Beiträge von Nyriah

    Also ich kann nur von uns sprechen. Es war jetzt nicht so, dass es DIE große Veränderung plötzlich gab, wo ich sagen würde, ab jetzt ist alles okay. Es war ein schleichender Prozess und es war auch anschließend kein komplett anderer Hund.

    Ich habe aber schon viel gehört und gelesen, dass ängstliche Hunde durch die fehlenden Hormone ggfl. noch ängstlicher werden. Von daher könnte ich mir vorstellen, dass es da durchaus einen Zusammenhang geben könnte.

    Na 8 Wochen ist ja keine Zeit. Der Hormonhaushalt ist unglaublich komplex und jetzt ist einfach wieder alles durcheinander was sich längst schon wieder eingespielt hatte.

    Also ich will dir die Kastra nicht ausreden, das kannst eh nur du entscheiden. Aber du kannst halt nicht erwarte dass sich dein Hund jetzt überhaupt nicht verändert und alles weiter gut läuft.

    Das ist schon klar, genau deswegen hadere ich ja so mit der Entscheidung.

    Ich hab einfach auch nur etwas Bedenken, dass ich das, was jetzt heftiger wird, langfristig nicht mehr richtig rauskriege und es sich verfestigt.

    wie lange hat es bei euren rüden gedauert, bis ihr eine veränderung gemerkt habt?

    Unser Rüde hat seit 3 Wochen den Chip und ich merke noch gar nichts… eventuell ist er außen bisschen schreckhafter geworden und haut die Bremse rein, lässt sich aber zum weitergehen recht einfach überzeugen. Passiert vielleicht einmal alle 2 Tage

    Bei uns 5-6 Wochen, würde ich sagen. Also generelle Veränderung (Erstverschlimmerung) schon nach knapp 2 Wochen, da gab es das totale Hormonchaos, Hund total außer Rand und Bank. Eingependelt hat es sich dann mit etwa 6 Wochen.

    Immerhin, einen Erfolg können wir vermelden: nach 6 Jahren Arbeit sind wir mit Menschen inzwischen cool.

    Außer sie rauchen. Raucher sind schwierig, aber wenn man sich nett vorstellt, gehts auch. Carlo ist nur super angewidert und zeigt das auch sehr deutlich, aber bleibt, bis auf Würgereiz, Kotzgeräusche, Husten und vorwurfsvolle Blicke, sehr nett.

    [...]

    Und hier wird Entfernen auch nochmal stärker/anders verbellt, als zu Nahe kommen.

    Ich werd' nicht mehr, wie geil ist der denn bitte? :grinning_squinting_face:

    Da könnte ich ihm nichtmals wirklich böse sein, ich würde auch gern mal ungeniert solche Geräusche von mir geben, wenn neben mir wer raucht, während ich noch esse (auf Außenterrassen darf man ja leider immer noch).

    Raucher findet Bucky übrigens auch echt blöd, er kann diesen Qualm auch gar nicht ab. Da wir da auf einem Nenner sind, ist das aber kein Problem, wir drehen einfach ab. Anpöbeln tut er da gsd nicht.

    Und Entfernen ist auch kein Thema. Sobald wir vorbei sind ist Ruhe im Karton, da reicht ein halber Meter. Je nach vorherigen Stresslevel einmal kurz Stress abschütteln und weiter geht's.


    Ich finde es immer wieder gut zu lesen, dass auch erfahrene Hundebesitzer mal so Terrortölen haben.

    Ich denk ja immer, ich krieg es einfach erzieherisch nicht richtig hin. Von manch erfahrenerm Besitzer kommt dann auch mal ein: ja da wird dem mal ganz deutlich gesagt, dass er das gefälligst zu lassen hat und zack: Lamm an der Leine.

    Und ich komme mir wie der letzte Depp vor. Anfänger, unfähig, selber schuld.

    Aaaaber: heute morgen, Erzfeind Nr. 3, ein riesen Bloodhound, der fixiert bis er einen steifen Hals kriegt, und Bucky ist halbwegs still geblieben. Okay, waren 5 m im Feld, ich hab mich vor seine Nase gestellt, damit er nicht so hingucken kann und der andere Hund ist tatsächlich auch mal still geblieben, aber !!! bis auf ein kurzes tiefes Grummeln ist er stehen geblieben. Highleight des Tages, wird bestimmt nicht den ganzen Tag überdauern.

    Er ist jetzt 3,5. Ja ich sag mir ja auch... die ganze Sache muss sich erst wieder einpendeln. Obwohl der Chip jetzt seit gut 8 Wochen seine Wirkung verliert.

    So wie ich in der Pubertät dachte, das pendelt sich ein. Ein ewiges hin und her bis wir uns zu dem Chip entschieden haben. Dann Krasse Erstverschlimmerung, jetzt die Rückverschlimmerung. Irgendwie hangelt man sich nur von einem zum anderen.

