Nur wie beeinflusse ich durch mich als Person und durch mein Handling sowie die innere Haltung den Hund richtungsweisend?
Ich glaube, das ist total individuell und kommt einfach auf den Hund, den Mensch und die Situation an. Eine einfache Antwort wird es darauf nicht geben.
Ich habe hier zum Beispiel einen Rüden sitzen, der, hm.. nennen wir es: schwer führbar ist. Der braucht absolute Souveränität, Ernsthaftigkeit, ein klares Schwarz-Weiß und muss seinen Menschen für voll nehmen, sonst übernimmt halt er. Manche Menschen können das easy leisten, weil sie einfach der Typ dafür sind, sich durchzusetzen, für andere ist es ein Haufen Arbeit, diese klare Ernsthaftigkeit und Durchsetzungsstärke gegenüber dem Hund aufzubauen.
Was hier im Gegensatz dazu aber wirklich null Einfluss auf das Hundeverhalten hat, ist Stimmungsübertragung. Also nach dem Motto "Wenn du selbst ganz entspannt in ne Begegnung gehst, ist der Hund es auch", nee, das funktioniert hier nicht. Wenn mein Hund was sch... findet (intakte Rüden, Leinenbegegnungen, Menschen vorm Haus), dann findet der das halt sch... . Da kann ich innerlich meditieren und er wird's trotzdem nicht besser finden. Genauso, wenn ich irgendwas gruselig finde. Da reagiert er schon drauf, aber er übernimmt halt nicht meine Stimmung, sondern geht dann mutig nach vorne und regelt.
Letztens haben wir mal meinen Ex-Freund von vor einigen Jahren getroffen, auf den ich echt nicht gut zu sprechen bin. Jo, mein Hund fand ihn dafür super, hat sich angebiedert wie nochwas und wollt gar nicht mehr von ihm weg. Und das, obwohl er auf fremde Männer eigentlich gar nicht gut zu sprechen ist. Treulose Tomate ey
Zugleich kenne ich aber auch Hunde, die die Stimmung des Halters gegenüber Außenreizen 1:1 übernehmen. Und Hunde, die emotional so stumpf sind, dass ihnen das einfach komplett am Popo vorbei geht, was der Halter so macht und fühlt. Ist sicher auch sehr rasse-anhängig.