Beiträge von Schäferterrier

    Er wurde ja unter Wirkung des Chips kastriert, die Murmeln waren entsprechend klein.

    Milo ist momentan auch gechippt und ich hoffe wirklich, dass sich der Eingriff dadurch in Grenzen hält. Vielen Dank für eure Erfahrungsberichte, dann werde ich es auch so halten!


    Gleich geht's los zum TA, bin schon ganz hibbelig :ops:

    Kurze Frage zur Schonung nach Rüden-Kastration: Wie habt ihr das mit dem aufs-Bett-springen/aufs-Sofa-springen gelöst?


    Milo (47cm SH) wird nachher kastriert und wir sind eigentlich gut vorbereitet, aber das macht mir irgendwie noch Bauchschmerzen. Aufstiegshilfe nimmt er nicht an, das habe ich schon wegen seinem Rücken monatelang versucht. Heben ist sicher ne Option, aber nachts merke ich ja gar nicht, wenn er mal hoch- oder runter springt. Ganz verbieten könnte ich, will ich allerdings sehr ungern, weil er, wenn es ihm nicht gut geht, viel Nähe braucht. Irgendwelche Lösungsvorschläge? :verzweifelt:

    Er ist kein Hund, der nach kurzer Zeit seinen Bereich verteidigt, das weiß ich von vielen vielen kleinen Erfahrungen.

    Er ist bisher kein Hund, der nach kurzer Zeit seinen Bereich verteidigt. Heißt nicht, dass er das zwangsläufig irgendwann sein wird, das wäre Glaskugel-Lesen. Aber es besteht Stand jetzt einfach die realistische Chance, dass euer Hund aufgrund seiner Veranlagungen mit dem Älterwerden irgendwann doch mal mehr verteidigt. Und (und das ist für mich hier der springende Punkt): Solange ihr nicht wahrhaben wollt, dass euer Hund irgendwann auch ein mobiles Territorium entwickeln und verteidigen könnte, solange sehe ich diesen Hund nicht verantwortungsbewusst und sicher genug geführt.


    Ihr müsst einfach damit rechnen, dass in den nächsten Monaten bis Jahren Situationen auftauchen, mit denen ihr nicht gerechnet habt (Stichwort "Das hat er ja noch nie gemacht.").

    Das ist ganz normal in der Junghundentwicklung. Meiner hatte ein Jahr lang nur direkt am Eingang vom Mehrfamilienhaus Probleme. In der Wohnung, an der Wohnungstür, im Treppenhaus, vorm Haus alles kein Problem, nie. Wir haben da viel dran gearbeitet, ich hatte es irgendwann super im Griff - und dann wollte er eines Tages inmitten des nächsten Hormonrauschs auf dem Parkplatz, etwa 30 Meter vom Hauseingang entfernt, auf eine Radfahrerin losgegangen. Gott sei Dank konnte ich ihn grade noch rechtzeitig festhalten, aber das hätte auch richtig mies ausgehen können. Weil ich nicht aufgepasst habe, weil es ja bisher auch nie ein Problem war.


    Deshalb: Solange ihr nicht wisst, was da noch kommt, müsst ihr einfach davon ausgehen, dass da jederzeit noch was kommen könnte. Und deshalb müsst ihr euren Hund immer so führen und sichern, dass ihr ihn im Fall der Fälle, falls er doch mal unvorhergesehen reagiert, im Griff habt.

    Dieses Verantwortungsbewusstsein ist die absolute Grundvoraussetzung, um einen Hund mit ernsthaftem Territorial- und Schutzverhalten sicher und ohne Schaden durch den Alltag zu bringen. Und genau diese Grundeinstellung fehlt mir hier bislang total.

    Ich überlege ja noch, wie die Aufzählungen zusammengehören:


    „scharfsinniger Hund, wenn es nötig ist“

    oder

    „wenn es nötig ist, gut im Umgang mit Kindern“


    Also, denkt der nur nach, wenn es unbedingt sein muss, oder frisst der nur keine Kinder, wenn es unbedingt sein muss? Beides interessante Charakteristika.

    Da hing ich auch kurz. Ich vermute beides: Er denkt nur darüber nach, keine Kinder zu fressen, wenn es unbedingt sein muss :nicken:


    Immerhin hat der Kerle dafür nen hervorragenden Instinkt für den Ball - die Karriere im Profi-Fußball ist also nur eine Frage der Zeit. Da sind die 2.000€ doch trotzdem gut investiert.

    Anstatt sich auf eine Methode festzulegen: Was spricht denn dagegen, einfach beides zu nutzen?


    Hier läuft das in der Regel ganz einfach: Ich belohne das Verhalten, das ich sehen will und ich strafe das Verhalten, das ich nicht sehen will. Ein ganz klares Schwarz-Weiß, das dem Hund zeigt: "Das sollst du tun und das darfst du nicht tun." Würde in eurem Fall bedeuten: Umorientieren belohnen, Hinterhergehen strafen.


    Die wichtige Frage bei Strafe ist meiner Meinung nach nicht, ob man sie einsetzen kann, sondern eher, in welcher Intensität sie erfolgen muss. Und das ist halt eine Sache, die euch, wenn ihr da kein gutes Bauchgefühl für habt, ein Trainer zeigen muss.

