Beiträge von *Waldi*

    Geht es jetzt darum, zu widerlegen, dass manche Hunderassen langlebigere Indivuen hervorbringen, als andere?

    Ist das alles nur Einbildung?


    Ich komme nicht dahinter, wo die Argumentation genau hinführt.



    Es kommt auch immer drauf an, was man untersucht und wie.


    Hier eine Studie zu Langlebigkeit - da wird das thematisiert, warum es sinnvoll sein kann, die frühen Tode rauszunehmen.


    https://www.sciena.ch/de/resea…-age-impact-lifespan.html

    Letztlich bleibt es dabei, ob man es akzeptabel findet, dass manche Rassen (unabhängig von der Größe) deutlich weniger Lebenszeit haben als andere

    Das dreht sich doch im Kreis, jetzt könnte man halt wieder sagen: wo ziehst Du die Grenze? Denn alle größeren Rassen haben deutlich weniger Lebenszeit als deutlich kleinere. Der Labrador hat im Schnitt deutlich weniger Lebenszeit als der Zwergpudel usw. Ist das Deiner Ansicht nach genau so schlimm? Und falls Nein, warum nicht, wo genau zieht Du die Grenze und warum denkst Du, dass Deine Ansicht da im wahrsten Sinne des Wortes Gesetz sein sollte?


    Usw. Das hatten wir doch auf den letzten Seiten schon alles.

    Naja, ich möchte und kann ja keine Gesetze erlassen. Ich bin gespannt, wie sich das weiterentwickelt.


    Wie schwierig es ist, Grenzen zu ziehen, is völlig klar - die ganze Datenerhebung und Ermittlung usw., das wurde ja ausführlich diskutiert.

    Wenn die Züchter nicht selbst an das Problem rangehen, indem sie für mehr genetische Vielfalt sorgen (denn da gibt es auf jeden Fall einen Zusmmenhang), Extreme reduzieren und bei der Auswahl der Zuchttiere auf Langlebigkeit Wert legen, wäre eine Regulierung schwer umzusetzen. Es wäre ja völlig unmöglich, das Zuchtgeschehen von aussen zu lenken.


    Da blieben dann nur Verbote ganzer Rassen, bei denen man zu dem Schluss kommt, dass die Lebenserwartung zu stark verkürzt ist. Ich glaube nicht, dass das passiert. Würde es passieren, würde ich es aber, um ehrlich zu sein, nicht bedauern.



    Nach all den Daten, die hier im Thread zitiert worden sind, scheint mit ein Lebensalter von mindestens 12 Jahren für Hunde als Normalwert nicht zu hoch gegriffen. Der Labrador bewegt sich meines Wissens durchaus in diesem Rahmen.

    Wenn das (abgesehen von Unfällen oder Infektionskrankheiten) von der Mehrzahl der Individuen einer Rasse nicht erreicht wird, finde ich persönlich das nicht akzeptabel. Das ist jetzt einfach meine Meinung, die muss man nicht teilen.


    Ich denke nicht, dass "meine Ansicht Gesetz sein sollte" - ich sehe es halt so und würde eine dahingehende Regelung begrüßen, wenn sie denn anwendbar und umsetzbar wäre. Ich glaube aber nicht, dass so etwas kommen wird.



    Die hohe Akzeptanz für eine verkürzte Lebensdauer hier im Thread hat mich tatsächlich überrascht.

    Das ist auch erschreckend, nur eben kein reines Riesenhundphänomen.

    Nein natürlich nicht, schon gar nicht, wenn man Unfälle mit einbezieht.


    Der beste Welpenkumpel von meinem Hund ist ein Labrador. Beide sind jetzt 11.

    Meiner macht weiterhin alles, was er bisher auch gemacht hat, da denk ich gar nicht drüber nach ob ich den mitnehme zum Wandern oder zum Laufen - der begrenzende Faktor bin eh immer ich...

    Wobei ich natürlich merke, dass er älter ist, etwas ruhiger, und etwas temperaturempfindlicher.

    Der Labbi dazu im Vergleich - der wirkt schon deutlich "alt"... Das fällt schon auf. Mit 11 darf er das natürlich, das ist keine Qualzucht, nicht falsch verstehen.

