Beiträge von *Waldi*

    Ich klinke mich hier mal mit einer Frage ein - vielleicht könnt ihr mir ja weiterhelfen.


    Was sind in euren Augen die größten Unterschiede zwischen Havaneser und Tibet Terrier? (den Größenunterschied mal aussen vor gelassen ;) )

    Ich finde die Fellpflege beim Tibet Terrier schon extrem. Für mich war das ein Ausschlusskriterium. Und ich hab nix gegen Fellpflege.

    Aber nachdem ich mit Besitzern gesprochen hatte, waren die raus.

    Ok, dann ändere ich in:


    Unter Bedingungen, unter denen auch durchschnittliche Menschen gerne draussen sind, gehen die meisten Hunde gerne 2 Stunden am Tag spazieren.


    Ich hab mich nur gefragt, von welchen Rassen man bei diesem Bewegungsbedürfnis abraten würde. Außer Qualzuchten würde mir da nix einfallen.

    Ich bin der Meinung, dass man einen erwachsenen Hund aus dem TH oder der Pflegestelle sehr gut einschätzen kann, in einem großen Shelter ist es deutlich schwieriger. Meine Orga arbeitet zum Beispiel so, dass sie die Hunde vor Ort aussucht und in kleinere private Foster bringen lässt und von dort aus auf Pflege- oder Endstellen.

    Hier geht es ja um Direktimporte.

    Das sah die Orga scheinbar anders. Ich habe auch Erfahrung im Hunde-Tierschutz und ich habe da auch schon Hunde betreut, aber nicht in dieser Form.

    Wenn du Erfahrung hast, bist du ja auch kein unerfahrener Halter.

    Insgesamt habe ich aber ohnehin momentan das Gefühl, es wird keinen Nachfolgehund hier geben, auch weil Elvis's gesundheitliche Baustellen mich so mitnehmen (ihn naütrlich noch mehr, genau das ist ja das Schlimme).

    Das tut mir total leid für euch... Es ist soooo schwer.


    Ich muss sagen, ich habe sowas auch durch - und ich bin da seitdem so egoistisch und tue alles dafür, ein möglichst gesundes Tier zu bekommen. Unsere beste Hundefreundin, auch Rumänin, ein unglaublich lieber Hund (war allerdings ein sehr langer Weg, bis die Angst/Stressthematik bewältigt war) ist chornisch krank. Es ist so verdammt hart für die Besitzerin, das mitanzuschauen. Dass sie viel Geld hinlegen muss, ihr Leben stark einschränken muss, dass sich alles um den Hund dreht - DAS ist gar nicht das Problem. Das Mitleiden ist einfach echt hart.


    Und selbstverständlich ist ein Züchterwelpe keine Garantie für Gesundheit! Es geht immer nur um Wahrscheinlichkeiten. Wenn man ein Tier aufnimmt, muss man sich immer auch auf mögliche Krankheiten einstellen. Wenn man ein Tier aus dem TS nimmt, dann nochmal ein gutes Stück mehr. Man weiß halt einfach nicht, wie die bisher gelebt haben, und eine gute Aufzucht macht einen Unterschied.


    Solche Gedanken gehören dazu und muss man sich vorher machen.

    Und nicht jeder TS-Hund hat eine Traumatisierung hinter sich.

    Da isses wieder: Nicht jeder, selbstverständlich. Nicht mal die Mehrheit.

    Aber manche. Und man muss in der Lage sein, das zu erkennen und dann entsprechend damit umzugehen WENN es so ist.

    Das ist alles richtig, trifft aber auch auf Züchterwelpen zu, die dann "auspacken"/erwachsen werden.

    Natürlich. Daher habe ich im ersten Post ja ausdrücklich über unpassende Rassen geschrieben.

    Dass sich der Husky, Malinois oder Wolfhund dann rasstypisch, aber für den Ersthundehalter völlig unerwartet entwickelt, ist ein Problem.


