Beiträge von Schäferterrier

    Der Tierarzt darf mWn „mit vernünftigem Grund“ auch ohne behördliche Anordnung einschläfern. Er hat halt im Zweifelsfall die Last nachzuweisen, dass einer vorlag, wenn ihm jemand deswegen an den Karren fährt.

    In der Theorie ja. In der Praxis sträuben sich viele TÄ, einen Hund nach Beißvorfall einzuschläfern, wenn sie nicht zweifelsfrei sicher sein können, dass keine körperlichen Ursachen vorliegen und (der schwierige Teil) keine Haltungs- und Erziehungsfehler ursächlich waren. Da letzteres in der Regel nicht sicher beurteilt werden kann, gehen da die meisten, was ich bisher gehört habe, lieber auf Nummer Sicher.

    Also wie sieht das dann konkret aus wenn ich in dieser Situation bin?

    Im Zweifelsfall erstmal den Maulkorb drauf packen.

    Solche Vorfälle werden ja gemeldet und bei einem massiven Beißvorfall, bei dem Menschen involviert sind, reagiert das Amt (zumindest hier in der Gegend) recht schnell mit entsprechenden Auflagen. Bei dem Vorfall mit dem verstorbenen Hundehalter hatte der Hund ja auch Maulkorb-Pflicht im Haus.

    Kannst oder willst du die entsprechenden Auflagen nicht erfüllen, wird der Hund allerdings auf deine Kosten anderweitig untergebracht, also in der Regel im Tierheim. So läuft das zumindest hier, ist aber sicher auch von VetAmt zu VetAmt unterschiedlich.

    Aber von nicht therapierbar, unzureichender Lebensqualitaet und/oder massiver Gefahr waren die alle meilenweit entfernt!


    Abgesehem von sehr wenigen Ausnahmen, waren es aber immer Anordnungen. Allerdings nicht immer nach Begutachtung

    Ach krass, ich habe es hier tatsächlich gegenteilig erlebt. Da wurde ein vermutlich eher nicht mehr therapierbarer Hund, den man selbst durch die Schleuse nicht gefahrlos aus dem Zwinger rausholen konnte und der dadurch massiv an Lebensqualität einbüßen musste begutachtet und nicht euthanasiert.

    Kommt aber vielleicht auch auf den AmtsTA oder das zuständige VetAmt an, ob sie im Zweifelsfall lieber einmal zu viel oder einmal zu wenig die Euthanasie anordnen.

    "Einfach so" nur weil man behauptet der Hund sei aggressiv wahrscheinlich nicht, u das es für Tierschutzvereine extrem schwierig ist weiß ich auch.

    Aber ein Ta macht sich ernsthaft strafbar wenn ich mit meinem eigenen Hund dort hin geh u ihn bitte ihn einzuschläfern weil er meine Lebensgefährtin so derartig gebissen hat das die seit über einer Woche im Krankenhaus liegt? Inkl. Nachweis das der Hund wirklich sicher meiner ist, "offiziellem Wisch" vom Kh den ich vorzeigen kann usw?

    Ein Hund darf ohne entsprechende Indikation (= nicht behebbare Schmerzen, Leiden) Gott sei Dank nicht eingeschläfert werden. Auch nicht, wenn er gebissen hat. Dafür gibt's ja extra die Einstufung als "gefährlicher Hund" und entsprechende Auflagen.

    Es gibt zwar sehr, sehr seltene Ausnahmen, in denen tatsächlich ein Hund aufgrund massiver Beißvorfälle euthanasiert werden kann, aber das betrifft nur Hunde, die mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr therapierbar sind und entweder selbst so sehr unter ihren Aggressionen leiden, dass ihre Lebensqualität als unzureichend eingeschätzt werden kann oder so eine massive Gefahr für ihr Umfeld darstellen, dass eine sichere Haltung schlicht nicht mehr gewährleistet werden kann. Und das entscheidet dann nicht der Halter, sondern der zuständige Amtstierarzt nach eingehender Begutachtung.

    Für mich klingt das eher wie ne Google Übersetzung? Funktionsfähig=intakt?

    Hast recht, hab den Text eben mal durch Google Translator gejagt und irgendwie klingt es jetzt nicht mehr ganz so merkwürdig:


    German Shepherd for sale, working, 16 months old, healthy, has a strong instinct for the ball, sharp dog when needed, good with children and other dogs


    Und Google erzeugt beim Übersetzen aus dem Englischen sogar den komischen Komma-Fehler im Anzeigentext.