    Aber wenn ein Hund mit 8 Jahren schon alt ist , oder gar mit 6 - mir gibt das einfach einen Stich.


    pinkelpirscher


    Bei den Daten, die du ausgewertet hast, liegen ja alle Durchschnittswerte durch die Bank niedriger, als wenn man sich die Lebenserwartung anschaut, die in Rassebeschreibungen angegeben wird. Das ist völlig logisch, wenn frühe Todesfälle, auch durch Unfälle, mit einberechnet werden. Es wirkt sich entsprechend auf alle Rassen gleichermassen aus. Bei der Dogge hast du ja das geschrieben:

    Deutsche Dogge (2268)

    6Jahre, 9 Monate bzw 9 Jahre, 10Monate (371 der 2268)


    Bei den meisten anderen Rassen stand roundabout 10 Jahre als erster Wert.


    Der Unterschied ist also eigentlich derselbe - ob man jetzt 8 Jahre mit 12 Jahren vergleicht oder 6 mit 10.


    Letztlich bleibt es dabei, ob man es akzeptabel findet, dass manche Rassen (unabhängig von der Größe) deutlich weniger Lebenszeit haben als andere.


    Dass das auf Deutsche Doggen zutrifft (weniger Lebenszeit im Vergleich zu vielen anderen Rassen) ist ja unbestritten, oder? Warum auch immer das so ist, ob es an der Größe liegt oder nicht - die Hunde leben deutlich kürzer. Ich persönlich würde es begrüßen, wenn man dagegen wirken würde, soweit das geht. Wenn die Züchter das nicht aus eigenem Antrieb tun wollen, oder es eben nicht können, weil es nicht möglich ist - dann wäre ein gesetzgeberisches Eingreifen aus meiner Sicht richtig. Bis hin zum Verbot der Zucht, wenn sich nichts ändert.


    Dass sich darüber dann alle aufregen werden, ist völlig klar. Ist ja immer so. Als die Gurtpflicht eingeführt wurde, ist auch das Abendland untergegangen... Ich habe kein Mitleid mit Leuten, die eine Rasse so zugrunderichten, dass ein Hund kaum noch Zeit zum Erwachsenwerden hat.


    Dass es noch zig andere Leute mit zig anderen Rassen genauso machen - ja, das macht es schlimmer, nicht besser.

    man könnte dagegen halten, daß die gesamte Züchterei von Tieren unethisch ist...

    Könnte man. Klar.

    Die Frage ist, wo zieht man die Grenze?


    Der eine findet es ok, wenn Hunde keine 10 Jahre alt werden, der andere eben nicht - genau das ist ja die Kontroverse.

    Aber … hat dann der XY-Doodle oder andere Hunde mit extrem viel Fell und/oder Haut mit ständigen Hautproblemen nicht mehr mit Qual-„Zucht“ zu tun … der Hund ist dann meinetwegen 15 Jahre lang „ständig“ beim Tierarzt…

    Also, ich sehe übermässig viel Fell durchaus auch sehr problematisch. V.a. wegen der Thermoregulation.


    Aber ich habe bei einem normale gepflegten Langhaarhunden oder Doodles noch nie davon gehört, dass die "ständig" wegen Hautproblemen beim TA sind, wo kommt das denn her?


    Abgesehen davon ist das reiner Whataboutism - es ist völlig klar, dass es noch andere Probleme und Qualzuchtmerkmale gibt. Und die auch angesprochen werden müssen udn sollen (und werden).

    Nur relativieren sich diese nicht gegenseitig, das eine wird nicht besser, weil das andere noch schlimmer ist.

    Das macht Diskussionen nur unübersichtlich.

    Es muss einem zudem klar sein, dass auch Hunde, die ein deutlich höheres Alter erreichen, dies nicht immer zb ohne medizinische Intervention tun.

    Das finde ich redundant, weil das ja für alle Hunde gilt, egal welcher Rasse.

    Nur - ein reines Größenthema ist es nicht. Von "kleiner züchten" geht das auch nicht einfach weg.

    Nochmal - es geht doch nicht um das Größenthema alleine.


    Bei ALLEN Rassen ist verkürzte Lebenserwartung ein Merkmal einer unethischen Zucht (um mal das Wort Qualzucht wegzulassen, wenn es daran hängt.)


    Bei der Deutschen Dogge treffen Riesenwuchs und verkürzte Lebenserwartung zusammen. Man kann davon ausgehen, dass der Riesenwuchs mit der verkürzten Lebenserwartung zusammenhängt (wurde hier erklärt, nicht von mir).


