Wenn der perfekte Hund dein Herz nicht berührt, dann ist es einfach nicht Dein perfekter Hund.
Und wenn du sagst, der ist es, dann brauchst du unsere Bestätigung nicht mehr
Die Bestätigung braucht sie doch so oder so nicht.
Davon ab bin ich vielleicht einfach absolut unromantisch. Ich kann diesem Liebe auf den ersten Blick beim Scrollen nichts abgewinnen. Was sieht man da außer ein paar Fotos und eine bestenfalls ehrliche oberflächliche Beschreibung? Was soll da perfekt sein?
Das ist wie Tindern, nur dass der Hund es sich nicht aussuchen kann, ob es ein echtes Match ist (und nicht wieder selbstständig ausziehen).
Man hofft, man holt sich den Hund, mit dem man gut zurecht kommt. Baustellen gibt es so auch genug, ob nun Umwelt, Bindung, Gruppenhaltung, Gesundheit oder oder oder.
Wer es sich zutraut und eine Aufgabe sucht, der kann sich da auch in unbekanntere Gewässer stürzen und einen Direktimport holen. Es ist für den Hund am Ende egal, ob man sich als Mensch dadurch besser fühlt, wenn man einen mehr rettet als den anderen.
Für jeden ist doch da draußen ein Hund, mit dem man happy werden kann.
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Mein Ottilie als Direktimport habe ich mir, als Zweithund zu meiner damaligen Mops - Shiba Inu - Kreuzung, nach folgenden Kriterien ausgesucht: Bitte wettertauglich, gerne etwas sportlicher, maximal 45cm Schulter, freundlicher Typ, Alter bis 7 Jahren, Farbe + allg. Gebäude egal, guckst du, wer mit den Kriterien schon länger/ lange sitzt + wenig Chance auf Vermittlung hat.
War dann Ottilie: einfach schwarz, weswegen kaum Chancen, schlanker Kerl, 45cm, freundlich, gelehrig, Iwo zwischen 6 - 7 Jahren, saß zu dem Zeitpunkt bereits 5 Jahre im TH und bis zu mir keine Interessenten. Somit war die Sache für mich geklärt und Ottilie durfte einziehen
Otti war und ist bisher mein erster Hund aus Direktimport, Fakt ist, und auch meine Erfahrungen bisher zeigen: im Tierheim, zumindest in den ausländischen, mit zig anderen Hunden zusammen, ist selten bis kaum möglich, voraus zu sagen, wie sich so eine Nase dann zeigt und entwickelt, wenn sie in einen Haushalt kommen, wo es dann Einzel-, Zweithund oder Mehrhunde - Kollege ist. Grundsätzliche Wesenszüge bleiben vorhanden.
Otto zB hat im TH im Gruppenzwinger gelebt, habe ihn als vollständig sozialverträglich und Katzenfreundlich (haben die auf Anfrage ausprobiert + gefilmt) übernommen, sowie als Hund, der sich bestimmt über Hundesport freut.
Endlich bei mir auf Endplatz angekommen, hat Otto bewiesen, dass er wirklich und wahrhaftig unfassbar viel Liebe für ALLE Menschen in sich trägt, das Katzen cool sind und er tatsächlich absolut null Jagdtrieb hat, noch nicht mal entfernt Interesse.
Aber er hat auch gezeigt, dass er am liebsten zuhause ist, beim Spazierengehen seine direkte und bekannte Umgebung bevorzugt, 100 % nie nicht die Zaungrenze übertritt (selbst, wenn kein Zaun da), er super sozial im eigenen Rudel ist, aber Rudelfremde Hunde in keiner Form braucht, nicht mit fremden Hunden interagieren will, generell andere/ fremde Hunde kacke findet, Agility und sonstigen Hundesport/ Hundeschule (auf fremden Terrain) dazu führt, dass er mega gestresst ist. Dagegen, alles an Sport, Tricks, Erziehung im bekannten Terrain: Traumhaft, findet er toll, absolut dabei.
Daher finde ich "Pflegestelle sein" als ein gutes Mittel, um einen Hund "in echt" kennenzulernen, zB zwei sehr zurückhaltende Windhundemix- Damen aus Gruppenhaltung im TH habe ich als Einzelprinzessinnen abgegeben, obwohl vollständig sozialverträglich. Als Einzeldamen haben sie dann zeigen können, dass sie mehr können und wollen, als zurückhaltend zu sein.