    Was ich mir auch vorstellen könnte, wäre, dass der Hund aus Tschechien kommt. Südstadt bei Nürnberg ist nicht allzu weit von der Grenze, wenn ich richtig liege :???:

    Also ich finde die Anzeige ziemlich...ungewöhnlich. "Scharfsinnig" ist für mich da nur ein Hinweiswort auf "scharf, wenn es nötig ist", "Instinkt für den Ball" = geht ab, wenn er soll, "funktionsfähig" = ein Hund, der gefährlich werden kann (wenn er soll).

    Wenn ich die Anzeige lese, denke ich, dass der Hund hoffentlich nicht in ungeeignete Hände gerät. Darauf ist die Anzeige (für mich) aber ausgelegt. Wer benötigt einen Hund, der im Zweifelsfall richtig loslegt...(gerne auch aus dem kriminellen Milieu)?

    Also, das ist meine ganz persönliche Lesart dieser Anzeige. Kann sein, dass ich spinne....

    Ich hab das eher als misslungenen Versuch, möglichst hochgestochen und fachmännisch zu klingen, verstanden. So nach dem Motto "scharfsinnig" = "intelligent", "guter Instinkt für den Ball" = "Balljunkie", und "funktionsfähig, weil man das halt bei Anzeigen so hin schreibt? :lol:

    Aber vielleicht ist meine Lesart da auch zu naiv, deine Version klingt auf jeden Fall auch denkbar. In dem Fall hoffe ich noch mehr als eh schon, dass er in kompetente Hände gerät...

    Darüber hinaus: Aversives Arbeiten benötigt viel Know-how, Vertrauen und eine kompetente Anwendung von Korrekturen.

    Sich das von irgendeinem Bekannten "mal kurz" zeigen zu lassen (und dann auch noch am eigenen Hund!) ist ganz, ganz großer Mist. Das einzige, was dein Hund dabei lernt, ist, dass du ihn irgendeiner x-beliebigen Person in die Hand drückst, die ihm dann Schmerzen zufügt. Du kannst wirklich froh sein, dass dein Hund da scheinbar nett ist - meiner hätte sich bei so einer Aktion ganz schnell zu deinem Bekannten umgedreht und sich das nicht gefallen lassen.

    Was mindestens genauso großer Mist ist: Da ohne einen konkreten Plan an Timing und Intensität "rumzuprobieren". Damit machst du definitiv mehr kaputt als du gewinnst. Wenn die Intensität und das Timing falsch sind, verliert dein Hund Vertrauen in dich. Er versteht dann ja gar nicht, was er falsch macht, sondern nur, dass du ihm plötzlich weh tust. Was - das möchte ich nochmal betonen - absolut nicht der Sinn vom Einsatz aversiver Methoden ist. "Aversiv" ist nicht gleichzusetzen mit Gewalt, Leinenrucks, Zwicken oder sonst was, das geht auch sehr viel fairer, humaner und freundlicher.

    Wenn du den aversiven Weg gehen möchtest, lass dir mal von einem gescheiten Trainer eine richtige Korrektur zeigen (die dem Hund nicht wehtut).

    Dann des Rätsels Lösung: es muss an der Rasur/den nachwachsenden Haaren gelegen haben! Das Weglassen des Bodys hat da sehr viel geholfen.

    Oh das könnte natürlich sein, dass der geschlossene Body über der Rasur stört. Aber mag den eigentlich nicht weglassen, das ist bisher unser zuverlässigster Schutz gegen das Lecken :verzweifelt: ich hoffe einfach, er gewöhnt sich noch dran, grade scheint er ja auf dem Weg der Besserung zu sein...

    Kurzes Update von uns: Milo läuft draußen wieder selbstständig, die Rute wedelt wieder, er markiert wieder und er wirkt wieder viel aufgeweckter.

    Nichtsdestotrotz liegt der Herr gerade einen Meter von seinem vollen Futternapf entfernt und jammert kläglich, dass er ja nicht laufen kann und der Futternapf bitte zu ihm getragen werden muss :nicken:



    Mich beschleicht irgendwie das Gefühl, dass es sich hier doch um einen Fall von exorbitanter Drama-Queen handeln könnte :pfeif: