Beiträge von Schäferterrier

    Tatsächlich erschließt sich mir das Prinzip Leinenpflicht ja eh nicht so ganz. Als BWlerin finde ich zum Beispiel die Leinenpflicht anderer Bundesländer zur Brut- und Setzzeit irgendwie... hm, schräg?

    Solange der Hund sich benimmt, auf den Wegen bleibt, jederzeit unter der Kontrolle der Halter steht und weder Hund noch Mensch noch Wildtiere belästigt, sehe ich nicht, warum der nicht frei laufen dürfen sollte.

    Klappt das nicht, dann gehört natürlich ne Leine dran. Aber da ist doch grad egal zu welcher Jahreszeit und ob nun Innenstadt oder Pampa. Ist ja nicht so, als wäre es in Gebieten oder zu Zeiten ohne Leinenpflicht plötzlich okay, den nicht-abrufbaren Hund ohne Leine springen zu lassen.

    Letztendlich ist es doch wie so oft: Für die Leute, die verantwortungsbewusst handeln, bräuchte man die Leinenpflicht eigentlich nicht. Und den Leuten, denen ihre Verantwortung egal ist, ist die Leinenpflicht genauso egal. Dasselbe gilt für den Führerschein.

    In dem Alter entsteht Arthrose eigentlich immer durch eine eingrenzbare Grunderkrankung. Diese Grunderkrankung (Fehlstellung etc.) kann natürlich angeboren sein - die Arthrose selbst aber nicht.

    Wenn nicht klar ist, warum der Hund so jung schon eine Arthrose entwickelt hat, dann muss halt weitergesucht werden. Das ist definitiv nicht "egal", sondern sollte zeitnah abgeklärt werden, um eventuell noch retten zu können, was noch zu retten ist.

    Aber ja, ist natürlich so oder so einfach ne besch... Diagnose, aus der man nun das Beste machen muss.

    Regelmäßige Physiotherapie ist natürlich super.

    Von Goldimplantaten halte ich persönlich allerdings nicht so viel. Auch wenn einige Hundebesitzer damit wohl ganz gute Erfahrungen gemacht haben: Die Wirksamkeit ist wissenschaftlich kaum belegt und dafür ist mir das zu teuer.

    Bezüglich medikamentöser Schmerztherapie gibt es ja viele Optionen. Wir haben ganz gute Erfahrungen mit Onsior gemacht, das ist vergleichsweise gut verträglich und auch für die Langzeitgabe geeignet. Ansonsten vielleicht mal nach Librela schauen? Bei einer voraussichtlich so langen Gabe macht es möglicherweise eh Sinn, NSAIDs und Librela abwechselnd zu geben, damit nicht immer dieselben Organe im Körper belastet werden, aber das ist was für den zuständigen Tierarzt.

    Ansonsten hab ich mir für die kalte und nasse Jahreszeit eine Rotlichtlampe zugelegt, mit der ich das Hundchen zwischendurch mal an den schmerzenden Stellen bestrahle. Kriegt man relativ günstig im Internet und ich habe den Eindruck, ihm tut das ganz gut.

    Das Schonen ist so ne Sache im jungen Alter...

    Ich versuche, immer abzuwägen: Wie viel Lebensfreude gibt das dem Hund gerade, wie viel Lebensfreude nimmt es ihm später?

    Unnötiges Springen und Hüpfen und starkes Abbremsen machen wir hier z.B. nicht, Treppen und sowas vermeide ich, so gut es geht, Gewaltmärsche gibt's keine. Auch vom Hundesport haben wir uns schweren Herzens getrennt. Trotzdem machen wir normal lange Spaziergänge, halt in seinem Tempo, und er darf auch mal über die Wiese fetzen, mit einem Hundekumpel toben und solche Dinge.

    Das ist oft keine leichte Entscheidung, weil man ja nicht im Hund drin steckt und nicht weiß, was er sich wünschen würde. Aber von dauerhafter Schonung um jeden Preis halte ich bei einem so jungen Hund tatsächlich nicht so viel.

    Aus Käufersicht: Für mich kommt es darauf an, was ich eigentlich will.

    Ich habe ein ziemlich großes Herz für Sorgenkinder, Handicap-Hunde oder einfach etwas andere Hunde. Und grundsätzlich bin ich gar nicht abgeneigt, einen solchen Hund aufzunehmen.

    Aber wenn ich mich für einen Hund aus guter Zucht entscheide, dann mache ich das ja in der Regel mit dem Wunsch, einen möglichst rassetypischen, gesunden und sicheren Hund ohne größere Baustellen zu bekommen (oder bei dem ich die Baustellen dann wenigstens selbst verursachen kann). Eben einen Hund, bei dem möglichst vorhersehbar ist, was kommt, was der später leisten kann und dass der dann optimal zu meinen Erwartungen passt. Wenn ich ein Ü-Ei will, brauch ich ja gar nicht erst zur Rassehundezucht gehen. Dann würde ich eher direkt im Tierschutz schauen.

