Wer schreibt schon, "ich habe einen Auslandshund, der sich wunderbar in unsere Familie einfügt. Ich habe keine Probleme mit ihm, muss deshalb auch nichts fragen."
Cindy war aus der Tötung und war der einfachste Hund, den man sich vorstellen kann. Total normal, freundlich, brav, lief immer ohne Leine (und leider war das nicht mal mein Verdienst meiner tollen Erziehungskünste, sie war einfach so), konnte alleine bleiben, fuhr im Auto mit, war verträglich, bescheiden.
Ein Problem, das der deutsche Tierschutz hat, ist sein Ruf. Daß Tierheime angeblich nicht vermitteln möchten, daß sie zu hohe Ansprüche haben. Daß nur gestörte Hunde in deutschen Tierheimen sitzen.
Das nächste Problem ist der Online Wahn der Hundesuchenden. Was nicht auf irgendeiner Website gemütlich von der Couch aus ausgesucht werden kann, existiert nicht. Ich kenne ein tolles kleines Tierheim, dessen Website ist eine Katastrophe. Optisch und von der Aktualität. Was macht man? Ganz einfach, man fährt persönlich zu den Öffnungszeiten ins Tierheim. Aber das empfinden einige ja schon als Zumutung. Und dann spricht man dort mit den Mitarbeitern. Oder schickt vorher eine Mail (mein Weg). Und es sitzt da halt vielleicht nicht grad ein passender Hund, aber zumindest ich wurde informiert, als später ein passend erscheinender Hund zur Vermittlung stand. Man muß halt reden mit den Leuten.
Ein weiteres Problem: Menschen sind so manipulierbar. Aus welchen Gründen auch immer sind derzeit rumänische Tierschutzhunde "in". Mit "in" meine ich, daß sie aus welchen Gründen auch immer im Fokus stehen, wenn Leute einen TschHund haben wollen. Die anderen Länder, die früher "in" waren, sind irgendwie vergessen, Spanien, Griechenland.
Vorurteile: Angeblich sind "die" im Ausland so furchtbar im Umgang mit Hunden und "wir" in Deutschland sind einfach so gut. Es wird so extrem ausgeblendet, welches Tierelend und Hundeelend es mitten in Deutschland gibt. Das hat mich früher schon genervt, vor 30 Jahren, als die Massenzucht in Niederbayern seine Hochkonjunktur hatte, unglaubliches, unbeschreibliches Hundeleiden, und viele, viele haben weggesehen und man hat nur den platten Satz gehört, man müsse auch über den Tellerrand schaun. Was häufig eher einfach ein "lasst uns nicht vor der eigenen Türe kehren, mit dem Finger auf andere zu zeigen läßt uns so gut fühlen"
Daß Bonnie aus einem deutschen Keller mit 70 anderen verwahrlosten Hunden beschlagnahmt wurde, wollen mir viele gar nicht glauben. Weil in Deutschland gibt es das nicht. "Wir" sind doch die guten. (Die mit dem Finger auf andere zeigen)
In Deutschland werden viele Freilaufkatzen halt immer noch nicht kastriert und die Kitten erschlagen, ertränkt, ausgesetzt, verrecken an Katzenseuche, überfluten die Tierheime, interessiert nur irgendwie kaum einen. Wo ist da der Aufschrei? Aber im Wegsehen, da sind "wir" gut. Nervt mich. Bringt mich zum weinen. Die unzähligen kranken Katzenbabies, so viel Elend und Leid.