Beiträge von Schäferterrier

    Da werden wir zB nicht schlau, wo wir das Körbchen am Besten platzieren (er wird sich das wahrscheinlich eh dauerhaft selbst aussuchen). Also klar im Wohnzimmer und Büro je eins, weil wir uns da am meisten aufhalten. Aber so, dass alles im Blick ist, oder eher nicht, um das Kontrollieren-Müssen zu vermeiden?

    Ich würde eine ruhige Ecke wählen, an der nicht ständig jemand entlang laufen muss.

    Ob alles im Blick oder lieber Ruhe würde ich abwarten und ausprobieren. Manchen Hunden gibt es Sicherheit, erstmal alles beobachten zu können, andere brauchen eher Ruhe, um Abschalten zu können.

    Von dem Gedanken, jegliches Kontroll-Verhalten direkt unterbinden zu müssen, würde ich mich aber unabhängig davon erstmal lösen. Bei entsprechenden Hundetypen macht es natürlich Sinn, da langfristig ein Auge drauf zu haben, aber zunächst muss euer zukünftiger Hund ja euer Leben, eure täglichen Abläufe usw. kennenlernen. Da würde ich viel Gucken, Mitlaufen etc. erstmal ganz bewusst erlauben. Bis auf...

    Nach ein paar Tagen wollen wir direkt das Alleinsein langsam üben (kurz in anderen Raum gehen, Tür schließen).

    ... Orte/Räume, an denen er später auch nicht sein darf. Wenn Hundchen zum Beispiel grundsätzlich nicht ins Bad oder in die Küche soll, würde ich ihn da von Anfang an draußen lassen. Damit hast du dann auch direkt einen Einstieg ins Alleinbleiben.

    Lässt man das Futter stehen, bis es leer ist (wie oft füttert man am Besten?) oder nimmt man es nach einer Weile wieder weg?

    Die allermeisten Hunde, die ich kenne, putzen ihren Napf so schnell leer, dass man sich die Frage gar nicht zu stellen braucht.

    Ansonsten: Trockenfutter kann man meiner Meinung nach gut dauerhaft zur Verfügung stellen, bei Nass- und Frischfutter wird's halt irgendwann eklig.

    Ist Trockenfutter wirklich schädlich (da scheiden sich anscheinend die Geister)?

    Würde ich so nicht sagen, es gibt schon auch hochwertige Trockenfutter-Sorten. Letztendlich muss man eh erstmal schauen, was der Hund gerne frisst und gut verträgt.

    Ich persönlich mag (unabhängig davon, dass mein Hund Trockenfutter nicht verträgt und sich die Frage somit eh nicht stellt) Nassfutter mehr. Trotzdem wird meine Devise immer sein, lieber ein hochwertiges Trockenfutter als ein schlechtes Nassfutter zu verfüttern. Eben unter der Voraussetzung, dass Hund es verträgt.


    Welche Leckerli sind qualitativ gut?

    Alles, bei dem die Zutatenliste nicht ellenlang ist :lol:

    Hier gibt's aktuell vorwiegend Sprotten, aber das ist nicht jedermanns Sache. Alternativ hab ich noch die Fresco Rütter Leckerlies da, diverse Trockenfleisch-Würfel, ab und an gibt's auch einfach Käsewürfel oder Saiten.

    Hundeschule mit freien Kapazitäten haben wir schon rausgesucht (3 verschiedene). Wann sollte man damit beginnen?

    Grundsätzlich würde ich jedem Hundeneuling, der sich einen Tierschutzhund anschaffen will, von Anfang an zur Trainerbegleitung raten. Aber ganz klar als Einzeltraining.

    Viele Trainer bieten auch schon Beratung vor dem Kauf, eine Einschätzung des angedachten Hundes etc. an. Da kann man direkt Kontakt knüpfen und hat jemanden an der Hand, der einen die ersten Tage und Wochen begleitet.

    So richtig Hundeschule in der Gruppe ist dann doch nochmal was anderes. Da kommts für mich darauf an, wo der Hund herkommt, was er kennt, kurz: wie groß der Umzugsstress für den individuellen Hund ist.

    Wenn ihr einen Hund aus dem deutschen Tierschutz nehmt, der das häusliche Leben, die deutsche Umgebung, Gassigehen an der Leine und vielleicht sogar den Besuch einer Hundeschule schon kennt, kann man das schon recht bald (+/- Woche 2) in Angriff nehmen.

