Beiträge von Schäferterrier

    Ui, ich lieb ja Flausch. Wollte eigentlich immer einen Kurzhaar-Hund, aber seit ich Milo habe, will ich nie wieder was anderes :lol: Muss ehrlich sagen, dass ich bislang kein weicheres Fell fühlen durfte als das von Mudis und Kroaten. Und Cocker-Spaniel-Öhrchen haben definitiv auch was für sich :herzen1:

    Wo es finde ich eine sehr große Bandbreite gibt, ist der Aussie. Habe schon Aussies kennengelernt, die wirklich seidig-weiche Plüschkugeln waren. Unser Familien-Aussie war dagegen, wenn ich so drüber nachdenke, gar nicht sooo weich. Gerade am Rücken hatte der doch ziemlich raue Fell-Partien.

    Wobei ich auch glaube, dass das neben der rassetypischen Haarstruktur sehr viel mit Pflege und Ernährung zu tun hat, wie weich das Fell letztendlich ist.

    Nun steht da jemand mit einem Hund, der sich bei Abdrängen umdreht um den Halter mal

    Hübsch zurück zu Maßregeln oder ein Hund der 40kg+ wiegt und das Gegenüber ernsthaft beschädigen möchte und sich als ein wenig führerhärter erweist und schon hat man ein riesiges Problem, wenn der eigene Anspruch nicht zur Realität passt.

    Das zähle ich eher nicht unter "geplantes Zufügen von Schmerzreizen". Das sind Situationen, in denen man halt tut, was nötig ist, um sich selbst und andere zu schützen, klar. Aber den Einsatz von Schmerzreizen als ganz bewussten Trainingsweg zu wählen, halte ich tatsächlich für keine sinnvolle Option. Zumal das meiner Erfahrung nach Aggressionsverhalten gegen den Halter eher steigert als vermindert.

    Wie gesagt, mein Anspruch ist keineswegs, dass alles nett und positiv sein muss. Ich bin durchaus auch für klare und deutliche Korrekturen, wo es sein muss. Aber wir reden hier von einem Hund, der jahrelang mehr oder weniger rein positiv trainiert wurde. Nur weil das nicht funktioniert direkt mit Schmerzreizen anzufangen, halte ich einfach für Mist. Es gibt ja noch wahnsinnig viel dazwischen, was bislang nicht mal ausprobiert wurde.

    So fachlich versiert kann jemand, der einen Hund am Halsband hochzieht, um ihn zu korrigieren, meiner Ansicht nach leider nicht sein. Also versteh mich nicht falsch, ich arbeite auch mit teils deutlichen Korrekturen und habe deshalb prinzipiell gar nichts gegen aversive Trainingsansätze. Nur speziell diese Art der Korrektur, die dein Bekannter da angewendet hat, geht meiner Ansicht nach gar nicht. Einen Hund am Halsband hochzureißen schnürt ihm die Luft ab und fügt ihm Schmerzen zu. Und dem Hund absichtlich Schmerzen zuzufügen, als bewusste und genau so geplante Trainingsmaßnahme, ist nicht nur vollkommen unnötig, sondern widerspricht auch ganz klar dem Tierschutzgesetz.

    Wie gesagt: Es muss nicht alles rein positiv sein. Deinen Ansatz mit dem Click für Blick und Belohnung ist grundsätzlich super. Bei vielen Hunden reicht das auch schon als alleinige Maßnahme, um das Fehlverhalten zu unterbinden. Für andere Hunde, wie vielleicht auch deinen, ist das Pöbeln trotz Alternative aber weiterhin attraktiver und dann macht es meiner Ansicht nach prinzipiell schon Sinn, das Pöbeln (zusätzlich zur Belohnung des Alternativverhaltens) unattraktiv zu machen. Da hat dein Bekannter sicher auch irgendwo Recht. Die Frage ist nur, welche aversiven Mittel man dafür in welcher Intensität anwendet. Von einem lauten "Hey!" über ein Auf-den-Boden-stampfen, einen körperlichen Block, Runterbeugen oder Abdrängen gibt es da ja eine riesen Bandbreite. Was davon in welcher Intensität zu deinem Hund und dir passt, ist individuell und sollte im Zweifelsfall fachmännisch begleitet werden. Aber das geplante Zufügen von Schmerzreizen sollte halt einfach niemals nie eine Option sein.

