Beiträge von *Waldi*

    Wer hat denn nur diesen Blödsinn in die Welt gesetzt und warum verbreiten das vermeintliche Experten immer noch weiter?!

    Ich glaube ja, dass es eine Gegenreaktion auf den Auslastungs- und Sozialisierungs"wahn" war/ist...


    Jedenfalls - hier würde ich auch eher wieder eine räumliche Begrenzung wie ein Gitter einführen, wenn es stört, dass der Hund rumläuft, aber normales sich-beschäftigen nicht verbieten.


    Ruhe durch Belohnung mit Leckerlie zu erreichen, finde ich schwierig, weil man damit den Hund in "Habacht" versetzt. Ich finde es nützlich, den Ruheplatz mit Futter attraktiv zu machen (bei mir gäbe es z.B. die Mahlzeiten im Welpenauslauf), aber nicht immer wieder hingehen und belohnen.


    Entspannung ist selbstbelohnend, sonst ist es keine Entspannung.

    Vielleicht weiß es jemand besser, aber ich kann mir schwerlich vorstellen, dass von allen in der freien Wildbahn lebenden Wölfen, 50% oder mehr früher oder später Krebs bekommen.

    Das sind hier halt alle möglichen Annahmen... Du weiß weder, wie viele Hunde Krebs bekommen, noch, wie viele Wölfe. Noch hast du Zahlen, ob und wie sich das verändert hat in den letzten 10, 20, 30, 50, 100 Jahren.

    Also alles eher vage Annahmen.


    Ein wichtiger Faktor für die Vitalität, und da gehört auch die Neigung zu Krebs dazu, ist die genetische Vielfalt. Genetische Vielfalt und Rassehundezucht stehen zwangsläufig in einem gewissen Widerspruch zueinander.

    (Und nein, das heisst nicht automatisch, dass Mixe keinen Krebs bekommen!)

    Da lohnt es sich aber, draufzuschauen bei der Rasse/Hundewahl.


    Wenn man sich jetzt solche Gedanken um das Futter und die Gesundheit macht, würde ich persönlich wohl eher nicht ausgerechnet zu industriell gefertigter Fertignahrung greifen. Aber das ist ja wieder ein ganz anderes Thema.

    Ich finds auch naheliegend, dass der Hund halt musste. Viele Hunde machen ihren Haufen nicht direkt, sondern es dauert ein bisschen, bis es "in gang kommt".


    Super, dass sie es anzeigt!


    Außerdem würde ich mir klarmachen, dass es nicht nur die Situation "Alleinebleiben" ist, um die es geht, sondern auch die Situation "Bezugsperson geht weg". Für zweiteres ist es gar nicht so relevant, dass dann noch jemand anderes da ist.


    Mein Hund bleibt völlig entspannt alleine und schläft, ist (war, Tochter ist erwachsen und nur noch zu Besuch hier inzwischen) aber unruhig, wenn meine Tochter zuhause ist, und ich gehe. DAS findet er blöd.


    Gerade beim Pudel müsst ihr mit sowas rechnen, die haben gerne eine Hauptperson (muss natürlich nicht so kommen!) Wobei ich ehrlich gesagt damit leben kann, wenn der Hund was nicht toll findet, solange er nicht völlig im Stress ist und leidet. Da muss man sich im Einzelfall den Hund anschauen.

    Ich vermute, dass eine Erwartungshaltung antrainiert wurde. Ihr übt und spielt in der Wohnung?

    Ja wir spielen ein wenig zu Hause aber eigentlich fast gar nicht, wir üben aber Platz, Decke, nein etc dort. Und im Büro haben wir tatsächlich viel gespielt. Auch eine Kollegin hat das gerne gemacht weil sie einfach selber viel Spaß dran hat. Da habe ich heute morgen mal Bescheid gegeben, dass wir das jetzt erstmal lassen lieber :shushing_face:

    Wie läuft es denn inzwischen?


    Gut, dass es sich wieder gedreht hat hier im Thread, ich fand die vielen Ratschläge in Richtung strafen so gar nicht überzeugend. Auch das Anleinen am Korb würde ich nicht machen. Anleinen direkt bei dir, ja, das kann helfen, aber nicht anleinen und weggehen.

    Dass die Aufregung des Hundes weniger wird, wenn man ihn rauswirft oder alleine lässt, wage ich auch zu bezweifeln.


    Ich denke auch, ihr müsst die Erwartungshaltung loswerden. Daher würde ich auch Training zuhause (vor allem dieses frustige Training) erstmal lassen.