    Ein Hund aus dem Ausland, der ggf. noch nie wirklich mit Menschen zusammengelebt hat, der sich gerade erst in Deutschland zurechtfindet und für den quasi alles komplett neu ist, dem würde ich erstmal ganz arg viel Zeit mit sowas lassen. Also da sprechen wir von Monaten. Bei Bedarf könnt ihr ja unabhängig davon recht bald Einzeltraining in Anspruch nehmen.

    Und dann gibt's halt noch ganz viele Hunde, die irgendwo dazwischen liegen und bei denen man dann individuell abschätzen muss, ab wann der Hund so Aktionen wie Hundeschule gut verpacken kann.

    Wenn man einem Hund die Möglichkeit nimmt, zu kontrollieren, ändert das nichts an seinem Bedürfnis, zu kontrollieren.

    Ihm die Möglichkeit zu geben, mal kontrollieren zu gehen (um dann zu merken, dass sich das Kontrollieren in dieser Situation überhaupt nicht lohnt, weil einfach nichts Spannendes passiert) ggf. schon.

    Hm jein, ein Teil davon kann durchaus der kontrollierenden Art von Aussies geschuldet sein. Aber einem kontrollierenden Hund Kontrollverhalten gänzlich abtrainieren zu wollen, wäre trotzdem nicht mein Weg. Denn letztendlich ist das einfach ein Wesenszug, den der Hund nun mal mitbringt und den du (genauso wie den Jagdtrieb bei jagdlich veranlagten Hunden) einfach nicht komplett aberziehen kannst.

    Ich weiß, dass Kontrollverhalten insbesondere auf Social Media oft als ganz arg schlimm dargestellt wird. Ich halte das (allerdings auch aus der Perspektive mit extrem kontrollierend veranlagtem Hund) erstmal für gar nicht so schlimm.

    Also klar kann das überhand nehmen und dann in ungute Bahnen abdriften, gar keine Frage. Und dann muss man als Mensch durchaus mal klar machen, dass gerade kein Anlass zur Kontrolle besteht, damit der Hund zur Ruhe kommt. Da kann ein einfaches Wegschicken (also egal wohin, Hauptsache weg von mir) schon Wunder bewirken.

    Aber irgendwo muss man einem kontrollierenden Hund doch auch ein gewisses Kontrollverhalten zugestehen - sonst braucht man sich meiner Meinung nach keinen Hund anschaffen, dessen gesamtes Wesen seit Generationen darauf ausgerichtet ist, dass er kontrollieren soll.

    Wichtig ist einfach, dass es sich die Waage hält. Euer Hund ist noch jung, der wird mit eurer Hilfe in den nächsten Monaten und Jahren schon lernen, wo es sich zu kontrollieren lohnt und wo nicht. Manches wird er da von allein kapieren, bei anderen Dingen muss man ihn vielleicht ein bisschen aktiver an die Hand nehmen.

    Aber bitte stelle an einen Aussie nicht dieselben Ansprüche wie z.B. an einen Retriever, Ridgeback oder Malteser. Ein Aussie wird immer etwas kontrollierender bleiben als die genannten Rassen. Mit dem Versuch, jegliches Kontrollverhalten zu unterbinden, wirst du nicht glücklich und das wird der Hund aufgrund seiner Genetik auch einfach nicht leisten können.

    Edit, weil das Wichtigste hab ich jetzt erst vergessen: Solange der Hund trotz seines Kontrollverhaltens gut zur Ruhe kommt und ihr sonst keine Probleme habt, sehe ich keinen Anlass, das zu unterbinden.

    Wenn du Sorge hast, dass er von allein zu wenig schläft, würde ich entweder am Tagesablauf oder an meinen eigenen Erwartungen an die Ruhezeiten vom Hund schrauben.

    Versteh mich nicht falsch, Ruhe ist super wichtig. Aber Ruhe kann man meiner (leidvollen) Erfahrung nach nicht erzwingen.

    Und in letzter Zeit erlebe ich für meinen Geschmack auch zu extreme Erwartungen, was das Thema angeht.

    Mein eigener Hund hat in dem Alter vielleicht 16 Stunden am Tag geruht. Also rumgelegen, rumgeguckt, mal kurz gedöst, zwischenrein den Liegeplatz gewechselt usw. Wirklich tief geschlafen hat der tagsüber nie. Und die Ruhephasen waren immer wieder von "mal gucken gehen, was Frauchen tut", "in der Küche um Futter betteln", "Socken aus dem Kleiderschrank reißen und durch die Bude werfen" usw. durchbrochen.