    Auf Distanz gegt es wie gesagt schon. Aber zu nah eben noch nicht. Es sei denn ich gebe ihr gute Leckerlis währenddessen oder der andere Hund scheint für sie nicht aufregend genug zu sein. Deshalb will ich versuchen sie erst zu belohnen, wenn wir vorbei sind.

    Ich habe hier z.B. gute Erfahrungen damit gemacht, jedes einzelne Umorientieren zu belohnen. Heißt, den Hund nicht mit Leckerlies ablenken, aber sehr hoch frequentiert jeden Blick und jedes Ohrzucken zu mir zu belohnen. Von mir aus auch x-mal, während der andere Hund vorbei läuft. Also quasi Hund schaut zum Fremdhund -> Hund schaut zu mir -> Leckerlie -> Hund schaut zum Fremdhund -> Hund schaut zu mir -> Leckerlie usw.

    Nichtsdestotrotz breche auch ich jegliches Fixieren und Drohen frühzeitig mit einem lauten "Ey", Sicht versperren und ggf. Zurückdrängen ab. Hier ist halt wichtig, dass man die Körpersprache des eigenen Hundes gut beobachten und deuten kann und sofort erkennt, ob er "nur" schaut oder doch fixiert. Dann klappt das auch mit dem Timing.

    Und da du nach Erfahrungen mit dem "am Halsband hochziehen" fragst: Nicht mit meinem eigenen Hund (und ich vermute, da wirst du hier auch eher niemanden finden), aber ich kenne genug Hunde aus dem Tierschutz, die aufgrund genau solcher Methoden (Leinenruck, Hochziehen, Luft abschnüren usw.) das Vertrauen ins andere Ende der Leine verloren haben. Das Ergebnis sind Hunde, die bei Begegnungen wahlweise erst recht ausrasten, weil sie komplett überfordert sind oder die nur noch ängstlich bis meidend unterwegs sind. Ich habe auch schon Hunde erlebt, die, als sie ins TH kamen, panisch vor Halsband und Leine geflüchtet sind. Oder Hunde, die abgegeben wurden, weil sie sich irgendwann zunehmend umgedreht und ihren eigenen Halter gebissen haben. All das muss natürlich nicht passieren - aber es kann halt passieren. Und auch wenn ich absolut nachvollziehen kann, dass man sich, nachdem man so lange Zeit schon ohne die gewünschten Erfolge rumtrainiert hat, endlich eine endgültige Lösung erhofft: Gewalt ist einfach keine Lösung.

    Ich verstehe deinen Gedankengang nur zu gut. Mir geht es oft ähnlich, wenn ich an einen möglichen Zweithund denke: Mein Herz schlägt für nochmal eine "Aufgabe", mein Kopf sagt "was Einfaches, Unkompliziertes passt besser".

    Aber es gibt ja nicht nur Schwarz und Weiß. Du bist erfahren, du kannst vermutlich anfängliche kleinere Baustellchen beheben, bei denen Anfänger überfordert wären - und trotzdem musst du dir kein potentiell wahnsinnig herausforderndes Überraschungsei ins Haus holen. Es gibt ja durchaus auch Hunde auf Pflegestellen, die wahnsinnig viel tolles Potential mitbringen, aber trotzdem (noch) die ein oder andere kleine Baustelle haben, die Ersthundehalter eventuell abschreckt. Das finde ich einen guten Mittelweg zwischen "was Gutes tun" und "auf die eigenen Bedürfnisse und Kapazitäten achten".

    Es scheint also nicht unmoeglich zu sein, eine 'Erlaubnis' zu bekommen

    Aber der Hund wurde ja, wenn ich das richtig verstehe, bereits vor der Euthanasie-Erlaubnis mit mehreren Beißvorfällen auffällig, oder?

    Die Frage, die dAlis in den Raum gestellt hat, war ja, was mit Hunden passiert, die nie von Amtswegen auffällig wurden (wenn ich das richtig verstanden habe?). Also quasi der Fall, dass ein Hund zwar das Potential hat, so richtig gefährlich zu sein, aber aufgrund der bisherigen Führung nie gebissen hat. Nun kann aber besagter bisheriger Hundehalter den Hund aus welchen Gründen auch immer nicht länger behalten. Los kriegt man ihn privat eher nicht und wenn entsprechende Vereine sich ebenfalls verweigern - was ist dann? Ich bezweifele stark, dass bei einem Hund, der bislang nie nachweislich verletzt hat, eine Euthanasieverfügung durchgeht.