    Und eigentlich, so wirklich entspannt und richtig schön war die Zeit unter dem Chip.

    Er war draußen immer ansprechbar, war immer an mir orientiert, hat echt gut gehört, wir könnten wunderbar mit anderen unterwegs sein (solange das keine Rüden waren), auf dem Trainingsplatz hat er gut mitgearbeitet und war konzentriert und ich habe innerlich immer gejubelt, wie toll er sich entwickelt hat. Dachte so: jetzt ist er endlich erwachsen, die Knete ist weg.

    Deswegen ist es jetzt wahrscheinlich auch gefühlt doppelt so anstrengend.

    Natürlich war/ist ohne Chip nicht alles doof, natürlich gibt es solche und solche Tage. Aber in Summe gesehen...

    Das "draußen Flöhe husten hören" kann auch damit zusammenhängen, dass im Zuge des Erwachsenwerdens seine Gene (welche auch immer das sein mögen) oder andere, nicht sexuell bedingte Eigenschaften durchkommen. Da würde der Chip auch nicht helfen.

    Grundsätzlich ist sein Wachen erstmal rein territorial und hat nichts mit den Hormonen zu tun (Appenzellermix).

    Dennoch ist es mit auslaufendem Chip sehr zeitgleich schlimmer geworden. Ich sehe da aber nur einen indirekten Zusammenhang. Er ist jetzt reizoffener, unruhiger und das spielt dem Rest in die Karten .

    Nyriah Ich finde dich auch schon sehr geduldig, wundere mich auch, was dich zögern lässt. Für mich wäre die Sache auch klar und die Kastration am Start. Ist ja nun mal auch kein Zustand für den Hund mit dem Dauerstress, von eurem Stress ganz abgesehen. 😵‍💫

    Naja es ist halt nicht rückgängig zu machen. Und obwohl ich weiß, dass ihn die fehlenden Hormone nur positiv verändern, ist es halt dennoch ein Eingriff in seine Unversehrtheit oder wie sich das nennt.

    Vielleicht mach ich auch ein zu großes Drama draus, keine Ahnung.

    Danke für Euren Input. Ich muss das mal alles überdenken.

    Bucky ist unter dem Chip weitestgehend er selbst geblieben. Genauso mobil und fröhlich wie sonst, fand nur halt Hündinnen einfach nur nett und nicht wie jetzt bombastisch. Er konnte gechillt in einer Horde Mädels laufen und hat ganz normal mit denen interagiert. Das ginge grade gar nicht. Der wüsste gar nicht wohin zuerst.

    Er schläft auch Nachts deutlich unruhiger, weil er ja auf jedes Flöhehusten draußen achten muss. Ständig bellt er uns mitten in der Nacht wach. Da hilft es auch wenig, dass er sich problemlos abbrechen lässt, wach biste trotzdem.

    Ja, tue mich trotzdem sehr schwer damit. Man sollte meinen, ich bin bei uns der Mann und nicht mein Göttergatte :rolling_on_the_floor_laughing:

    Eine neuen Chip will ich nicht. Einfach weil der nur so kurz hält und man immer wieder ein auf und ab der Hormone hat, weil ja nicht immer gleich zu erkennen ist, wenn er ausläuft. Und wenn man es merkt, sind die Hormone ja schon wieder etwas zurück. Und auf gut Glück nach 8 Monaten immer neu setzten ist auch Mist. Wenn dann gleich Kastra.

    Ich sag mir ja immer, der Hund kann ja nichts dafür, dass ich so oft so anfängermäßig unterwegs bin. Das braucht nur Training. Auch wenn ich mich manchmal frage, ob dadurch nicht mehr negative Zeit, als positive Zeit in Summe bleibt, weil's so lange dauert. Ich wollte es halt probieren, der Chip sollte uns ja nur einen Tür in die Fuss bringen, war ja ganz optimistisch, dass wir das dann auch mit Hormonen hinbekommen. Tja und dann war ja der blöde Vorfall mit dem anderen Hund und seitdem geht nichts mehr, hab ich das Gefühl.

    Ist schon lustig, normalerweise kriegt man immer sofort einen auf den Deckel, wenn das böse "Kastrationswort" auch nur gedacht wird. Und Du sagst gleich, dann mach doch schnippschnapp.

    Bei uns ist der Chip vor einigen Wochen schon ausgelaufen. Hat nichtmals 9 Monate gehalten.

    Es ist... anstrengend.

    Die Hormone purzeln wieder bunt umher, jeder Tag bietet neue Überraschungen.