    Bei anderen Rassen (Berner) liegen die Ursachen für die verkürzte Lebenserwartung anscheinend woanders.


    Wieder andere große Hunde haben keine deutlich verkürzte Lebenserwartung.


    Wie immer: Differenziert hinschauen. Woran liegt es beim IW, woran liegt es bei der DD, woran liegt es bei dem Berner.


    Verkürzte Lebenserwartung sollte aber IMMER ein Grund sein, genau hinzuschauen, was in der Zucht schief geht. Eine Lebenserwartung von unter 10 Jahren als normal hinzunehmen, finde ich persönlich unethisch.

    Ich würde mir nicht anmassen, genaue Grenzwerte zu ziehen. Davon halte ich auch nichts.

    Wenn sowas in die Umsetzung geht, dann werden Experten sich um Definitionen bemühen müssen, und die werden immer zu wünschen übrig lassen, wie die Sache mit der Nasenlängen auch.


    Aber zum Alter: Natürlich liegt der Durchschnitt bei allen Hunden nicht bei 12 Jahren. Weil Unfälle etc pp.

    Wenn man sich aber Tabellen anschaut, dann wird bei den meisten Rassen eine Lebenserwartung angegeben, die irgendwo rund um 12 Jahre liegt (bei manchen steht 12-14, bei anderen 10-12).



    Wenn es eine bemerkenswerte Ausnahme ist, dass ein Hund über 10 Jahre alt wird (und der arithmetische Durchschnitt bei der DD bei 6,5 Jahren liegt, laut einer hier verlinkten Quelle), dann kann man das nicht mehr schön reden - meiner Meinung nach.


    Aber es geht hier echt in die Haarspalterei. Ich denke, es ist völlig klar, was ich meine.


    Wenn man das nicht teilt, ist es ja ok.

    Es ist einfach alles komplizierter, als es nur auf "Groß ist Qualzucht" runterzubrechen. Und geht teilweise auch meilenweit an den Themen vorbei, die etliche Rassen ja wirklich haben.

    Genau. Deswegen tut das auch niemand.

    Beim Berner ist es ja der Krebs vor allem... Die sind - oder wären nach Standard - ja nicht mal so groß. Laut Standard 70 cm max beim Rüden.


    Es geht hier ja um die Lebenserwartung, und die ist verkürzt. Das würde ich bei jeder betroffenen Rasse für ein Problem halten, nicht nur bei Riesenrassen.


    Es ging hier anfangs um die Deutsche Dogge, da fallen Riesenwuchs und verkürzte Lebenserwartung zusammen. Ob das bei allen Riesenrassen so ist - das ist eine Frage, die mich interessiert. Ich würde z.B. annehmen, dass es bei den sehr großen Windhunden nicht durchgehend so ist. Das weiß ich aber nicht.


    Der Berner ist keine Riesenrasse, aber hat eine verkürzte Lebenserwartung, ob man den als QZ einordnen sollte? Keine Ahung. Ich glaube nicht, dass das passieren wird.


    Kaufen oder jemandem empfehlen würde ich keinen Berner.

    Ich find es übrigens spannend, merkt man hier einmal an das Hunde mit massiven Wesensmängeln die Definition von QZ erfüllen kriegt man zu hören man würde den Begriff verwässern und das ist alles halb so wild.

    "Geringe" Lebenserwartung ist aber natürlich QZ.

    Beides stimmt doch nicht.


    Einerseits haben dir viele bei den Wesensmängeln zugestimmt, andererseits ist die Mehrheit hier doch der Meinung, dass verkürzte Lebenserwartung KEIN QZ Merkmal sei. Ich durfte mir hier ja sehr lustige Dinge anhören, wie dumm und ahnungslos ich bin.


    Für mich sind Wesensmängel zwar ein Problem - aber ich würde beim Qualzucht Begriff tatsächlich bei körperlichen Schmerzen und Leiden bleiben.


    Ich bin aber trotzdem 100% deiner Meinung, dass man gerade bei der Zucht von Begleithunden mehr auf das Wesen und die Gesundheit als auf Äusserlichkeiten achten sollte.


    Analog denken die meisten hier, dass man zwar auf die Lebenserwartung achten sollte, es aber nicht als QZ Merkmal sehen sollte.