Beiträge von Schäferterrier

    Für mich klingt das nach einem Hund, der leider gelernt hat (oder: lernen musste), dass es normal ist, sich im Haus zu lösen. Mit dem Markieren draußen hat das nicht unbedingt was zu tun.

    Wie ein paar schon geschrieben haben, würde auch ich öfters mit ihm raus, aber immer zur selben Stelle/dieselben Wege gehen und dann das Lösen draußen loben. Zugleich würde ich aber bei diesem speziellen Fall drinnen mit einem Abbruch arbeiten (so er den denn kennt). Denn Hundi muss ja erstmal verstehen, dass drinnen machen, auch wenn es bislang okay war, bei dir nicht mehr erwünscht ist.

    Wie trainiere ich mit meinem Hund 1. dass er sich nicht allein entscheidet zu einem Hund zu gehen

    Ich habe da auch von Anfang an mit Umorientierung & Freigabe vor jedem Kontakt gearbeitet. Wichtig ist dann halt, zumindest eine Schleppleine am Hund zu haben, damit er mit "einfach losstürmen" gar nicht erst zum Erfolg kommt. Allerdings funktioniert das bei uns zugegebenermaßen bis heute nur, wenn genügend Distanz zwischen ihm und dem anderen Hund ist, sonst kann der Herr sich nicht mehr beherrschen :pfeif: im Zweifelsfall gibt es hier deshalb doch lieber einmal zu oft den Rückruf.

    2. ihn bei direktem Hundekontakt abzurufen?

    Ganz ehrlich? Bei meinem hat das die gesamte Pubertät über nie wirklich zuverlässig funktioniert und ich bin echt daran verzweifelt. Was ein wenig geholfen hat, war, mit zwei wirklich gut erzogenen Hunden zu üben. Die durften dann erst ein bisschen flitzen und anschließend habe ich meinen abgerufen. Kam er, gab es kurz ne riesen Party und er dann durfte er direkt wieder losdüsen. Kam er nicht, wurde der andere Hund rangerufen und das Spiel war vorbei. Leider hatte meiner recht schnell raus, bei welchen zwei Hündinnen ich den Rückruf so durchsetzen konnte und bei welchen er getrost weiter toben konnte, weil die anderen eh genauso wenig gehört haben :fear:

    Deshalb hab es hier lange nur bekannte Kontakte, aus denen ich ihn gar nicht erst rausrufen musste oder aus denen das rausrufen relativ einfach war (weil anderer Hund eh langweilig). Mit dem Ende der Pubertät hat sich das hier aber überraschenderweise total gegeben und inzwischen ist er problemlos aus dem Kontakt abrufbar. Also selbst wenn es jetzt gerade nicht so gut klappt: Nur Geduld, das kann noch werden. In der Pubertät sind andere Artgenossen halt einfach super spannend (für nen Labbi sowieso), und wenn dann manchmal die Murmeln im Kopf tanzen, ist das Abrufen aus Hundebegegnungen schon die absolute Königsdisziplin.

    Ich denke auch, euer Welpe braucht gerade nachts einfach noch ein bisschen Nähe. Solange er dadurch recht schnell wieder einschläft, ist doch alles super. Zum Problem wird es nur, wenn du nachts mit ihm spielst und ihn aufdrehst, so dass er lernt, dass Nachts Party ist.

    Und zu den Geräuschen tagsüber würde ich mir auch keine Gedanken machen. Das Gehör von einem Hund funktioniert anders als bei uns Menschen. Viele denken ja, dass Hunde alle Geräusche wie wir wahrnehmen, nur eben viiiiiiel lauter. Tatsächlich ist es aber so, dass Hunde gar nicht so viel lauter hören als wir. Sie haben nur ein selektives Gehör. Das heißt, sie können - im Gegensatz zu uns Menschen - unwichtige Geräusche einfach ausblenden und dadurch wichtige Geräusche besser wahrnehmen. Bei meinem merkt man das zum Beispiel abends ganz arg: Der pennt wie ein Stein neben dem laufenden Fernseher, ich kann nebenher sonstwas veranstalten, interessiert ihn überhaupt nicht, das blendet er komplett aus. Aber wehe, es geht 3 Zimmer weiter die Kühlschranktür auf :shocked:

    Heißt: Sobald sich euer Hund an die Geräusche, die du beim Arbeiten machst, gewöhnt hat und merkt, dass dabei nichts Spannendes passiert, wird er sie vermutlich einfach ausblenden und tief und fest schlafen, während du herumwerkelst. Und je besser du ihn da jetzt schon dran gewöhnst, umso schneller geht das. Also nicht extra leise sein und besonders viel Rücksicht nehmen, sondern ganz normal deinen Alltag leben, dann wird das.