    Als Käufer erwarte ich deshalb natürlich, dass mir der Züchter offen davon erzählt, wenn ein Welpe diese Erwartungen möglicherweise nicht erfüllen kann. Und ich würde dann wohl auch vom Kauf absehen, wenn der Hund bereits im Welpenalter deutliche Auffälligkeiten zeigt.

    Anders sieht das aus, wenn ich von vornherein offen für solche Kandidaten bin und mir bei der Suche nach einem passenden Ü-Ei dann zufällig ein solcher Hund vom Züchter einer für mich interessanten Rasse in die Hände fällt. Wie oft das allerdings in der Realität passiert, ist fraglich...

    Ein "Zieh einfach nicht" ist gerade für sehr außenfokussierte Hunde oft schwieriger umzusetzen als ein klares "Lauf neben mir und konzentrier dich auf mich".

    Wobei sich mir bei deiner Beschreibung die Frage stellt, ob der Hund überhaupt dazu in der Lage ist, seine Konzentration über längere Zeit aufrecht zu halten. Wenn er so sehr mit sich selbst und/oder der Umwelt überfordert ist, dass er das gar nicht leisten kann, bringt das alles nichts, da muss man anders ansetzen.

    Hast du denn den Eindruck, dass er theoretisch könnte, wenn er halt wüsste, was er tun soll, oder ist der so aufgeregt, dass da einfach die grundlegende Konzentrationsfähigkeit fehlt?

    Unabhängig davon macht es, wenn die Kraft ein Problem ist, vielleicht Sinn, sich nach Führhilfen umzuschauen. Ich habe mit einem 40 Kilo Zugpferd ganz gute Erfahrungen mit einem Geschirr mit Brustring gemacht. Das ersetzt die Erziehung natürlich nicht, aber kann (richtig angewandt!) den Mensch sehr entlasten, weil dann nicht mehr jeder Spaziergang ein einziger Kraftakt ist. Und Geduld, Gelassenheit und Standfestigkeit sind halt das A und O.

    Auch wenn der Garten nur zum Entspannen und nicht zum Lösen ist, möchte ich kurz anmerken, dass es in der Regel doch einen (mal mehr, mal weniger großen) Unterschied in der Draußenzeit des Hundes macht. Ohne Garten kommt der Hund halt wirklich nur an die frische Luft, wenn man auch spazieren geht. Und das ist schon etwas, was man meiner Meinung nach bedenken sollte, wenn es um das Thema "Hund ohne Garten" geht.

    Edit: Wobei ich da "Training unter freiem Himmel" und sowas ins Spazierengehen mit einschließen würde.

    Hier ist das total unterschiedlich. An normalen Tagen sind wir wohl irgendwas zwischen 2 und 3,5 Stunden draußen.

    Wir machen dabei ein bis zwei längere Ausflüge, so 60 bis 90 Minuten, in die Natur. Dazu ein bis zwei kurze Runden in der Stadt von so 30 Minuten. Bei Bedarf geht's dann abends nochmal 5 Minuten zum Lösen an den nächsten Busch.

    Allerdings machen wir da nicht super viel Strecke. Je nach Wetter besteht ein guter Anteil unserer Draußen-Zeit auch einfach daraus, dass ich mich irgendwo hinsetze und das Hundchen (in meinem Einflussbereich) seinen Leidenschaften nachgehen darf: Schnüffeln, Rumgucken, Beobachten und Aufpassen. Also das, was er wohl sonst im Garten machen würde.

    Für meinen Hund ist das das Highlight unserer Spaziergänge, es lastet ihn besser aus als reines Laufen und kompensiert auch ganz gut, dass wir eben keinen Garten haben. Nichtsdestotrotztrotz bin ich - eben weil ich sehe, wie gerne mein Hund rumliegt, beobachtet und wacht - langfristig auf der Suche nach einer Wohnung mit Garten. Ist nur leider nicht so einfach...

    Bei vielen anderen Hundetypen sehe ich darüber hinaus aber keinen großen Unterschied zwischen Garten und kein Garten. Klar ist ein Garten praktisch, aber bei den meisten Hundetypen profitiert meiner Meinung nach doch eher der Mensch als der Hund davon.

    Joa, habe nach dem ersten Welpen im OG auch beschlossen, dass es den nächsten nur noch mit Garten gibt :tropf:

    Meine Erfahrung ist, dass gar nicht unbedingt das Hoch- und Runterrennen an sich so stressig ist, sondern eher die Tatsache, dass das Leben drum herum so lange auf Pause steht. Kaum hat man was angefangen, muss man gefühlt schon wieder raus.

    Gerade wenn man davor nur für sich selbst verantwortlich war, ist das eine enorme Umstellung. Und wie gut man sich damit im ersten Moment arrangieren kann, ist meiner Meinung nach auch nicht wirklich planbar, wenn man keinen Vergleich hat.

    Klar weiß man in der Theorie, dass es anstrengend wird, den Hund da x Mal am Tag hoch und runter zu bringen.