    Ich hatte anfangs ständig Sorge, dass das Hundchen viel zu wenig ruht. Vor allem weil er tagsüber eben nie tief geschlafen hat, sondern immer wieder aktiv war. Und weil ich da so Sorge drum hatte und Ruhe ja wichtig ist, habe ich damals auch versucht, ihn zur Ruhe zu zwingen.

    Spoiler: Je mehr ich versucht habe, künstlich Ruhe zu erzeugen, umso weniger Ruhe hat der Hund gefunden.

    Sobald ich ihn einfach habe machen lassen und darüber hinaus akzeptiert habe, dass ein Hund mit Wachhund-Genen nunmal dazu da ist, mit einem offenen Auge zu schlafen und schnell wieder "da" zu sein - und das nicht schlimm ist, weil er genauso schnell wieder ruhen kann - hat sich das Thema mehr oder weniger von selbst erledigt.

    Wichtig ist halt, dass das Ganze nicht kippt und er "drüber" ist. Dann kann man bis zu einem gewissen Grad natürlich mit "erzwungener" Ruhe gegensteuern bzw. dem Hund durch eine bewusste Eingrenzung helfen, wieder runterzufahren. Nur, das ist dann halt Symptom-Bekämpfung.

    Um an der Ursache für die Überdrehtheit anzusetzen, macht es Sinn, sich den Tagesablauf vom Hund anzuschauen. Meist stimmt da meiner Erfahrung nach was im Verhältnis von "Spiel, Spaß und freier Bewegung" und "Input fürs Köpfchen" nicht. In letzter Zeit erlebe ich vor allem, dass die Hunde zu wenig rennen, springen und einfach machen dürfen, aber gleichzeitig kopfmäßig zu viel leisten müssen (und wenn es nur ist, gezwungenermaßen Ruhe zu halten).

    Wenn der Hund weder über- noch unterfordert wird und genug Möglichkeiten hat, um einfach mal seinen Bedürfnissen nach Bewegung, Spiel, Spaß und Weltentdecken nachzukommen, braucht man einem Hund eigentlich nicht anderweitig helfen, zur Ruhe zu kommen. Auch sehr aktiven, reizoffenen Hunden nicht.

    Ich kann mir ehrlich gesagt null vorstellen wie man sowas aufbaut und würde mich gerne eben dazu nun informieren.

    Grundsätzlich kann man das mit allem aufbauen, was der Hund als positive Strafe empfindet. Im Prinzip nennst du ein Signalwort (z.B. "Lass es") und wenn Hund nicht aufhört (was er anfangs nicht tun wird, weil kennt er ja nicht), gibst du direkt eine positive Strafe rein. Sobald du entsprechendes Feedback vom Hund bekommst (Beschwichtigungssignale, zurücknehmen, Verhalten abstellen), nimmst du den Druck wieder raus.

    Die meisten Hunde verknüpfen dann recht schnell, dass es doof wird, wenn sie nach deinem Signalwort mit ihrem Verhalten weitermachen.

    Nur ist das, was ein Hund in einer bestimmten Situation als (ausreichende) positive Strafe empfindet, halt super individuell. Das geht von einem intensiven Blick in die Augen und sich minimal straffenden Schultern bis hin zu fliegenden Gegenständen oder einem beherzten Griff in den Nacken - mitunter auch bei ein und demselben Hund, je nach Reizlage.

    Daher würden mich auch „von allen“ die Erfahrungen und vielleicht Beispiele interessieren. Um eben auch dann zu schauen was bei meinem Hund villt funktionieren könnte.

    Die Gefahr, wenn man da ohne Erfahrung und kompetente Anleitung vor Ort selbst rumprobiert, ist, dass man die falsche Intensität für den jeweiligen Hund in der jeweiligen Situation erwischt.

    Das ist doof, wenn's zu wenig intensiv ist, weil der Hund dann nach und nach abstumpft und die Strafen immer heftiger ausfallen müssen.

    Und das ist so richtig, richtig doof, wenns zu intensiv ist und der Hund dann nachhaltig Angst vor bestimmten Situationen oder gar seinem Menschen bekommt.

    Oder wenn es zu einer Fehlverknüpfung kommt, weil man versehentlich im falschen Moment/in der falschen Umgebung/im falschen Zusammenhang gestraft hat.