    Glückwunsch zum ersten Hund 🍀

    Das ist ganz arg aufregend - nicht nur für euch, sondern auch oder erst recht für euren Welpen.

    Ich würde mir deshalb mal noch nicht so viele Gedanken um das häufige Rausmüssen nachts machen. Die erste Nacht allein schlafen, in einer ganz neuen Umgebung, mit neuen Menschen und ohne Geschwister und Mama - das ist natürlich aufregend und irgendwie gruselig und Stress geht bei manchen Hunden auf die Blase (wie bei Menschen auch). Im Auge behalten würde ich es definitiv, aber erstmal noch ein, zwei Nächte abwarten.

    Genauso übrigens mit dem Schlafen tagsüber: Gerade ist alles neu, der Kleine muss sich erstmal zurecht finden und an seine neue Umgebung, die unbekannten Menschen, Geräusche und Abläufe gewöhnen. Dass Welpi da nicht den halben Tag tief und fest schläft, ist ganz normal. Das sollte sich in den nächsten Tagen von selbst regeln. Wenn nicht, kannst du dir immer noch Gedanken darüber machen, wie du ihm helfen kannst, zur Ruhe zu kommen.

    Da wirst du hier sicher solche und solche Meinungen hören.

    Mein Hund kann zum Beispiel super allein bleiben, für den wäre das grundsätzlich kein Problem. Nichtsdestotrotz würde ich mich nicht gut dabei fühlen, den Hund regelmäßig etwa 8 Stunden (ob mit oder ohne Pause) allein zu lassen.

    Aber da du ja schon schreibst, dass du ab Ende 24 die Möglichkeit hast, deine langen Tage im Home Office zu machen: Wartet doch, auch wenn es schwer fällt, noch so lange ab. Gegen 2x die Woche 6 Stunden Alleinsein spricht, solange der Hund grundsätzlich gut allein bleiben kann, meiner Ansicht nach absolut nichts.

    Dir muss halt bewusst sein, dass ein Mischling aus dem Tierheim immer das Risiko birgt, dass er daheim dann doch ganz anders ist als erwartet. Tiere im Tierheim zu beurteilen ist schwierig. Klar kennen die Pfleger mit der Zeit ihre Hunde, aber eben "nur" im Tierheim-Kontext und eventuell von Erzählungen der Vorbesitzer. Daheim bei einer Familie kann der Hund sich noch einmal ganz anders zeigen. Das kann dann sowohl positive als auch negative Überraschungen bereit halten.

    Wenn du dir wirklich sicher sein willst, dass der Hund katzenverträglich ist, würde ich mich ausschließlich nach Tieren umschauen, die bereits nachweislich mit Katzen zusammen gewohnt haben (beim Vorbesitzer oder auf einer Pflegestelle). Selbst dann gibt es keine Garantie, dass es funktioniert - aber zumindest finde ich das deutlich verlässlicher als einen Katzen-Test beim Gehege.

    Wobei ich, wenn du nicht sehr flexibel in deinen Ansprüchen bist, sowieso eher nach Hunden auf Pflegestellen schauen würde. Die können meist besser einschätzen, wie Hund sich in den Alltag und das Familienleben integriert, als ein Tierheim. Auch wenn viele Tierheime sich wahnsinnig Mühe dabei geben, ihre Hunde einzuschätzen und optimal zu vermitteln, haben sie leider einfach nicht dieselben Voraussetzungen und Möglichkeiten wie eine private Pflegestelle.

    Da du die Zeitumstellung erwähnst: Tritt das nur in der Dämmerung/im Dunkeln auf oder auch im Hellen?

    Mein Zwerg hier reagiert nämlich auch sehr darauf, wenn die Tage plötzlich kürzer werden und wir vermehrt bei schlechten Lichtverhältnissen spazieren gehen. Da sind Geräusche, Lichter etc. plötzlich viel grueliger. Ich versuche in der Zeit, zumindest abends noch im Hellen loszugehen, damit sich die Augen langsam an die Lichtverhältnisse gewöhnen können. Nach ein paar Wochen hat er sich dann meistens halbwegs dran gewöhnt.

    Ansonsten: Was genau habt ihr denn beim Tierarzt checken lassen? Ich denke da in erster Linie an die Augen (wegen Dunkelheit), Gelenke (wegen Kälte) oder hormonelle Geschichten (Läufigkeit, Schilddrüse, Cushing, usw.).