    Bei jedem Mädel hat er gleich Herzchen in den Augen und will unbedingt hin. Ist eins in Reichweite, wird sich das gleich zwischen die Pfoten geklemmt und berammelt. Also wenn er dürfte, darf er natürlich nicht. Sein Schniedel kriegt viel frische Luft derzeit. Sein Wachtrieb ist enorm hochgefahren. Er schlägt jetzt nicht mehr nur kurz an, wenn wer an der Haustür vorbei geht, sondern, wenn es ein Hund ist, "verfolgt" er ihn von innen quasi und bellt an jedem Fenster. Auch das haben wir natürlich im Blick. So wie wir alles nur noch im Blick haben und deckeln und aufpassen und nach Rüden zur Zeit auch Hündinnen aus unseren gemeinsamen Spaziergängen gestrichen haben, weil es einfach nur anstrengend ist.

    Wie zum Henker bekommt man es hin, dass eine Ansage auch nachhaltig wirkt? Er hört zwar, wenn ich ihm deutlich sage, er soll es lassen, aber immer nur kurz.

    Wenn ich hier die erfahrenen Hundebesitzer lese, dann hört sich das immer so nachhaltig an: einmal klar machen was Sache ist und dann weiß der Hund Bescheid.

    Wie mach ich das? Bei mir hält es nur gefühlt zwei Minuten, dann wird die Hundefreundin wieder angegangen und alles fängt von vorn an.

    Seine Rüdenaggressivität ist wieder heftiger geworden. Das Thema ist ja altbekannt, was es nicht einfacher macht. Auch das ist anstrengend.

    Zur Zeit hab ich das Gefühl ich krieg gar nichts mehr hin und bin den ganzen Tag nur dabei den Hormonbollerkopf zu deckeln. Neue Pubertät aber mit mehr Ernsthaftigkeit dabei. Von dem ewigen festschnuppern an Pipistellen red ich gar nicht, die sind ja quasi pillepalle, auch wenn es nervt, dass ich auch da ständig eingreifen muss.

    Ich hatte so sehr gedacht, wir haben einen Fuß in die Tür gekriegt, er ist erwachsen geworden, gechillter, ruhiger und wenn der Chip ausläuft, fehlt nur noch der neue Feinschliff. Es macht grade echt keinen Spaß und so sehr ich ihm seine Glocken ja gönne, zur Zeit verfluche ich die.

    Und mich, weil ich es nicht hinkriege. Und die kurzen Tage, weil man gefühlt so wenig Zeit für alles hat.

    Bin grade echt im Herbstblues, sorry für's Geschwafel.

    Ich denke mit einem Tut-nix ist man deutlich entspannter, wenn der mal nicht 100 pro hört, als mit einem Hund, der andere/s auch mal sch... findet. Da überlegt man 10 mal, ob man mit Nicht-Gehorsam leben kann.

    Das es aber auch für Tut-Nixe Gefahren geben kann und es auch Menschen gibt, die auch vor einem lieben Kleinhund angst haben oder andere Hundebesitzer, die eben keine so verträglichen Hunde haben und für die ein freilaufend andere Hund Stress bedeuten kann oder oder oder, das sehen die wenigsten.

    An 100 % glaube ich nicht. Aber man sollte schon nah dran sein. Geht das nicht. Kommt Leine dran.


    Danke für die Erläuterung Grisbert

    Ich glaube das Problem bei uns ist einfach, dass es mich nicht zu sehr stört, als das ich das nachhaltig genug angehe.

    Ja, Bucky bellt, wenn es klingelt, aber wenn ich dann zur Tür gehe ist auch wieder gut.

    Im Garten schlägt er auch an, ich finde das aber okay, solange er sich dann abbrechen lässt und nicht dauerhaft durchbellt.

    Im Hotel hatten wir es mal, dass er jedes Mal angeschlagen hat, wenn jemand über den Flur ging.

    Da es aber nur eine Nacht war, lohnte sich der Aufwand auch nicht.

    Aber wenn wir doch mal in eine Situation kommen, wie in Eurem Urlaub, dann werde ich das mal antesten :)


    Ansonsten ist unsere Baustelle eher die Aggression anderen Rüden gegenüber. Das klappt weitgehend gut, aber wäre noch ausbaufähig. Gibt da ja diverse Beiträge von mir zu. Ist eher Management, als das er versteht, dass er es gefälligst nicht soll, weil ich das sage. Ich habe manchmal das Gefühl ich krieg's mit meiner Körpersprache nicht gebacken. Wenn ich hier immer andere lese: dann wird ihm mal gescheit klar gemacht, das es so nicht geht und gut ist.

    Und ich denke immer nur: ja klar, und wie? Nachhaltig klappt sowas bei uns nie. Das ist immer wieder neu Situationsbedingt. Oft klappt es, aber dann ist auch mal wieder ein Tag, wo er mir die Mittelkralle zeigt und sein Ding macht. Aber wir diskutieren jedes mal neu.