    Einfach mal ausprobieren würde ich deshalb bei wenig Erfahrung in dem Gebiet tunlichst unterlassen. Die Wahrscheinlichkeit, dass du da versehentlich was falsch machst und das dann so richtig nach hinten losgeht, ist einfach groß.

    Deshalb auch hierzu:

    Das klappt manchmal, aber nicht zuverlässig.

    Wenn es nicht zuverlässig klappt, würde ich davon (noch) die Finger lassen. Und mir ggf. von einem Trainer zeigen lassen, wie das zuverlässig klappt.

    Wenn man aversive Methoden anwendet, dann müssen die auch wirklich beim Hund ankommen und ein entsprechendes Feedback hervorrufen. Sonst schaukelt ihr euch wie weiter oben gesagt nur unnötig hoch und der Hund stumpft ab.

    Aber mal ganz abgesehen vom Thema Abbruch und Verbote: Wenn ich nochmal über deine Beiträger drüber lese, regt sich in mir auch der Verdacht, dass euer Hund einfach ein bisschen überfordert ist.

    Heute waren wir morgens zum Beispiel im Hundepark, plus Spaziergang. Danach kurzes Frühstück und ab in die Arbeit, hier sind dann 2 Arbeitskollegen die spannend sind und sich auch kurz mit ihm beschäftigen. Ich tainiere dann ein bisschen mit ihm wie "Decke", "Nein" "Bleib" etc um ihn auch noch ein bisschen zu fordern. Und dann kehrt Ruhe ein und er kommt nicht runter.

    Allein eine dieser Aktionen hätten meinem Hund mit 9 Monaten komplett das Hirn zerschossen. Das ist einfach ein Alter, in dem alles super schnell viel zu viel ist.

    Ich würde deshalb mal testweise etwas auf die Bremse treten. Kleine Spaziergänge, kein Hundepark, kein Extra-Training und den Kontakt zu den Kollegen aufs Nötigste begrenzen. Kann sein, dass er da erstmal für einige Tage auf die Barrikaden geht und es noch schlimmer wird, aber ich kann mir vorstellen, dass sich euer Problem mit deutlich mehr Ruhe und Langeweile im Alltag von selbst löst.

    Das üben wir mit Leckerlis die man ihm zeigt und die er nehmen darf bis man das Wort "Nein" gibt. Von der Hand und vor ihm hinlegen. Das funktioniert super. Wenn er dann im Raum zu etwas geht wo er nicht hinsoll und er auf nein sofort zu uns guckt anstelle von weiterem Nachgehen seiner Mission bekommt er sein Markerwort mit Leckerli und Lob.

    Als Abbruchsignal im Sinne von "Unterbrich das, was du tust, mal kurz" ist das ein super Aufbau. Kann man gut gebrauchen, um eigentlich erlaubtes Verhalten mal kurzzeitig abzustellen.

    Aber wenn dein Ziel ist, dass er gar nicht erst mit dem Verhalten anfängt, dann wäre das nicht mein Weg. Weil ein kluger Hund lernt schnell: Um ein Leckerli zu bekommen, muss er Frauchen irgendwie dazu bringen, "Nein" zu sagen. Und dann hast du ratzfatz einen Hund, der auf die Suche nach allem geht, wozu Frauchen ggf. "Nein" sagen könnte: Bellen, Möbel zerstören, Müll fressen, ins Unterholz sprinten usw.

    Kannst du ihm was verbieten, ohne dass du da vorher was konditionieren musst? Also ihm einfach "nur" über Blicke, Tonlage, Körpersprache etc. vermitteln, dass du das, was er da gerade veranstaltet, echt sch... findest?

    Wenn nicht, würde ich ganz unabhängig von eurem Problem mal da ansetzen.

    Konkret zum Bellen: Mein recht bellfreudiges Exemplar Hund hat sehr bald gelernt, dass forderndes Bellen prinzipiell ne doofe Idee ist. Egal ob drinnen oder draußen, ob aus Langeweile oder weil ihm irgendwas nicht schnell genug geht: Forderndes Bellen hatte hier immer sofort zur Folge, dass ich mich meinem Handy zugewandt habe.

    In der Phase, in der er ausprobiert hat, dann Möbel zu zerfressen oder ähnliches No-Go-Verhalten zu zeigen, gab's hier nen Anschiss, den der Hund auch als solchen verstanden hat. Da muss dann halt die Intensität passen.

    Die Alternative wäre sofortiges Anleinen gewesen, aber da ich keine Lust hatte, mit Herrn Hund über kurz oder lang Fange zu spielen (was drinnen ätzend, aber v.a. draußen katastrophal gewesen wäre, wenn sich da Mätzchen beim Anleinen eingeschlichen hätten), war mir oben genannte Alternative doch lieber.

