Beim Spazierengehen ist das tatsächlich nicht so einfach, wir wohnen sehr ländlich und ich glaube es gibt hier keinen Weg der nicht etwa nach Fasahn, Huhn, Pferd, Hase etc riecht. Ich versuche mich möglichst nicht wirklich ziehen zu lassen, also bleibe immer wieder stehen wenn ich "gegenhalten" muss. Versuche auch mal nen Richtungswechsel, das ist ihr aber eher egal
Es gelingt mir aber so git wie nie, dass wirklich "bei Fuß" also neben mir geht und kann auch bislang noch nicht wirklich vermeiden, dass sie mal links uns mal rechts ihrer Nase folgt. Mein Bestreben ist sie zu belohnen (Futter) wenn sie auf mein Ansprechen reagiert und mich dabei auch ansieht, oder wenn sie eben doch mal bei Fuß ist. Nicht jedes Mal wird dabei aber Futter gegeben, sondern manchmal auch einfach verbal gelobt. Ich muss mich dabei natürlich auch selber immer erinnern dabei konsequent zu sein. Manchmal hat man nicht so viel Zeit, dann bin ich z.B. wohl auch nicht so entspannt was immer wieder stehen bleiben oder Richtung wechseln angeht. Aber ich glaube ich konnte ihr in letzter Zeit besser begreiflich machen, das ICH bestimme wo wir langgehen und wie schnell 
Hm, für mich liest sich das alles noch ein wenig unstrukturiert. Das klingt so ein bisschen nach "von allem etwas, aber nichts so richtig". Kann es sein, dass dir da selbst noch die genaue Linie fehlt?
Ich würde dir auf jeden Fall empfehlen, mal gedanklich zwischen "Orientierung" und "Leinenführigkeit" zu trennen.
Deine Hündin ist, wenn ich das richtig verstehe, kaum an dir orientiert. Sie ist draußen sehr abgelenkt von allen möglichen Reizen und hat dadurch gar nicht so wirklich den Kopf frei, um Signale von dir wahrzunehmen und umzusetzen.
Genau diese Orientierung ist aber die Grundlage für eine schöne Leinenführigkeit. Wie soll die Maus denn schön an der Leine laufen, wenn sie es noch gar nicht schafft, mit ihrer Aufmerksamkeit bei dir zu bleiben? Da braucht es eins nach dem anderen und nicht alles auf einmal.
Ich würde deshalb erstmal nur an der Orientierung arbeiten. Bei meinem früher auch sehr außenorientierten Hund habe ich das zum Beispiel so aufgebaut:
Zunächst habe ich ausnahmslos jeden selbstständigen Blick zu mir hochwertig belohnt. Also Hund gar nicht angesprochen oder so, sondern einfach normal Gassi gegangen, bis er mich zufällig mal von selbst angeschaut hat, und das dann sofort mit Käsewürfeln oder Ähnlichem belohnt. Anfangs ist das vielleicht 1-2x auf einem einstündigen Spaziergang vorgekommen, aber nach so nem Monat hatte er raus, dass es sich lohnt, ab und an mal zu Frauchen zu schauen.
Erst dann habe ich angefangen, nach und nach auf eine variable Belohnung umzusteigen (also nur noch ab und an Leckerlies zu geben). Die variable Belohnung kann super effektiv sein - aber halt erst, wenn der Hund mal geschnallt hat, was er zu tun hat.
Wenn die Orientierung mal sitzt, dann würde ich erst an die Leinenführigkeit rangehen und die nochmal ganz von Neuem aufbauen. Entweder mit einem neuen Halsband/Geschirr oder über ein neues Kommando, das dann nur genutzt wird, wenn du gerade ganz explizit an der Leinenführigkeit trainieren möchtest und da auch konsequent sein kannst.
Und auch das würde ich dann nicht direkt draußen über einen längeren Zeitraum starten. Sinn macht es für mich eher, das zunächst im Haus oder Garten zu üben, damit sie erstmal das Prinzip Leinenführigkeit versteht. Nach und nach könnt ihr das dann mal 1, 2 Minuten lang zwischendurch beim Spazierengehen üben und langsam ausbauen.
Die Methode, die für den Aufbau der Leinenführigkeit zu euch passt, müsst ihr selbst finden. Aber wichtig ist in jedem Fall, dass du eine genaue Vorstellung davon hast, was du haben willst. Soll sie Fuß gehen? Oder dich einfach nicht überholen? Oder soll sie nur nicht an der Leine ziehen? Je nachdem, was du da haben willst, musst du im Aufbau auch ganz andere Methoden anwenden.
Im Alltag ist sie sehr anhänglich, also folgt mir eigentlich überall hin (inkl Toilette), auch wenn nur ich den Raum verlasse und der Rest der Familie nicht.
Da würde ich entweder am Deckentraining arbeiten (also, dass sie lernt, daheim auf einem ihr zugewiesenen Platz zu bleiben) oder daran arbeiten, dass du sie körpersprachlich von dir wegschicken kannst. Ich persönlich bin Fan von letzterem, aber auch da gilt: Du musst entscheiden, was genau dein Ziel ist.
Bei Besuch wird extrem viel gebellt und sie würde auch am Besuch hochspringen, wenn wir sie ließen. Das ist mir natürlich Besuchern gegenüber super unangenehm. Sobald es an der Tür klingelt geht sie steil.
Das höre ich tatsächlich recht häufig von Corona-Hunden. Viele haben durch die strengen Besuchsregelungen damals nicht frühzeitig gelernt, wie man mit Besuch umgeht und sind dementsprechend aufgeregt und überfordert. Da würde ich ihr tatsächlich vorerst einen Bereich abtrennen (z.B. durch Kindergitter/Laufstall, notfalls auch durch Anleinen), von dem aus sie den Besuch zwar wahrnimmt, aber keinen direkten Zugriff hat. Sie kann ja dafür ein Kauteil oder Ähnliches bekommen, mit dem sie sich beschäftigen kann. So lernt sie vielleicht erstmal, dass Besuch sie sowieso nichts angeht.
Mein Gedanke ist, dass in einer Schule/Verein vor allem auch die Begegnung mit Anderen Hunden und Menschen stattfindet und halte das für förderlich. Da wir die Welpen- Junghundeschule verpasst haben, fällt es mir aber schwer einzuschätzen wo oder wie wir jetzt am besten "angreifen".
Alles in allem würde ich aber wohl erstmal eine Stunde Einzeltraining bei einem Trainer deiner Wahl in Anspruch nehmen. Jemand, der zu euch nach Hause kommt, sich das Ganze mal live anschaut und euch dann individuell berät. Wenn du dann trotzdem noch ins Gruppentraining möchtest, kann der dann auch einschätzen, welche Trainingsgruppe zu euch passen könnte.