Beiträge von *Waldi*

    Was genau ist denn so anstrengend mit dem Hund? Klappt die Erziehung nicht?

    Ist es dein Hund oder der deines Mannes?

    Braucht dein Mann wirklich deine Aufmerksamkeit den ganzen Tag? kein Gassigehen möglich?


    Wenn der Hund an sich nicht problematisch ist, und du die Bezugsperson bist, kann der Hund auch eine Hilfe sein. Gerade raus gehen, Spaziererengehen, sich mit dem Tier beschäftigen ist sehr therapeutisch. Für euch beide.


    Wenn ihr den Hund aber als Belastung wahrnehmt, oder der Hund zu schwierig ist - dann gebt ihn zurück, finde ich auch keine Schande. Wenns nicht geht, geht es nicht.

    Wenn man "Vergleich" nicht als "Gleichsetzung" versteht, ist es durchaus aufschlussreich, sich mit den Vorfahren und nächsten Verwandten des Hundes zu beschäftigen. Die dem Hund übrigens extrem viel näher stehen als wir den Affen!


    Hund und Wolf sind nach wie vor paarungsfähig untereinander, sie gehören bei allen Unterschieden derselben Art an.

    Die Domestikation des Wolfes begann vor gerade mal 15 000 Jahren. Für die Evolution ist (wäre) das nichts - es handelt sich ja auch gar nicht um einen echten evolutionären Prozess, sondern wurde stark beeinflusst vom Menschen. Also gelenkt - ein Schaffensprozess, kein natürlicher.


    Der Mensch hat sich vom letzten gemeinsamen Vorfahren, den er mit anderen Primaten teilt, vor 5 Millionen Jahren abgespalten. Und da ist die Rede von Primaten, nicht Affen (ape/monkey).


    Der Unterschied ist gigantisch. Mensch zu Affe verhält sich NICHT wie Hund zu Wolf.


    Trotzdem kann man sehr viele Parallenen zwischen Menschen und Primaten beobachten und daraus viel lernen. Das gilt auch und noch viel mehr für den Wolf und den Hund. Aber halt nicht im Sinne von Wolf=Hund, sondern im Sinne von Ursprung und Weiterentwicklung.


    Mein Problem ist vielmehr, dass so unfassbar viel Blödsinn über Wölfe erzählt wird. Der ganze Alpha Beta Omega Kram, die ganze völkisch-militärische Ideologie, die da v.a. im 19. Jhd rein fantasiert wurde. Es wird ja nicht der Wolf mit dem Hund verglichen, sondern eine sehr krude und unrealistische Idee vom Wolf.


    Diese stark hierarische Ordnung, mit einem unangefochtenen Anführer, der ein Harem um sich schart und verteidigt usw. - das findet man spannenderweise bei Primaten (Gorillas), aber nicht bei Wölfen....


    Was das Futter angeht: Da gibt es soviele Mythen und Ideologien - von Vegan bis Prey, gar kein Fleisch bis nur Fleisch... da bin ich generell misstrauisch, wenn jemand Allgemeingültigkeit behauptet. Da würde ich immer individuell draufschauen.

    Nachtrag: Für den Hundeführerschein dürfte das natürlich OT sein. Ich gehe davon aus, dass gepräfte Arbeitshunde bzw, deren Halter nicht noch zum Hundeführerschein gebeten werden würden.


    So nach dem Motto, jetzt machen mal alle das Seepferdchen, auch die Rettungstaucher... oder so.

    Ich glaube, die Sorge muss man sich nicht machen.

    Genauso sinnbefreit wie einen Hund in einer Situation zu testen die für ihn (und damit auch den Halter) irrelevant ist.


    Davon abgesehen welcher Arbeitseinsatz?

    Darf den ein Jagdhund außerhalb eines jagdlichen Einsatzes jagen gehen?