    Sonnenblume31 In erster Linie muss dein Freund das hinkriegen. Er muss seinem Hund vermitteln, dass du in seinem Haus bzw. auf seinem Grundstück geduldet wirst. Und dafür muss er sich ggf. erstmal das Vertrauen des Hundes in seine Entscheidungen erarbeiten. Denn wie gesagt, mit Leckerlis ist so ein Typ Hund eher nicht zu überzeugen. Da muss man schon ganzheitlicher arbeiten.

    Dadurch, dass der Hund schon so lange bei deinem Freund lebt, wird sich da schon einiges eingeschliffen haben. Nun neue Strukturen zu etablieren wird sicher nicht einfach. Aber wenn dein Freund sich da mithilfe einer wirklich guten Fachperson ordentlich dahinter klemmt, kann sich da denke ich schon noch einiges tun.

    Aber ja, es birgt einfach Risiken.

    Meine Sorge wäre neben der Tatsache, dass der Hund das Baby direkt angehen könnte, eher, dass er versehentlich das Kind erwischt, wenn er dich angeht. Vor allem, wenn der Konflikt zwischen euch beiden weiter eskaliert.

    Oder, wenn er eh schon sein Bettchen verteidigt und demnach möglicherweise sehr auf seine Ressourcen bedacht ist, dass er dich irgendwann nicht mehr zu deinem Baby lassen will.

    Oder dass er, sobald das Baby ins Krabbelalter kommt, sein Bettchen oder einfach seine Individualdistanz schützen will, und dann das Kind verletzt.

    Von späterem Spielbesuch für das Kind oder Ähnlichem mal ganz zu schweigen...

    Ich will gar nicht schwarzmalen, aber euch muss bewusst sein: Ein Hund, der sehr schnell ins Aggressionsverhalten kippt, der neben einem starken Territorialverhalten eventuell auch seine Ressourcen und/oder seine Individualdistanz deutlich verteidigt, ist gerade in Kombination mit Kleinkind eine echte Hausnummer. Ganz rauskriegen werdet ihr das eher nicht, also müsst ihr das in den nächsten Jahren im Zweifelsfall irgendwie durch dauerhafte Beaufsichtigung, sehr gutes Management und bombensichere Trennung regeln können und wollen.

    Ob ihr dazu bereit seid, müsst ihr entscheiden.

    Bei Shiba Inu und Schäfer ist sie sich ziemlich sicher und Corgie eher weil die Beine nicht ganz zum restlichen Körper passen.

    Aus jahrelanger Erfahrung mit dem Auslandstierschutz: Die allermeisten Auslands-Mixe sind über Generationen hinweg so dermaßen durchgemischt, dass die enthaltenen Rassen nicht mehr durch optische Merkmale zurückverfolgbar sind.

    Ich kenne einen Hund, der optisch 1:1 aussieht wie ein Dackel. Ich hätte ohne zu zögern allein aufgrund der Optik 500€ darauf gewettet, dass das ein reinrassiger Dackel ist. Tja, laut 2 (!) Gentests ist da alles von Malteser über Schäferhund bis Pyrenäenberghund, aber definitiv kein Dackel drin. Verhalten tut sich das Kerlchen übrigens wie ein astreiner HSH :lol:

    Allein aufgrund der Optik auf bestimmte Rasseanteile zu schließen - und das den Halten so zu kommunizieren - halte ich wirklich für mehr als unseriös. Das birgt einfach die große Gefahr, dass Verhalten komplett falsch gedeutet und dann auch falsch bearbeitet wird.

    ich dachte mir auch wenn der Hund mich „mag“ und merkt dass das Futter großteils nur von mir kommt, würde er mich nicht mehr anfliegen

    Ganz grundsätzlich: Dass ein Hund dich mit Futter assoziiert, hat nichts mit einer guten Bindung zu tun.

    Bindung entwickelt sich über die Zeit, durch gemeinsame Erlebnisse, eine positive Interaktion, aber auch durch Regeln und Grenzen.

    Aus der Hand füttern (oder überhaupt einfach nur fleißig Leckerli werfen) erzeugt also noch lange keine gute Bindung. Im Gegenteil: Manch ein Hund nimmt dich erst nicht ernst, wenn du dich zu doll um seine Gunst bemühst.