    Wenn zuhause üben, dann nur initiieren, wenn Hund ruhig ist, und mit klarem Start und Ende Signal.

    Im Büro und daheim passiert nix ausser Kuscheln. Ich würde den Hund nicht ignorieren, aber auch nicht pushen. Also ein freundliches Wort, in Blick, ja (möglichst bevor die Bellerei losgeht) - aber kein Spiel, keine Aktion, und auch anfassen nur, wenn der Hund selbst zum Kuscheln kommt (abends auf dem Sofa)


    Dafür gibts aber draussen dann auch genug Möglichkeit, die Beine zu strecken, mit anderen Hunden zu spielen und Strecke zu machen.

    Nehmt die Kollegin halt mittags mit raus zum Gassi, wenn sie mit dem Hund interagieren will.

    Ich würde langsam anfangen, Radfahren oder Joggen zu üben, wenn er alt genug ist, mit ca einem Jahr, ist das eine super Möglichkeit, den Hund über gleichmässige Bewegung Stress abbauen zu lassen. Am besten, wenn das möglich ist, im Freilauf.


    Wichtig: Wenn ihr jetzt was ändert, dann kann es durchaus erst mal schlimmer werden, weil der Hund natürlich erst mal im alten Muster bleibt. Von daher, selbst Ruhe bewahren und auf dem gewählten Weg bleiben.


    Als Leitlinie: Seid selbst so wie ihr euch den Hund wünscht. Ruhig, souverän, entspannt.

    Ob der Hund beschädigen würde, wäre aus meiner Sicht weniger relevant für die Frage, ob "Strafe" (in meinen Maßstäben also z. B. positive Strafe in Form eines deutlichen Anschisses) ein adäquates Mittel ist, sondern eher, was die Motivation hinter dem Verhalten ist und zusätzlich die Aussicht auf Erfolg.

    Das meine ich ja.


    Wenn Angst/Frust die Motivation ist (was sie meistens ist), dann bringt Strafe mMn nichts. Bzw., in deinen Worten, hat keine Aussicht auf Erfolg.


    Ich weiß halt nicht, ob Strafe bei Hunden was bringen würde, deren Motivation tatsächlich die Artgenossenunverträglichkeit ist, das kann ich nicht beurteilen. Mit solchen Hunden fehlt mir zum Glück die Erfahrung. Das sind mMn aber überhaupt nicht die Hunde, um die es hier im Thread geht.

    Krawall machen dient ja in der Regel einem Ziel: Die Distanz vergrößern, den anderen auf Abstand halten. Ein Hund, der ernst machen will, tut das nicht.


    Sprich: Wer Pöbelt, hat in aller Regel Stress, Frust oder Schiss - und das kann man mit Strafe nicht abstellen, da muss man ein neues Verhalten aufbauen. Und/Oder den Hund gar nicht erst in Stress, Angst oder Frust versetzen.






    Also falls du mich meinst mit „einfache, leichtführige“ Hunde … deine Meinung.

    Ich hatte nicht den Eindruck, dass du gemeint warst. Du hast ja auch keine einfachen, leichtführigen Hunde (also ab Werk)...


    Ich kenne das schon auch, dass Leute, die ein Problem nie hatten, gerne meinen, sie wären halt die Checker, und wie können alle so blöd sein. So kommt das bei dir aber nicht rüber.

    Was schwierig wäre für mich, dass dein Tipps sehr vage bleiben, weil du die angewandten Strafen nicht beschreiben willst. Kann ich verstehen, aber was soll man dann damit anfangen?


    Ich glaube, es geht darum, dass es hier halt ein Austausch sein soll, kein Ratgeberthread (daher passen meine Beiträge eigentlich auch nicht, aber was @Newbie2024 beschreibt, erinnert mich so sehr an einen anderen Hund, bei dem wir ganz gute Erfolge hatten, daher wollte ich etwas Senf abgeben.)

    Ich halte nichts von Strafe in dem Kontext.


    Evtl. bei wirklich aggressiven, unverträglichen Hunden, also echte Beschädigungsabsicht, die nicht aus Angst/Stress motiviert ist. Keine Ahnung, damit kenne ich mich nicht (aus erster Hand) aus, das wäre auch so ziemlich das schlimmste für mich überhaupt. Will ich also nicht beurteilen.


    Bei Frust/Angst ist Strafe deplatziert, mMn.


    Wenn du die Bettelübung schon hast -MEGA. jetzt musst du "nur noch" (hahaichweiß) dem Hund die Idee in den Kopf pflanzen, dass man genau das in ner Stressituation als Ventil nutzen kann.


    Also erst mit dem Umdrehen das Muster aufbrechen und im nächsten Schritt das "Betteln" animieren.


    Und ich würde da die tollsten besten Leckerlies auffahren - Kategorie halbe Fleischwurst - sobald ihr vorbei seid. Auch wenn sie gebellt hat - das wäre mir egal - solange sie nicht in die Leine geht, und nicht an dir vorbeidrängelt (eben Leinenführigkeit). Bellen geht erst weg, wenn die Aufregung weg ist.


    Bei uns - obwohl kein Pöbler - gibts nach (fast) jeder Hundebegegnung einen Keks. Wenn der Hund die Begegnung stressig fand, merke ich das daran, wie er mich dann anschaut, nach dem Motto "Boah, DAFÜR muss jetzt mal was kommen, ey!"

    Wäre klasse, wenns hilft.

    Es ist ja immer ein Mosaik aus ganz vielen kleinen Bausteinen.


    Wichtig scheint mir bei euch, dass sie den Fokus auf dich legt - daher die Schritte Rückwärts, das dreht den Hudn zu dir, geht gar nicht anders (ggf. Ring vorne am Geschirr)


    Und ich würde - ohne Ablenkung - eine tolle, dynamische Fußarbeit aufbauen, mit ganz viel Leckerlie, als "Bettelübung" (also etwas, was sie gerne zeigt und dafür auch dann belohnt wird, wenn sie es von sich aus zeigt, ohne Kommando)

    Dann hättest du was, worauf sie Bock hat, wovon sie weiß, dass es dafür tolle Belohnung gibt, worauf sie abfährt - also alle Vorteile, die Spiel bringen würden, aber ohne zu sehr zu pushen.

    Und DAS könntest du ihr als Alternative anbieten.


    Dazu musst du aber selbst auch Begeisterung und Freude reinbringen (nicht reglos wie bei Obedience, sondern so richtig HEY, Wir beide!! - gerne anderes Komando wählen, als fürs "Sport-Fuss"), Hund darf auch hüpfen - solange der Fokus bei dir und kein Zug auf der Leine ist. Wichtig - erst üben, erst muss der Hund das echt gut finden, DANN in der Stresssituation üben.


    Was sich mit diesem Ansatz allerdings nicht vertragen würde, wäre der Einsatz von Strafe. Da muss man sich ein bissel entscheiden.

    @Newbie2024


    Du beobachtetest deinen Hund ja ganz genau (vielleicht sogar zu genau? - anderes Thema)


    Wenn du genau weißt, wann sie auslöst, dann würde ich eine Sekunde früher sehr sehr zackig die Richtung wechseln (drei schnelle Schritte rückwärts und dann, sobald sie zu dir gewandt ist, selbst in die neue Richtung drehen) und den Hund schwungvoll mitnehmen, direkt Lob/Spiel dazu, positive Energie.


    Das geht sicher nicht in allen Situationen, aber wichtig wäre mir, hier Muster zu durchbrechen. Sprich, in dem Moment in dem gleich "DAS" passieren wird, passiert von deiner Seite was, und zwar was gutes.


    Evtl. kriegst du dann einen Fuß in die Tür.

    Egal wie weit der Bogen ist. Selbst wenn ich auf einen anderen Weg ausweiche. Selbst 100m sind ihr da nicht genug. In dem Moment, wo der Hund auf unserer Höhe ist, setzt es aus. Der kann 15m hinter uns laufen. Das ist kein Thema. Sondern der Moment, wo er vorbei geht optisch (ich hoffe ihr versteht was ich meine) ist egal, wie weit wir weg sind. Aktuell lenke ich meinen Hund tatsächlich ab, weil ich nicht will, dass sich das Verhalten noch weiter festigt.

    Wenn es wirklich nur die frontale Annäherung ist, was deine Hündin auslösen lässt, dann könntest du mal probieren, was passiert, wenn du so langsam weitergehst, dass der andere Hund überholen kann? Und erst danach umdrehst und deinen Weg weitergehst?


    Und deinen entweder über Gehorsam nah bei dir hältst und beschäftigst (aufmerksam Fuss laufen z.B.), oder mit Futterhand, oder am Wegrand schnüffeln lassen zur Deeskalation, oder auch Klick für Blick - je nachdem, was passt bei euch.


    Manchmal muss man sich Brücken bauen.