Zum Thema Abweisung, Erwartungen und Bindung:
Man sollte natürlich grundsätzlich nicht davon ausgehen, dass der eigene Hund nur Augen für einen selbst hat, total auf einen fixiert ist und einen automatisch anhimmelt (und wenn da wirklich ne gute Portion Terrier drin ist, sowieso nicht). Aber gerade, wenn man wie die TE alleine in einem Haushalt mit Hund lebt, wird man, wenn man sich nicht ganz blöd anstellt, schon automatisch zu einer wichtigen Bezugsperson für den Hund.
Aber Bindung kann natürlich ganz unterschiedlich aussehen. Meiner liebt zum Beispiel meine beste Freundin wirklich über alles, weil sie ne super Tobepartnerin ist, Leckerlies fürs lieb schauen verteilt, ihm jederzeit den Rücken krault und auch nicht ganz so konsequent ist wie ich. Sie ist quasi die Spiel-und-Spaß-Tante, und wenn sie da ist, hat er nur Augen für sie und ich bin vollkommen abgeschrieben. Kuscheln ist mit ihr super, mit mir so lala, spielen ist mit ihr super, bei mir nur je nach Stimmung, usw.. Aber: Sie kann mit ihm ohne Maulkorb keinen Schritt vor die Tür gehen, weil er bei jeglichen Reizen das Pöbeln anfängt und dann auch recht zügig zu ihr umschnappt, während er mit mir (bis auf wirklich nahe Hundebegegnungen) absolut problemlos und unkompliziert mitläuft. Sind einfach andere Rollenverteilungen, die die Bindung nicht zwangsläufig besser oder schlechter machen.
Heißt aber auch, dass eine gute Bindung zum Halter nicht unbedingt darin mündet, dass der Hund nur Augen für den hat,oft ist das sogar umgekehrt. Dem muss man sich natürlich bewusst sein und das auch emotional verkraften können.