Beiträge von Schäferterrier

    Ist Definitionssache. Im dt. Recht bedeutet das eigentlich, wenn es keine weniger einschränkende Möglichkeit gibt, Trächtigkeit zu verhindern, ist das ok.

    Woher nimmst du das? Ich kenne mich mit dem deutschen Recht so gar nicht aus, aber ich lese den entsprechenden Paragraphen nicht so, dass erst alle weniger einschränkenden Möglichkeiten ausgeschöpft werden müssen. Für mich steht da erstmal nur, dass das Verbot zur Organentnahme nicht für die Kastration gilt, wenn diese zur Vermeidung einer unkontrollierten Fortpflanzung durchgeführt wird :???:

    Steht das wo anders geschrieben? Oder ist das einfach allgemeiner Usus in unserem Rechtssystem?

    Ganz abgesehen davon habe ich mich eben an den Beitrag hier zurück erinnert, in dem die tierärztliche Sicht auf die Kastration erläutert wird: https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.p…odul=3&ID=21573

    Wenn ich die Beiträge zuvor aber richtig verstanden habe, ist das etwas veraltet und die Erlaubnis zur "Haltung und Nutzung" bezieht sich nicht (mehr) auf Hunde?

    Wirklich ernst gemeinte Frage zum Kastrationsverbot: Ist das in gemischtgeschlechtlichen Haushalten so strikt verboten?

    Im TSchG §6 steht ja:

    "Verboten ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen oder das vollständige oder teilweise Entnehmen oder Zerstören von Organen oder Geweben eines Wirbeltieres. Das Verbot gilt nicht, wenn [...] zur Verhinderung der unkontrollierten Fortpflanzung oder - soweit tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen - zur weiteren Nutzung oder Haltung des Tieres eine Unfruchtbarmachung vorgenommen wird."

    Ich habe das bislang so verstanden, dass eine Organentnahme zwar prinzipiell verboten ist, aber eine Kastration unter zwei sehr lose definierten Ausnahmen (Verhinderung der Fortpflanzung & wenn man das Tier anders nicht halten "kann") durchaus erlaubt ist.

    Verstehe ich da was falsch?

    Edit: Ich seh grad, *Sascha* hat meine Frage eben schon beantwortet

    Bei Problemen mit dem Alleinsein aufgrund von Kontrollverlust hat der Hund Stress, weil die Bezugspersonen nicht mehr da sind.

    Bei Problemen mit dem Alleinsein aufgrund "echter" Trennungsangst hat der Hund eher Stress, weil niemand mehr da ist. Das ist meiner Erfahrung nach der entscheidende Unterschied, an dem man die Motivation des Hundes erkennen kann. Wenn Hund also Stress hat, wenn ihr als Bezugspersonen euch entfernt, obwohl noch jemand anders da ist, würde ich tatsächlich von Kontrollverlust ausgehen. Wenn Hund sich aber entspannt fremdbetreuen lässt und nur Stress hat, wenn er ganz allein ist, würde ich von einer Angst vor dem Alleinsein ausgehen. Aber, ganz wichtiger Punkt: Es kann natürlich sein, dass ein Hund aufgrund der ständigen Angst, allein gelassen zu werden, irgendwann Kontrollverhalten entwickelt und zur Klette wird.

    So oder so hat der Hund aber bei allen Varianten, wegen denen das Alleinbleiben nicht klappt, großen Stress. Und das würde ich definitiv nicht ignorieren und aussitzen, weil Hund dabei ja maximal lernt, dass Bellen nichts bringt - gestresst ist er aber trotzdem.

    Du sagst, eure Hündin bellt schon bei 20 Sekunden Abwesenheit. Anstatt sie erst bellen zu lassen und dann reinzukommen, wenn sie aufgehört hat, würde ich viel, viel früher ansetzen. Und zwar in dem Moment, wo sie noch entspannt ist und eben nicht bellt. Und wenn es nur ein, zwei oder drei Sekunden sind, die sie dann "allein" ist. Wichtig ist nämlich erstmal, dass sie lernt: "Es ist nicht schlimm, wenn meine Menschen weg sind, die kommen eh sofort wieder." Und wenn das als Basis sitzt, dann kann man die Zeiten ganz langsam nach und nach ausdehnen.