    Naja, könnte das nicht auch z.B. ein spanischer Windhund-Mix sein, halt mit anderer Fell-Struktur? Daran hätte ich bei der Größe + sehr sportlich/schlank irgendwie als erstes gedacht. Also Windhunde sind echt nicht mein Thema, aber so Galgos können doch auch ziemlich groß werden, dachte ich :???:

    Wenn es tatsächlich ein HSH-Mix sein sollte, dann würde ich auch abraten, aber ohne Foto ist das ja noch mehr Glaskugel-Lesen, als es mit einem Bild wäre.

    Entweder genau messen und dann online bei Chic & Scharf oder MaulkorbFactory bestellen und gegebenenfalls zurückschicken, wenn es nicht passt.

    Wenn das nicht funktioniert, kann man auch eine Online-Maulkorbberatung buchen (gibt's auf jeden Fall bei MaulkorbFactory, soweit ich weiß).

    Er schaut aus wie ein kroatischer Schäferhund, nur in beige.

    Ist er denn auch so groß wie ein Kroate? Weil das lässt mich ganz verdächtig an Mudi denken. Sehen gleich aus, nur etwas kleiner (so 47cm Schulterhöhe) und die gibt's auch in beige. Nur als Idee, weil meinem Mudi-Mix mit klassischer Mudi-Schnauze passen der Foxterrier Hündin von Chopo und der Hütehund 1 von MaulkorbFactory sehr gut.

    Mir war nur wichtig zu sagen, dass der Hund bei unserer Art des Kletterns aber nicht komplett allein gelassen wird, also es ist (auch wenn nicht mit voller Aufmerksamkeit) trotzdem immer eine Person unten bei ihm.

    Ich habe hier ja auch einen Hund sitzen, der situativ ordentlich Territorial- und Schutzverhalten zeigt. Nicht immer, aber in bestimmten Situationen.

    Das Ding mit solchen Hunden ist halt, dass sie in der Regel ganz arg viel Feedback vom Menschen brauchen, weil sie sich sonst in der Verantwortung sehen. Und das stresst einen Hund.


    Bei meinem zeigt sich das zum Beispiel beim Gassigehen auf dem Feld: In 200 Metern Entfernung kommt uns ein Mensch entgegen. Hund nimmt die Person wahr, schaut kurz zu mir. Wenn ich ihm in diesem Moment verdeutliche, dass ich es auch gesehen habe und alles okay ist, widmet Hund sich wieder seinen Hundedingen und wir gehen ganz entspannt weiter. Übersehe ich dieses kurze Nachfragen aber (weil ich abgelenkt bin, kurz aufs Handy schaue, mich unterhalte oder so), dann übernimmt Hund. Heißt, der Kopf geht hoch, der Körper wird steif, er scannt die Gegend, lässt den potentiellen Feind nicht aus den Augen, droht schon auf Entfernung und hängt dann bei der direkten Begegnung mit 90%iger Wahrscheinlichkeit keifend in der Leine, weil er komplett überfordert und gestresst ist. Und das wird natürlich mit jedem Mal, das ich nicht reagiere, schlimmer. Hund ist ja schlau, der weiß irgendwann, in welchen Situationen ich abgelenkt bin. Wenn ich zum Beispiel mit einer Freundin Gassi gehe, dann ist Herr Hund per se schon mal gestresst, weil er merkt, dass ich eben nicht 100%ig aufmerksam bin, langsamer reagiere und er das dann übernehmen "muss".

    Nur: Ich vermeide es aus genau diesem Grund eher, meinen Hund in diesen Stress zu bringen. Wenn das mal vorkommt, dass ich ihm nicht das Feedback geben kann, das er braucht, ja mei, dann manage ich halt mit Leine und er muss durch den Stress (so blöd es klingt) die paar Mal im Jahr einfach durch.

    Bei euch klingt das für mich eher danach, als würde der Hund immer wieder über recht lange Zeiträume zwar gesichert, aber ohne das Feedback seiner Menschen auskommen müssen. Hier zum Beispiel:

    weil das Klettern unser Leben ist

    bis 6 Mal die Woche praktisch den ganzen Tag

    Heißt, er wird wohl früher oder später lernen, dass er (mehrere Tage die Woche, über Stunden hinweg) mit dieser Verantwortung, für Sicherheit zu sorgen, allein gelassen wird. Mal abgesehen davon, dass das ein Stress wäre, den ich meinem eigenen Hund nicht antun wollen würde: Das sind denkbar ungünstige Voraussetzungen, um diesem Hund beizubringen, dass er eigentlich im Alltag nichts regeln soll. Weil es schlichtweg euer Alltag ist, dass er selbst regeln muss - und das funktioniert mit so einem Typ Hund einfach auf Dauer nicht oder nur unter erheblichem Stress für alle Beteiligten inklusive Hund.

    Ich würde mir deshalb an eurer Stelle wirklich gut und realistisch überlegen, ob ihr euch so ein Leben für euren Hund wünscht, oder ob er in einem geeigneten Umfeld nicht besser aufgehoben wäre.


    Ich will nur noch mal einwerfen- auch wenn es gerade vom Tisch zu sein scheint- eine Vermittlung wird nicht gerade einfach sein.

    Da stimme ich zweifellos zu, es ist nicht einfach. Aber es wird noch deutlich schwieriger, je mehr Zeit vergeht, je älter und ernsthafter der Hund wird, je öfter er die Erfahrung macht, dass er zuständig ist. Ganz zu schweigen davon, wie schwierig es wird, diesen Hund zu vermitteln, wenn es im schlimmsten Fall doch mal einen Beißvorfall gab.