Ich hab hier nicht viele Regeln und der Pudel entsprechend gut Narrenfreiheit, aber eine von wenigen ist: ich werde nicht gezogen. Nirgendwohin. Wer zieht, kommt auf keinen Fall zum Ziel.
Das hab ich verpasst konsequent zu vermitteln. Jetzt muss ich halt mit den Folgen leben. Und er ja auch, ist für den Hund ja kein schöner Zustand. Er ist vom Typ her ja schon sehr knackig und hat Power. Da bin ich jetzt am überlegen wie ich das besser kanalisieren kann. Irgend ein Hobby muss her.
Es ist nicht so dass er das mit der Leinenführigkeit gar nicht kann. Bei bekannten Runden (meistens auf dem Rückweg) ist er super ansprechbar und läuft richtig gut mit. Er orientiert sich an mir, bleibt an den Straßen von selbst stehen etc. Weil er alles kennt hat er einfach genug Kapazitäten um auch noch etwas in meiner Welt zu sein. An unbekannten Stellen oder wenn gewisse Trigger da sind wird es schwierig. Da brauch ich schon super Leckerlies um da überhaupt noch irgendwie relevant für ihn zu sein. Und das kappt auch nicht immer. Da hoffe ich halt einfach dass da ne Gewisse Reife etwas mehr Gelassenheit rein bringt.
Während ich das schreibe sitzen wir auf der Fähre und warten auf die Hafeneinfahrt. Er sitzt hier und knuspert. Es ist laut, windig, Kinder rennen rum, es kommen Durchsagen. Alles prima. Dann kommt ein weißer Wuschel ums Eck und das war’s, dem brennen die Synapsen! Wuschel wieder weg, ok dann kann ich ja weiter knuspern. Bei dem Hund gibt es gefühlt nur ON oder OFF.
Unsere Hundeschule trainiert übrigens rein positiv. Aber dafür sollte der Hund halt auch ansprechbar sein.