    Was mir dazu allerdings noch einfällt: Kann man einen Wesenstest (also nicht so Verbands-Tests, sondern z.B. den typischen Listi-Wesenstest) theoretisch freiwillig machen?

    meine Gassigeherin wollte meinem Hund auch mal eine Zecke ziehen, die Zange hat versagt, dann hat sie es stattdessen mit den Fingernägeln versucht und fast die Zitze abgerissen. Als ich es mir gesagt hat, habe ich geguckt und gemeint, wunderst du dich nicht, dass er direkt auf der anderen Seite noch eine Zecke sitzen hat? Mein armer Junge

    Shame on me, ich (mit Hunden aufgewachsen) hab tatsächlich auch mal einige Minuten mit ner Pinzette an Milos Brustwarze rumgepult, bis ich gemerkt hab, dass da ganz symmetrisch noch ne andere ist :ops:

    Zu meiner Verteidigung: Der Herr hat da noch nicht allzu lang bei mir gelebt und die Familienhunde hatten alle ordentlich Plüsch am Bauch xD

    Also wenns für ein "da hätte man sich halt vorher über die Rasse/Bedürfnisse erkundigen müssen"/"schon viel früher handeln müssen dann wäre das auch nicht so schlimm geworden" schlicht u einfach schon zu spät ist.

    Muss ich dann schon fast drauf hoffen das er jmd so schwer verletzt das er auf der Stelle eingezogen/gleich auf der Straße erschossen wird? Od das er zufällig vor ein Auto rennt u ich so zu meinem "triftigen Grund" komme?

    Ich kann mir tatsächlich nicht so recht vorstellen, dass es solche Fälle gibt. Ein Hund, der so gefährlich ist, dass man ihn in der Wohnung nicht mal mehr mit Maulkorb sicher halten kann, der aber noch nie so gebissen hat, dass die Wunde behandelt werden musste, wird äußerst, äußerst selten sein.

    Was es natürlich häufiger gibt, ist, dass Menschen ihren Hund aufgrund seines Gefährungspotentials und damit einhergehender Überforderung abgeben wollen. Das ist dann aber in den meisten Fällen kein "es geht nicht mehr", sondern eher ein "ich will nicht mehr". Was durchaus legitim ist, nicht jeder möchte mit einem potentiell gefährlichen Hund zusammenleben - aber dann muss man sich halt (genau wie bei jedem anderen herausfordernden Hund) auf die lange, mühsame Suche nach einem neuen Zuhause machen.

    Sollte es tatsächlich mal so einen Fall geben, dass der Hund nicht mehr gehalten werden kann, gibt es die Möglichkeit, beim örtlichen Tierschutzverein nach Unterstützung zu fragen. Einige helfen in solchen Fällen mit kompetenten Trainern oder finanzieller Unterstützung aus, ohne den Hund direkt aufzunehmen. Wieder andere vergeben für solche Notfälle durchaus auch ihre Notplätze für Privatabgaben. Ein gut geführtes TH hat ja in der Regel, selbst wenn offiziell Aufnahmestopp für Abgabetiere ist, einige Notfall-Zwinger für Fundhunde oder Beschlagnahmungen frei.

    Darüber hinaus spricht auch nichts dagegen, Vorfälle mit dem eigenen Hund selbst zu melden. Macht halt kaum jemand, aber ist prinzipiell nicht verboten (bzw. steht zumindest nirgends).

    Nun, aber die ganzen Bullytiere mussten, für eine inländische Zuchtbasis, ja auch importiert werden. Und das war dann klar illegal, wenn XXL Bullys eben nicht eingeführt werden dürfen, weil als Kreuzungsprodukt von Rassen eingestuft, deren Import illegal ist.


    Das könnt dann tatsächlich rückwirkend interessant werden.

    Nicht zwangsläufig. Das Ding mit den XL Bullys ist ja, dass quasi alles als XL Bully verkauft wird, was groß, breit und mächtig ist und optisch nach Listi aussieht. Ich bezweifel, dass die ganzen XL Bullys hierzulande auf "echte" XL Bullys zurückgehen (was auch immer das sein mag). Vielmehr werden das Mixe aus AmStaff, OEB, vielleicht noch mit Cane Corso Einschlag usw. sein. Und um das zu "züchten", hat man auch in Deutschland genug Hunde zur Auswahl.

    Und selbst wenn: Es ist ja nichts Neues, dass es verboten ist, Listi-Mixe einzuführen. Die Behörden werden sich sicher nicht auf die Fahne schreiben wollen, dass sie da bislang jahrelang gepennt haben. Ich vermute, das wird niemand nachträglich ein Fass aufmachen.