Wie alt genau ist euer Paul denn?
Am Anfang konnte er noch überall schlafen und nun fällt mir auf, dass dies nicht mehr der Fall ist. Im Wohnzimmer kommt er nicht zum Schlafen
Meine Erfahrung ist: Ein Welpe schläft tendenziell deutlich mehr und leichter als ein Junghund, so ungewöhnlich finde ich das also gar nicht. Trotzdem sollte er natürlich auf Dauer auch im Wohnzimmer zur Ruhe kommen können. Was macht ihr denn den Tag über alles mit ihm? Und wie viel Action findet den Tag über im Wohnzimmer statt?
Bei meinem Freund dreht er jedoch völlig am Rad und ist sehr aufgeregt. [...] Mein Freund arbeitet Vollzeit
Dass die Person, die seltener da ist, für den Hund aufregender ist, finde ich erstmal völlig normal. Oft ist es ja zudem so, dass Hund nach der Arbeit dann ordentlich bespaßt wird, viel Aufmerksamkeit erhält, vielleicht noch gemeinsam Gassi gegangen wird, usw.. Das erzeugt natürlich eine Erwartungshaltung à la "Herrchen ist da, los geht die Party". Ich würde deshalb mal in mich gehen und überlegen, wo da eine Erwartungshaltung entstanden sein könnte (Toben, Aufmerksamkeit, Gassi, Futter?) und das dann erstmal anders gestalten.
Ich würde ihm gerne helfen, dass Menschen neutraler sind.
Mit einem Labbi wirst du dir da sehr schwer tun - die finden Menschen einfach aufregend, das liegt in ihrer Natur 
Aber unabhängig davon, ob es nun Aufregung, Unsicherheit, Respektlosigkeit, wasauchimmer ist: Wenn du willst, dass ihm Menschen egal werden, warum lässt du die Begegnung dann überhaupt zu? Das langfristige Ziel wäre ja, dass er lernt, dass fremde Menschen ihn nichts angehen. Heißt, dass er weder die Erwartungshaltung "oh da darf ich hin" noch "oh da muss ich hin" entwickelt, sondern schlicht und einfach weiß, dass eh kein Kontakt stattfindet und ihm andere Menschen deshalb vollkommen egal sein können. Ich würde das also gar nicht - bzw. nur bei einem sehr ausgewählten Personenkreis - überhaupt zulassen.
Derzeit lasse ich ihn nach einer Freitabe gewähren und rufe ihn dann nach 2-3 Sekunden ab und belohne ihn bei mir.
Und das würde ich eher vermeiden. Die Gefahr ist doch recht groß, dass du dir da eine Verhaltenskette heranerziehst von wegen "hin zum Mensch, abgerufen werden, Leckerlie". Was ich bei meinem Fiddler anfangs gemacht habe, war, das selbstständige Abwenden zu belohnen und ihm dadurch einen Weg aus der Situation raus zu zeigen. Heißt, ich habe ihn auf mich aufmerksam gemacht, sodass er die Situation kurz von sich aus verlässt, und das belohnt. Dadurch hat er gelernt, sich im Menschenkontakt zunehmend selbstständig von der Situation abzuwenden.
Ich würde ihm gerne mehr Sicherheit geben, wie würdet ihr das machen?
Je nachdem, wie alt euer Paul ist, kommt das von ganz alleine. Dass ein Junghund noch nicht perfekt an anderen Hunden vorbeilaufen kann, ist ganz normal, aber ihr scheint doch schon auf einem super Weg zu sein. Ich würde da genau so weiter vorgehen, wie ihr es macht, und dem Ganzen einfach noch ein bisschen Zeit geben.