    Was es dann aber tatsächlich heißt, sich schon vor dem ersten Kaffee am Tag anzuziehen und runterzusprinten, jede Dusche und jeden Toilettengang nach den Pipizeiten vom Hund zu timen, sich ständig zu fragen, ob es sich lohnt, mit irgendwas anzufangen, oder ob man nicht eh gleich mit dem Hund raus muss, mitten im Kochen den Herd abzustellen, weil das Hundchen jetzt halt muss, mit halb geföhnten Haaren nach unten zu springen und so weiter... Das ist dann doch nochmal was anderes.

    Zumal man sich im ersten Moment gar nicht vorstellen kann, wie viel Zeit für das ständige Anziehen von Hund und Mensch, Sachen zusammensammeln, Runterlaufen, Warten, Hochlaufen, Aufschließen, Sachen verstauen und Ausziehen von Hund und Mensch tatsächlich draufgeht und wie arg sich das summiert. Wenn man jedes Mal "ganz" raus muss, hat man einfach nochmal viel weniger Zeit für sich selbst als mit Garten.

    Ähnlich ist es meiner Meinung nach auch mit dem Thema Verantwortung. Wenn man davor immer nur für sich selbst verantwortlich war, ist es doch ganz normal, dass man erstmal überfordert ist, wenn man plötzlich die Verantwortung für ein weiteres Lebewesen trägt. Dass man da anfangs viel hinterfragt und sich teilweise verrückt macht, ja mei. In Verantwortung muss man halt auch erstmal reinwachsen und von nichts kommt halt auch nichts.

    Ich verstehe echt, dass einen das erstmal erschlagen kann. Aber die gute Nachricht ist: Das Schlimmste geht bald vorbei und an den Rest gewöhnt man sich ganz schnell.

    Selbst wenn dein Hund, liebe TE noch nicht zuverlässig stubenrein ist, werden sich die Zeiten, die er einhält, nach und nach steigern. Dann rennst du plötzlich keine 8x, sondern nur noch 5x am Tag runter, und allein das entlastet schon enorm. Das sind jetzt 4 bis 8 Wochen Zähne zusammenbeißen und dann sieht die Welt für die nächsten Jahre wieder ganz anders aus.

    Und sieh es positiv: Zumindest mit der Jahreszeit hast du echt Glück. Ich hab meinen Hund damals im Dezember bekommen, und boah, hat das keinen Spaß gemacht... :tropf:

    Mir wäre es ohne alles zu risky, auch wenn Hund eigentlich nicht dran geht. Weil wenn er halt doch mal dran geht, kann es nicht nur zu fiesen Infektionen kommen, sondern die Naht kann auch ganz schnell wieder aufgehen. Da reicht ein blöder Kontakt, und dann müsst ihr wieder zum Tierarzt, das Ganze wird neu vernäht, getackert oder verklebt, die Heilungszeit verzögert sich, er muss noch länger geschont werden... Nee, das Risiko wärs mir nicht wert.

    Maulkorb könnte auch Funktionieren, als Knabbber Schutz

    Ich bin grundsätzlich ein ganz großer Fan von Maulkorb als Leck- und Knabberschutz. Aber überall, wo Nähte sind: Auf gar keinen Fall Maulkorb. Da braucht Hund nur einmal blöd hinkommen und die Naht reißt sofort wieder auf.

    Hier gab's erst Body + so einen aufblasbaren Ring, das hat ihn aber null abgehalten. Beim Soft-Trichter hatte er ganz fix raus, wie man den umklappen kann. Sind dann letztendlich doch auf Body + Tierarzt-Trichter umgestiegen.

    Hallo ihr Lieben,

    ich bitte um ein paar Erfahrungsberichte.


    Wie schnell/wann waren eure Rüden nach der OP wieder soweit fit? Also wollten wieder spazieren gehen? Wie lange habt ihr geschont?


    Ich weiß natürlich, dass es letztlich immer ein Einzelfall ist, aber ein paar Erfahrungen zu lesen wäre nett.

    Mein Rüde wollte nach der Kastration tagelang weder aufstehen noch laufen. Allerdings ist der generell unglaublich empfindlich, was seinen Körper angeht, und das war wohl mehr psychischer als physischer Natur.

    Die anderen Rüden, die ich so kenne, waren nach einigen Stunden, spätestens am nächsten Tag schon wieder halbwegs am Start und mussten nach 2-3 Tagen eher gebremst werden, weil sie ab da wieder quietschfidel waren.

    Geschont hab ich hier gute 2 Wochen.

    Die ersten Tage habe ich ihn nur raus in den Garten gesetzt, er hat unter sich gemacht (weil wollte ja nicht laufen) und dann ging's wieder rein.

    Nach paar Tagen gab's wieder kleine Löserunden, so 10-15 Minuten.

    Nach so ner Woche habe ich glaub die erste etwas längere Runde gemacht, an der kurzen Leine. Und das dann langsam gesteigert.

    Da ich hier ein Hibbeldihüpf habe, gabs meine ich auch über die zwei Wochen hinaus noch etwas Flexi-Zeit, aber das würde ich vom Hund abhängig machen.