    Ich sehe aber diesen Gegensatz nicht zwischen Rassehund und Tierschutz, ich denke, da stecken bei der Anschaffung einfach unterschiedliche Motivationen dahinter (oder sollten es). Diese Polarisierung kann ich nicht nachvollziehen.



    Zum Thema Pflegestelle: Das sollten mMn ausschließlich erfahrene Halter machen.

    Schließlich sollte der Hund zuerst auf eine Pflegestelle, damit Anfängerfehler vermieden werden und der Hund richtig eingeschätzt werden kann.

    Übertragen auf Tierschutzhunde gilt dasselbe.

    Man muss einfach darauf eingestellt sein, was sein kann. Bei den Rumänen ist es häufig eine ausgeprägte Angst/Stressthematik, Territorialverhalten und/oder Schutztrieb, und recht häufig gesundheitliche Baustellen.


    Dass heisst weder, dass die Hunde eine "Katastrophe" sind (das Wort würde ich auch nicht benutzen - allenfalls bei Beissvorfällen), noch dass sie alle so sind.


    Meistens geht es ja "gut" in dem Sinne, dass sich alle Beteiligten arrangieren. Oft nicht so, wie erwartet. Das ist ok - aber man sollte eben bereit sein, sich auf das Unerwartete einzustellen und das eigene Leben uU einschränken können.


    Dazu gehört für mich eine gewisse Erfahrung, niedrige Ansprüche an den Hund und ein flexibles Umfeld (Garten, Hund muss nicht zwingen alleine bleiben oder mit zur Arbeit, man hat ein reizarmes Gassigelände und nicht grad Großstadt oder Gassimeile vor der Tür, man kann Kinder, Katzen, andere Hunde ggf. trennen, man hat genug Geld für TA).


    Natürlich geht es oft genug auch ohne all das gut, aber der Hinweis darauf sollte doch ernst genommen werden.


    Das ist doch keine "Warnung vor der Katastrophe".


    Ich empfinde auch einen Hund, den man nicht ableinen kann, nicht als "Katastrophe". Aber wenn sich jemand ausdrücklich wünscht, stunden lang träumend durch die Landschaft zu schlendern, mit dem (leinenlosen) Gefährten an der Seite - dann ist es durchaus vernünftig, von bestimmten Hundetypen eher abzuraten.


    Auch wenn dann kommt: Ach, auf den Youtube-Videos sind die auch alle leinenlos...

    Nun ja, ich könnte auch Fotos und Videos von meinem Hund und mir machen, wo alles PERFEKT aussieht. Wäre aber Lügen durch Auslassung...


    Hab mal eine Samojedenbesitzerin gefragt, deren Hund auf den schönen Insta-Bildern immer leinenlos war. Tja, die Schleppleine, die IMMER am Hund ist, war wegretuschiert... Die Wahrheit liegt immer irgendwo dazwischen - weder das Idealbild noch der "Teufel an der Wand" stimmt je zu 100%. Aber man sollte eben beides einbeziehen.

    Ich glaube, das Problem ist eher die Interpretation dessen, was geschrieben wird.


    Wenn jemand den Hinweis gibt, dass ein Hund Territiorialverhalten oder Jagdtrieb zeigt, oder mehr Aggressionspotential aufweist als ein Labbi, dann hat das nichts mit "schlimm" oder "Monster" zu tun.


    Es kommt immer jemand um die Ecke (oft unerfahrene Hundehalter), der sich dann aufregt, man würde Rassen "schlecht machen", wenn man nur auf die rassetypischen Eigenschaften hinweisen möchte, die in unerfahrerenen Händen oder dem falschen Umfeld zu Problemen und Überforderung des Halters führen können.


    Es sagt aber niemand: "Malinois sind Monster" oder HSH sind schlimm". Ich würde beides nicht haben wollen (passt nicht in mein Umfeld), würde aber niemals einen Hund als "Monster" bezeichnen.