    Parallel würde ich übrigens daran arbeiten, die Dame daheim von mir weg schicken zu können. Ohne auf die Decke schicken oder bringen, ohne Kindergitter, anleinen und was es noch so gibt. Einfach mal eigene räumliche Grenzen setzen und quasi hundgerecht sagen "Hey, ich will dich grad nicht an meiner Ferse kleben haben, mach was anderes." Wenn man das einmal gescheit körpersprachlich vermittelt kriegt, verstehen die das in der Regel ganz schnell. Und gerade bei einem kleinen Schatten im Haus ist das echt Gold wert.

    und wie genau korrigiert Ihr bei schnappen, anspringen, überdrehen, … ?

    Beim Überdrehen korrigiere ich sowieso nicht großartig rum (außer Hund steigert sich unnötig rein).

    Mutwilliges Schnappen korrigiere ich wie alles, was ich korrigiere, je nach Hund und Situation verbal, taktil, akustisch und/oder körpersprachlich. Das "genau" zu beschreiben, haut nicht hin, weil es einfach von so unglaublich vielen Faktoren abhängig ist, dass es dafür keine Anleitung gibt. Richtwert ist hier nur: Der Druck wird sofort rausgenommen, wenn Hund sich zurück nimmt.

    Man muss nicht wegen jeder Kleinigkeit zu einem sog. Hundetrainer. Die meisten kochen auch nur mit Wasser und nur Ausgewählte haben wirklich besondere Kenntnisse die sie auch vermitteln können.

    Ich bin ja ebenfalls ein ganz großer Fan von Bauchgefühl und meine Erfahrungen mit Trainern sind noch dazu auch eher bescheiden. Aber gerade bei aversiven Korrekturen kann man einfach wahnsinnig viel falsch machen: Das Timing passt nicht, die Intensität passt nicht, die Dauer passt nicht, beim Schnauzgriff zusätzlich: der Griff passt schlicht nicht. Einfach nur Hand ums Maul drücken ist halt nicht, wenn man's richtig machen will. Und wie willst du dir da die richtige Technik als Anfänger selbst beibringen? Wenn man nicht wirklich versiert darin ist, die Körpersprache des eigenen Hundes zu lesen, dann geht das nach hinten los. Und genau dafür braucht man dann halt doch einen Trainer.

    Ich nutze den Schnauzgriff übrigens aus diversen Gründen nicht, mit ein Hauptgrund ist aber, dass ich die Anwendung nochmal weitaus schwieriger finde als andere Korrekturen.

    Zum Thema Trainer: Ich denke, ich war so automatisch davon ausgegangen einen Trainer aufsuchen zu müssen, weil es teilweise so auch suggeriert wird, dass das der einzig richtige Weg ist..? Dass es auch anders geht, hatte ich irgendwie gar nicht auf dem Schirm.

    Der einzig richtige Weg ist es auf keinen Fall. Wenn alles rund läuft, brauchst du nicht zwingend einen Trainer. Aber gerade in der Anfangszeit mit dem ersten Hund kommen in der Regel viele kleine Fragen und Unsicherheiten auf ("Was mach ich wenn...?", "Ist das normal?", "Interpretiere ich das richtig?"), bei denen man froh ist, wenn man jemanden fragen kann, der Ahnung hat. Das kann der Züchter sein, das können auch erfahrene Bekannte sein, das kann das Forum hier sein - oder eben ein Trainer. Letztendlich kommt es also auch darauf an, wie gut dein Netzwerk ist.

    Ich habe hier zum Beispiel eben wegen einem ziemlich guten Netzwerk an erfahrenen Leuten ganz lange gar keinen Trainer in Anspruch genommen. Zwischendurch in der Pubertät habe ich mal kurz zwei Trainer ausprobiert, weil ich nicht weiter wusste, die haben unsere Situation allerdings eher verschlimmbessert und letztendlich hatte ich allein mehr Erfolg :tropf: Also kurz: Es kann sinnvoll sein, sich einen Trainer an die Hand zu holen, wenn man unsicher ist, brauchen tut man es aber, solange man selbst weiß, was man tut, eigentlich nicht.

    Wie hat die Menschheit früher nur ohne Trainer und Coaches überlebt?