    Mir fallen hierzu zwei mögliche Szenarien ein:

    Nummer 1: Die Kleine kommt auf der Arbeit wirklich gut zur Ruhe, weil sie gelernt hat, dass du da nicht in dem Maß verfügbar bist wie daheim. Du arbeitest ja, hast Sachen zu erledigen und kannst nicht ständig mit deiner Aufmerksamkeit bei ihr sein. Es kann sein, dass sie dadurch ganz schnell verknüpft hat: Hier passiert eh nichts Spannendes für mich, also kann ich auch schlafen. In dem Fall wäre es an dir, diese Entspannung auch daheim zu etablieren - durch weniger Aufmerksamkeit, weniger Beschäftigung und mehr Ruhe im Alltag.

    Nummer 2: Die Kleine kommt zwar auf der Arbeit zur Ruhe, aber trotzdem ist der ganze Arbeitstag all in all (noch) zu viel Input für sie. Dadurch staut sich natürlich Aufregung auf, die dann abends daheim raus muss. In dem Fall würde ich eher tagsüber schauen, an welcher Stelle sie Input erfährt (Menschen, die reinkommen und ihr Aufmerksamkeit widmen, andere Tiere etc.) und da schauen, ob sich das irgendwie für die nächste Zeit zurückschrauben lässt.

    Die Version Nummer 3, dass sie tatsächlich unausgelastet ist, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. In dem Alter finde ich einen ganzen Arbeitstag + Spiel daheim + Gassi + Spiel mit anderen Hunden + Welpenschule schon ein ordentliches Programm. Gut, ich komme auch aus dem Tierschutz-Bereich und habe vorwiegend mit schlecht aufgezogenen und sozialisierten Welpen zu tun, die alles "neu" kennenlernen müssen. Das ist sicher nochmal etwas anderes als ein umweltsicherer Welpe vom Züchter. Trotzdem können die Kleinen - egal woher - einfach noch nicht soo viele Reize verarbeiten. Und gerade bei den Schäfer- und Hütehundigen, die ja per se recht reizoffen sind, ist es meiner Erfahrung nach tendenziell schneller zu viel als zu wenig.

    So oder so würde ich das mit der Box erstmal beibehalten, es funktioniert ja. Um die Box langsam abzubauen, könntest du mal versuchen, die Box, sobald sie schläft bzw. zur Ruhe kommt, aufzumachen. Je nach Hund musst du da eventuell sehr kleinschrittig vorgehen, damit sie nicht sofort wieder hochfährt. Aber nach und nach sollte sie dadurch auch bei geöffneter Box zur Ruhe kommen. Eine hundefreundlichere Alternative zur Box wäre eventuell ein Laufstall: Damit hätte sie mehr Platz und Bewegungsfreiheit, wäre etwas mehr am Alltag beteiligt und trotzdem hätte sie einen abgetrennten Bereich, in dem sie nichts kaputt machen und zur Ruhe kommen kann.

    Ich benutze hier für das Mudi-Fell auch den Tangle Teezer, allerdings vorwiegend zum normalen Entwirren. Da kommen zwar schon paar Haare mit, aber gerade zur Fellwechselzeit reicht das hier nicht aus, um die Unterwolle richtig rauszubekommen. Im Frühjahr und Herbst muss ich deshalb trotzdem noch mit einem "richtigen" Unterwoll-Bürste nachhelfen. Aber das müsstest du ja eigentlich selbst merken, ob der Tangle Teezer auf Dauer reicht oder nicht.

    Bei uns ist das Chip-Setzen jetzt ziemlich genau 4 Wochen her. Bei seinem ersten Chip hat er zu dem Zeitpunkt schon angefangen zu wirken, diesmal merkt man noch nichts.

    Zum bisherigen Verlauf:

    In Woche 1 nach dem Setzen war er seeeeehr sexuell motiviert, ich vermute aber, dass das Zufall war.

    In Woche 2 hat man gar nichts gemerkt.

    In Woche 3 ging es dann los, da war er echt unruhig, nervig, fiepsig, hat alles x mal hinterfragt und prinzipiell das gemacht, was er nicht tun sollte. Hatte was von ner 2. Pubertät...

    In Woche 4 war es wieder deutlich besser, dafür ist sein Territorialverhalten im Hausflur und vor dem Haus komplett durch die Decke geschossen.

    Das hat jetzt, Anfang Woche 5, gerade wieder aufgehört. Dafür hat er in den letzten paar Tagen angefangen, draußen vermehrt Mäuse zu jagen. Wobei ich nicht weiß, ob das nun am Chip liegt - der wirkt nämlich definitiv noch nicht - oder an der Jahreszeit oder an der Tatsache, dass er vor paar Tagen erst eine Maus erwischt hat.

    Es bleibt jedenfalls weiter spannend...