgendwann zu sagen: okay, wir müssen das mal anders aufziehen. Ich hatte grade gelesen, dass dieser Versuch den Hund beruhigen zu wollen, wenn er sich aufregt, eigentlich eher das Gegenteil bewirkt. Also hab ich den Abbruch (meinen einzigen, den wir benutzen :pfeif:, und schon okay, wenn Du es larifari nennst, ist es ja auch irgendwie ) angewandt und siehe da, mal etwas Schärfe in die Stimme gelegt und die Reaktion war eine ganz andere. Ich hatte zum ersten Mal das Gefühl, dass er mich in dem Moment auch wahrnimmt.

    Ich denke es kommt einfach auch ganz auf den Hund an. Wo der eine schon mit einer etwas lauteren Stimme überfordert ist, braucht der andere auch mal im übertragenen Sinne einen ordentlichen Anpfiff. Bucky gehört da wohl zu den letzteren.


    Ist doch kein Problem, wir haben alle mal angefangen :-)

    Die Strafe kommt auf den Hund drauf an. Er muss die Strafe natürlich als Strafe empfinden. Strafe für ein "nein" beim verlassen wollen des Weges, wäre bei mir, dass zum Beispiel die Leine fliegt.

    Mäuseln breche ich so auch ab. Geht halt gut auf Distanz. Der Hund lernt so auch, dass ich auch auf Entfernung Zugriff habe. Der kann ja nicht rechnen, dass ich nur auf 10 Meter treffen kann, und nicht mehr auf 100 :D Ich kombiniere das dann gerne mit Schleppleine. Schleppleine also nur zur Absicherung, Korreturen aber nicht über die Leine.

    Mit Sachen zu werfen, auf die Idee bin ich noch nicht gekommen. Bisher hab ich alles irgendwie verbal geregelt. Oder selten auch mal fest aufgestampft, wenn ich das Gefühl hatte, er ignoriert mich.

    Ich glaub ich muss das nochmal mehr überdenken, mit der Korrektur und mal schauen, wie wir da einen guten Weg finden.

    Oh bitte jetzt den Thread nicht mit so Streitereien vermurksen.

    Das war ein kleines Missverständnis und gut ist.

    Ich erfahre hier grade so viele tolle positive Rückmeldungen und neue Denkansätze, das soll bitte so bleiben.

    Alles andere regelt bitte per PN oder so.

    DANKE!

    Das mit der ZOS habe ich in erster Linie just for fun angefangen und nicht um da unser ganzes Leben mit umzukrempeln.

    Okay, das mit dem aversiven Abbruch hab ich soweit verstanden, danke für die Erläuterung. Das muss ich mir mal näher anschauen, das wäre vielleicht was für uns. Ich bin noch Hundeanfänger und diese ganzen Feinheiten der verschiedenen Abbrüche fallen mir manchmal schwer zu differenzieren. Irgendwie gibt es bei uns nur das "nein". Funktioniert ja auch irgendwie meist.

    Wie sähe denn dann eine entsprechende Strafe aus?


    Und ich denke, das mit dem bei mir Schutz suchen, funktioniert eher bei ängstlichen Hunden. Das ist bei Bucky ja eine ganz andere Sache. Der findet Rüden halt einfach sch..., was soll er denn da von mir regeln lassen? Und wenn auch noch einer in uns reinbrettert, dann gehört dem ordentlich Bescheid gegeben. Von daher wird es wohl immer eher chaotisch ablaufen in solchen Situationen. Kommt ja glücklicher Weise nicht so oft vor, wenn man schon im Vorfeld drauf achtet.