    Aber sei es drum. Wenn man unbedingt meint, einen Trainer zu brauchen, muss man doch auch erstmal wissen, was schiefgeht. Kann der Hund nicht alleine bleiben, hat er ein Artgenossenproblem, oder oder oder. Dann kann nach spezifischen Trainern gesucht werden.

    Und auf Empfehlungen würde ich nicht sehr viel geben, denn was für den einen passt, muss nicht für den anderen passen.

    Klar braucht man nicht zwingend einen Trainer. Aber gerade beim ersten Hund macht es meiner Meinung nach schon Sinn, sich im Vorfeld verschiedene potentielle Anlaufstellen herauszusuchen, falls man mal Fragen hat. Gerade dann, wenn man wie der/die TE jetzt schon etwas verunsichert ob der ganzen Theorie-Ratschläge ist. Da geht es ja nicht darum, sich jetzt schon auf genau diesen einen Trainer festzulegen, sondern einfach darum, im Kopf zu haben, welche Trainer in der Gegend denn möglicherweise in Frage kommen könnten. Potentielle Anlaufstellen zu kennen - ganz unabhängig davon, ob man sie letztendlich braucht oder nicht - gibt einfach Sicherheit und Gelassenheit.

    Mein wichtigstes Learning bisher war tatsächlich, von dem Gedanken wegzukommen, dass man keine Fehler machen darf.

    Das Ding ist, du wirst immer Fehler machen. Egal wie gut du dich vorbereitet hast, egal wie viel Erfahrung du hast, selbst wenn es dein 10. Hund wäre, würdest du trotzdem nicht alles richtig machen. Jeder Hund ist anders, tickt anders, lernt anders, da bleibt es gar nicht aus, dass man immer mal wieder nach dem Try and Error Prinzip fährt und erstmal auf die Schnauze fliegt. Aber, und das ist die gute Nachricht: Das ist gar nicht schlimm. Das gehört halt dazu und nur weil man den ein oder anderen Fehler macht, heißt das nicht, dass man den Hund damit unwiderruflich verkorkst. Ganz im Gegenteil, wenn ich mich hier in der Nachbarschaft so umschaue, bin ich immer wieder überrascht, mit wie wenig Ahnung manche Leute es schaffen, trotzdem tolle, unkomplizierte Hunde zu haben. Vorausgesetzt, die Rasse passt.

    Ich würde deshalb gar nicht so wahnsinnig viel auf Vorbereitung geben. So ein bisschen Grundlagenwissen ist nie schlecht, aber mir hat die ganze Theorie, die ich im Vorfeld aufgesaugt hatte, zum Großteil überhaupt nichts gebracht. Das allermeiste wirst du sowieso aus der Situation und deinem zukünftigen Hund heraus lernen. Was du natürlich im Vorfeld machen kannst:

    - Dich nach Trainer-Empfehlungen umhören (weil es entspannter ist, wenn man schon weiß, wohin man sich wenden kann, wenn doch mal was schief geht und nicht erst suchen muss, wenn die Hütte schon brennt)

    - Dich mit den Basics der hundlichen Körpersprache auseinandersetzen

    - Dich über geeignetes Zubehör für die erste Zeit informieren (gutes Futter, Leinen, Geschirr, Näpfe, Bürsten usw.)

    Jetzt will ich die Nebenwirkungen aber natürlich auch nicht klein reden (um Gottes willen! Nicht falsch verstehen) und bin auf der Suche nach nem guten wirksamen aber vergleichsweise "schonendem" Mittel (jaja die eierlegende Wollmilchsau)

    Ich würde mich in eurem Fall vielleicht erstmal nach pflanzlichen Abwehrprodukten umsehen. Da gibt es inzwischen einige Halsbänder und Sprays, die die Viecher durch Duftstoffe, ätherische Öle o.Ä. abwehren, ohne sie direkt zu vergiften. Ich hatte mal das Halsband von Bogaprotect und das Spray von LilaLovesIt ausprobiert. Bei uns half zwar letztendlich beides nicht viel, hier geht echt nur Serestro, aber wenn Ruby eh nicht so anfällig für Zecken & Co. ist, könnte ich mir das als schonendere Alternative ganz gut vorstellen.

    Einziger Nachteil: Die Dinger riechen teils echt stark, das kann manche Hunde (und Halter :hust: ) stören.