    Versteh mich nicht falsch, es gibt Hundetypen, die lassen sich je nach Thema tatsächlich ganz gut mit Futter bestechen. Bei vielen andere Hundetypen funktioniert das aber nicht.

    Gerade Hunde, die ernsthaftes Wach- bzw. Territorialverhalten zeigen, sind in ihrem "Job" (also das Grundstück von Eindringlingen fernzuhalten) meist unbestechlich. Denen kannst du noch so viele Leckerlis reinschieben, interessiert sie nicht. Oder sie nehmen es und finden dich danach immer noch genauso sch...

    Sieh es mal so: Niemand in Rumänien braucht einen Wachhund, der den Einbrecher schwanzwedelnd empfängt, nur weil der ihm ne Wurst mitbringt. So ein Hund wäre für die Zwecke dort schlicht unbrauchbar.

    Das heißt nicht, dass man diese Hunde nicht kontrollieren kann, aber das ist dann nicht die Aufgabe vom "Einbrecher" (also dir), sondern von der Person, auf dessen Einschätzung der Hund vertraut.

    Wenn, dann muss da also dein Freund ran. Und das im besten Fall mit wirklich kompetenter Trainer-Begleitung.

    Erfreut ist sie NIE wenn Besuch kommt aber so arg wie bei mir war es bis jetzt noch bei niemandem.

    Ich vermute, du bist der Postbote in eurer Beziehung. :verzweifelt:

    Hunde reagieren meist besonders stinkig auf Postboten, weil die trotz mehrfacher Warnungen des Hundes (durch Bellen etc.) immer wieder kommen. Ein Hund versteht ja nicht, dass das nunmal der Job des Postboten ist - für den ist der Postbote einfach ein unbelehrbarer Vollidiot, der einfach nicht verstehen will, dass er unerwünscht ist. Und dann platzt dem Hund eben zunehmend der Kragen.

    Ich befürchte, dass du da in eine ähnliche Spirale gerutscht bist. Du bist zu Besuch, der Hund gibt dir immer wieder zu verstehen, dass du im Haus aus seiner Sicht nichts verloren hast und du kommst halt trotzdem immer wieder. Da staut sich dann nach und nach Frust auf.

    Waren erst beim Tierarzt, mit Blutbild, Zahnreinigung usw. Hund ist kerngesund.

    Wurde geröntgt? Wurden Schmerzen ausgeschlossen? Wurden die Augen und Ohren untersucht?

    Ich frage, weil Hunde Unwohlsein und Schmerzen wahnsinnig gut verstecken können. Der jährliche Check-up ist ausreichend, wenn keine Indikation für umfassendere Untersuchungen besteht. Bei Verhaltensauffälligkeiten würde ich immer dazu raten, nochmal genauer zu untersuchen.

    Bei ihr darf der Hund leider alles und ist für sie wie ein Baby, deswegen hab ich ein bisschen Angst, das unsere ganze Arbeit umsonst ist :zany_face:

    Da würde ich mir nicht so nen Kopf machen. Hunde können in der Regel sehr gut differenzieren, bei welchem Mensch und in welcher Umgebung welche Regeln gelten.

    Aus der Hand füttern war das erste das und die Trainerin empfohlen hat, um eine Bindung aufzubauen.

    Das ist Mist und zeugt leider nicht wirklich von der Kompetenz der engagierten Trainerin. Zum einen funktioniert Bindung so überhaupt nicht, zum anderen sehe ich auch nicht, wie eure Probleme allein durch irgendeine ominöse Bindungsarbeit behoben werden könnten.

    Meiner Erfahrung nach wird oft dann von "Bindung" geschwafelt, wenn der Trainer sonst nicht mehr weiter weiß.

    Ich würde euch deshalb raten, einen wirklich kompetenten Trainer hinzuzuziehen. Vielleicht hat hier jemand einen Tipp?

    Darüber hinaus schadet es - falls nicht schon gemacht - sicher nicht, den Hund mal gründlich medizinisch durchgechecken zu lassen.

    Und einen Maulkorb anschaffen, damit du dich sicher im Haus bewegen kannst.

    Ich würde vermuten, dass sie dich z.B. durch das Geräusch deiner Schritte oder deiner Stimme ungefähr orten kann. Möglicherweise auch durch den Geruch.

    Wenn ein liebestoller Rüde eine läufige Hündin über mehrere Kilometer hinweg orten kann, warum sollte das beim eigenen Mensch über eine deutlich geringere Distanz auch nicht funktionieren?