    Ehrliche Frage. Ich verstehe, dass man als Jäger bei der Jagd Hunde einsetzt, aber wenn ein Hund "einfach so" jagen darf:


    Es gibt keine Menschen, jagen gehen dürfte der Hund. Leine ab und ich mache ein Schläfchen bis der Prüfer mich weckt

    Was wäre daran anders (also für das Wild, Tierschutz usw), wie wenn mein Hund abhaut und hetzt?


    Das wird jetzt sicherlich als Provokation aufgefasst, auch wenn es das nicht sein soll. Ich frage mich das wirklich.

    Das heißt, wenn ich sie an die Leine genommen habe und sie weg möchte, hab ich die Leine verlängert und im Zweifel los gelassen.

    Ich würde sagen: Wenn Leine, dann Leine.

    Also, wenn die dran ist, dann sollte das dann auch gelten. Sprich, dagegegen Ziehen hat keinen Erfolg usw. Nicht dem Hund noch beibringen, dass es Sinn hat, gegen die Leine zu kämpfen.


    Ich würde mit Gassi gehen wohl noch warten, aber wenn, dann so wie Phonhaus beschrieben hat. Klar und ohne Wenn und Aber.


    Erst mal ein paar Schritte im Garten usw. Aber halt die Regeln klar abstecken.

    Und ich würde mir erst mal das Anleinen (ohne Laufen) vornehmen. Wie reagiert sie da?

    Ich frag mich, was die sich gedacht haben, was dabei der Nutzen sein soll, aber das ist jetzt auch egal. Und hinterher ist man immer schlauer - es hätte ja auch ganz anders laufen können. Das doofe ist ja, dass man das vorher nicht wissen kann - daher eben: lieber ÜBERvorsichtig dran gehen und dann lockerer werden.


    Ich würde das abhaken und einfach mal akzeptieren, dass Tessi im Moment anscheinend ganz zufrieden mit ihrer neuen kleinen Welt ist.

    Die nächsten Schritte werden schon kommen.


    Bei ihrer Angst für Menschen würde ich auch mit Sicherheit geben und Abschirmen arbeiten, von Anfang an! Also nicht denselben Fehler machen und jetzt lauter Fremde zum Streicheln herbeiholen.

    Warten, bis sie sich in eurer sicheren Deckung entspannt, und DANN kann man an Kontakt zu anderen Leuten arbeiten.

    Ich würde solche Interpretationen wie "territorial motiviert" etc einfach mal sein lassen.

    Der Hund findet sich gerade ein bisschen zurecht in seiner neuen Welt. Überleg mal, wo die vorher war - im Shelter sitzen die Hunde eng aufeinander, müssen um ihr Futter streiten, da braucht es keine "territoriale Aggression" um einfach keinen Bock drauf zu haben, dass da einer auftaucht...


    Fällt euch bis hier etwas auf was wir noch mit ihr machen könnten um ihr Selbstvertrauen und unsere Bindung aufzubauen?

    Ihr Sicherheit geben. Sicherheit. Sicherheit.


    Sie in Hundebegungen schmeissen und gucken was passiert, ist so ziemlich das letzte, was da förderlich ist.



    Nachdem die erste Hundebegegnung nun eher dof war, wie würdet ihr die nächste gestalten?

    Wenn es dann irgendwann so weit ist: Sie unterstützen, abschirmen und ihr erlauben, aus der sicheren Deckung heraus den anderen Hund erst mal einzuschätzen.

    Gemeinsam, angeleint, ohne direkten Kontakt, zusammen gehen.

    Sie NICHT wieder völlig im Stich lassen dabei, sondern anleiten.


    Es kann gut sein, dass das dann ganz schnell entspannt wird - aber mit diesem "erst mal gucken was passiert" schafft man oft blöde Erlebnisse (seht ihr ja), die sich einprägen.

    Also lieber übervorsichtig dran gehen und sich hinterher denken: War ja alles gar nicht so wild!