Ich glaube wir haben den gleichen Hund 
Beim lesen dachte ich so, oh, das könnte ich jetzt genau 1:1 auch schreiben.
Vielleicht liegts am Namen

Durch seinen extremen Jagdtrieb sind Gassistrecken außerhalb der normalen Runden, auch sehr abenteuerlich und Leinenführigkeit ist da nicht mehr zu erkennen.
Jagdtrieb ist bei uns immerhin nicht so ein Thema, eher noch Territorial- und Schutzverhalten. Wobei ich da ganz froh drum bin, mit extrem jagdtriebigen Hunden kann ich persönlich nämlich echt nicht, während besagtes Territorial- und Schutzverhalten an sich schon eher mein Typ Hund ist.
Milos Problem ist einfach, dass er alles, was neu oder anders ist, nervlich nicht packt. Schon kleine Abweichungen von unserer normalen Routine (auf bekannter Strecke eine andere Abzweigung nehmen, bekannte Gassirunden in die andere Richtung laufen, jemand anders begleitet uns beim Gassigehen, Futter vor statt nach dem Gassi bekommen, Futter in nem anderen Napf bekommen, mal nachts statt nur tagsüber auf dem Sofa schlafen usw.) erzeugen bei ihm totalen Stress. Von komplett neuen Situationen ganz zu schweigen.
Und da er eben von Grund auf so ein hibbeliges, wehrhaftes und temperamentvolles Kerlchen ist, brennen ihm in eben diesen Stress-Situationen/Abweichungen von der Routine ganz schnell die Sicherungen durch und er geht entweder nach vorne oder dreht sich, wenn es nicht anders geht, halt zu mir um.
Inzwischen wird das etwas besser. Die Kastration hat ihm wider aller Erwartungen ganz viel (Sexual- und Territorial-) Stress genommen, wodurch sein Grund-Stress-Level deutlich gesunken ist. Dadurch kann er andere Situationen/kleine Veränderungen merklich besser aushalten. Aber beim Hundesport, im Urlaub oder auch nur für ein paar Stunden in ner größeren Stadt, da sehe ich ihn trotzdem auch in Jahren nicht.