Beiträge von *Waldi*

    Solange der Kennel offen ist, ist das doch auch prima.

    Bzw. Wenn der Kennel groß genug ist, dann kannst du das ja als Hilfsmittel nutzen. Das musst du selbst vor Ort beurteilen.

    Die Verwahrung von Hunden in Boxen, die unter einem bestimmten Mass sind, ist nun mal in Deutschland gesetzlich verboten. Wie groß die Box bei der Pflegestelle war, weiß hier ja keiner. Man geht von dem aus, was normalerweise mit "Kennel" gemeint ist.

    Man kann ansonsten nur danach gehen, was du schreibst. Du schilderst ein Verhalten, dass tatsächlich Anlass zur Sorge wäre.

    Laut deinen Schilderungen folgt dir der Hund auf Schritt und Tritt, kann nicht alleine bleiben, und entspannt nur, wenn jemand bei ihm auf dem Sofa sitzt.

    Wenn das nun gar nicht so ist, dann ist doch alles gut, dann verstehe ich aber nicht, warum du hier nach Rat fragst?

    Ich bin jetzt auch nicht gerade begeistert vom Vorgehen der Pflegestelle.

    Trotzdem - evtl. hilft deinem Hund tatsächlich eine räumliche Begrenzung.

    Ich handhabe das z.B. so, dass der Hund nicht gleich die ganze Wohnung zur Verfügung hat, wenn er alleine ist, sondern nur in einem Zimmer (bei mir das, wo der Hund auch nachts schläft, also mein Schlafzimmer) bleibt.

    Weniger Raum, über den er den Überblick behalten muss.

    Für manche Hunde ist das dauerhaft sinnvoll, bei anderen nur eine Zeitlang nötig. Muss man gucken.

    Man kann auch mit einem Kennel arbeiten, wenn der wirklich groß genug ist - das wäre für mich aber eher ein großzügig abgeteilter Bereich eines Zimmers, keine Hundebox.

    Eine Box/Höhle (mit offener! Tür) kann auch ein guter Rückzugsort sein.

    Also, ich lese, dass der Hund nach dem Import aus dem Shelter (?) auf der Pflegestelle immer wieder über einen längere Zeitraum im Kennel eingesperrt war. Ohne Gewöhnung.

    Und dann im neuen Zuhause:

    Wir haben ihn anfangs natürlich mal bellen lassen, da wir ausprobieren wollten und sollten (auch in Rücksprache mit der Pflegestelle) ob er sich einkriegt oder was passiert, daher weiß ich eben, dass er sich nur weiter rein steigert und dass das keine Option ist.

    Also gleich zweimal so richtig schön geschockt und verunsichert.

    Das ist jetzt grad vier Wochen her. Solche massiven negativen Erfahrungen müssen erst mal verarbeitet werden. Das dauert.

    Ich denke auch, ein gesundes Miteinander in der Wohnung aufbauen etc. - alles fein. Aber bitte macht nicht wieder solche Experimente. Langsam, stetig und mit Geduld vorgehen, aber kein "dann probieren wir mal aus, was passiert".

    Aber der Hund soll im Dunkeln, übermüdet, hormonell, eventuell aus dem Schlaf hochgeschreckt da aber mal richtig gediegen bleiben.... hmhm.

    Ich kann deiner Zuspitzung wirklich nicht folgen.

    Zwischen "richtig gediegen bleiben" - ich nehme an, damit meinst du einfach ruhig liegen bleiben? - und jemanden schwer verletzen, liegt ja doch noch bissel was.

    Knurren, Abschnappen, Zwicken (also Zahnkontakt und wieder ablassen) - das ist doch was anderes, als wenn schwere Verletzungen verursacht werden.

    Ich verstehe irgendwie nicht, worauf deine ganze Argumentation raus will.

    Es klingt immer wie "Die Hunde können nichts dafür". Ja, da stimme ich dir zu, Hunde können nie schuldig sein oder gar "böse" im moralischen Sinne, und ja, natürlich sind es die Umstände, die zu Vorfällen geführt haben - Zucht, Aufzucht, Umwelt, Auslöser.

    Ich glaube, das sieht niemand hier grundsätzlich anders. Dass diese Hunde letztlich alle selbst Opfer sind, dass schwere Beissvorfälle auch für den Hund eine Tragödie sind - ich denke, das sieht hier jeder genauso. Das ist ein sehr emotionales Thema.

    Eine andere Frage ist aber, wie geht man mit Hunden um, die aufgrund welcher Umstände auch immer zur ernsthaften Gefahr von Leib und Leben für Menschen (oder auch andere Lebewesen) geworden sind?

    Da spielt die Frage nach den Ursachen, nach Moral oder Schuld (des Hundes) nun mal keine Rolle, da geht es um Gefahrenabwehr.

    Und da muss man sich dann fragen: Kann man für den Hund Lebensumstände schaffen, in denen er keine Gefahr darstellt?Hat man dafür die Expertise und die Ressourcen?

    Und sind diese Lebensumstände dann lebenswert für den Hund?

    DAS ist die große Frage.

    Da gibts natürlich unterschiedliche Meinungen, und es gibt keine pauschalen Antworten.

    Und schon gar nicht wird es jemals perfekte Lösungen geben.

    Beissvorfälle komplett verhindern kann man nur durch ein Verbot jeglicher Hundehaltung.

    Das Problem ist, dass es keine Lösungen gibt, außer viel Geduld - und es kann sein, dass der Hund das nie lernt.

    Je öfter er am Anfang in echte Verlassensangst gerät, umso schlechter stehen die Chancen.

    steigert sich dann nach und nach richtig rein.

    Das sollte einfach nicht passieren können.

    Das ist kein Vorwurf, ich könnte das auch nicht leisten. Daher würde ich mir auch keinen 9 Monate alten Tierschutzhund holen, das ist ein schwieriges Lebensalter für so krasse Veränderungen.

    Redet mit der Pflegestelle - sind die weit weg? Vielleicht könnten die als Sitter einspringen?

    Und trotz all dieser mehr als eindeutigen - man sollte meinen idiotensicheren - Warnzeichen regen sich die grenzüberschreitenden Menschen auf, wenn sich die Herde und die Hunde in Bewegung setzen und Eindringlinge nicht wie im Disney-Film adoptieren, sondern richtig schnell und nachdrücklich entfernen wollen.

    Ja, das ist dann doof, aber wo ist der Zusammenhang zu den hier diskutierten Fällen?

    Ich kann mich nicht dran erinnern, dass es hier jemals drum ging, dass Leute von den Hunden eines Schäfers zerbissen wurden.