Beiträge von DieZoey

    Hier ein Hund mit gerissenem Kreuzband, das jahrelang nicht diagnostiziert wurde.

    Das Problem bei Kreuzbandrissen des Hundes ist es, dass diese, anders als beim Menschen, kaum abrupt, sondern eher chronisch reißen.

    Das heisst: zuerst reißen nur einige Fasern des Kreuzbandes. Diese Einrisse äußern sich in akuten Humpelphasen, in denen das hintere Bein entlastet wird.

    Nach Schonung wird dieses häufig besser für einige Zeit, um dann irgendwann nach irgendeiner Belastung wieder aufzutreten, wenn ein weiteres Faserbündel im Kreuzband gerissen ist.

    Das ganze Spiel mit dem angerissenen Kreuzband kann sich durchaus länger hinziehen, bis es meistens irgendwann zum kompletten Durchreißen kommt. Dann sind die Beschwerden häufig stärker ausgeprägt, insbesondere nach Belastung, und auch die komplette Schonung des Beines, das Hüpfen auf drei Beinen, kommt phasenweise vor.

    Wir bekamen unseren Hund unwissentlich schon mit angerissenem Kreuzband und haben alle oben genannten Phasen durchlaufen. Die Diagnose war aber ein ganzes Jahr lang: Arthrose im Knie.

    Auf meine Frage damals: ja, aber woher denn das?! bekam ich von etlichen Tierärzten und trotz Röntgen und CT keine Antwort, außer: Arthrose halt, da kann man nix machen. :motzen:

    Erst Jahre später wurde wegen einer anderen Behandlung und erneutem CT das gerissene Kreuzband diagnostiziert, zu diesem Zeitpunkt inoperabel und vom Körper inzwischen auch ganz gut adaptiert.

    So kann es gehen mit den gerissenen Kreuzbändern - und gar nicht so selten werden da erstmal ganz andere Diagnosen gestellt. Obwohl es diese ja auch gibt, die anderen Diagnosen.

    Aber manchmal sind sie halt falsch und kosten dann durchaus viel Leid.

    Ich habe unseren Fall hier so ausführlich berichtet, weil Du ja speziell nach Erfahrungen mit dem Kreuzband fragtest und bei mir nach Schilderungen wie Deinen gleich die Alarmglocken läuten. :hust:

    flying-paws : ich verstehe Deine Frage nicht.

    Die Tierärztin hat das Röntgenbild gesehen und sich aufgrunddessen eine Meinung gebildet.

    Für mich mit durch meinen kranken Hund gemachten eigenen Erfahrungen klingen ihre Argumente logisch und schlüssig und insofern schließe ich mich ihren Überlegungen an.

    Röntgenbilder zu interpretieren liegt nicht in meinem Kompetenzbereich. :ka:

    Ich persönlich bin da vollumfänglich bei den Überlegungen Deiner Tierärztin, wenn ich ehrlich bin.

    Das Bein von Emily ist kein im klassischen Sinne gesundes Bein mehr. Auch eine OP macht kein gesundes Bein mehr daraus. Insbesondere bei einem nahezu symptomlosen, fröhlichen Hund sind in meinen Augen die OP-Risiken sorgfältig abzuwägen.

    Der schlimmste Fall für mich wäre nämlich, wenn es erst nach einer OP (durch einen unglücklichen Verlauf des Eingriffes, Infektionen und Wundheilungs- bzw. Verwachsungsstörungen) zu Beschwerden käme, die vorher nicht da waren.

    So ist das Beinchen ein geschlossenes System, mit dem der Hund derzeit wunderbar klar kommt, also sähe ich auch derzeit keinen Grund, prophylaktisch Beschwerden vorzubeugen, die möglicherweise nie oder erst sehr spät auftreten könnten.

    'Never touch a running system' ist häufig meine Devise, mit der ich bis jetzt sehr gut gefahren bin.

    Hätte der Hund jedoch Beschwerden, also wenn das System nicht mehr von alleine gut läuft, sähe die Sache natürlich ganz anders aus und das wäre der Punkt, an dem ich dann eingreifen würde.

    Und Helikopterfrauchen wie wir dürfen uns da sicherlich ganz doll selbst vertrauen: uns entgeht da so schnell nichts und deshalb müssen wir uns vor einem 'zu spät' auch gar nicht fürchten.

    Eher vor einem 'zu früh'. :roll:

    Ich finde das einen guten Plan - und wie schön, dass Deine Tierärztin so viel Verständnis aufbringt.

    Der Überlegung der Ärztin, ob eine OP überhaupt eine Verbesserung erreichen könnte, schließe ich mich durchaus an - und SOLLTE es eines Tages in hoffentlich ganz ferner Zukunft zu Problemen kommen, dann gibt es durchaus so einige gute Therapieoptionen.

    Emily geht es gut und das möglicherweise etwas unrunde Aufstehen ist sehr wahrscheinlich ihrer ganz persönlichen Anatomie zuzuordnen.

    Aus leidvoller Erfahrung habe ich ja inzwischen quasi einen Röntgenblick entwickelt für hündische Bewegungsabläufe, ich kann da gar nicht mehr anders...:pfeif:
    und mir fällt immer wieder auf, wie originell bis gruselig durchaus viele Hunde aufstehen, laufen und springen und ihre Besitzer bemerken mitunter...nichts. :???:

    Insofern darfst Du Dir immer wieder sagen, dass Du garantiert nichts verpassen wirst und eher früh als zu spät handeln würdest.

    Ich bin gespannt, was Gut Windeby Euch raten wird.

    Und wenn Du Deinen Hund so anschaust: gibt es denn ganz tief in DIR ein Gefühl für oder eher gegen eine OP?

    Ich finde das einen guten Plan - und wie schön, dass Deine Tierärztin so viel Verständnis aufbringt.

    Der Überlegung der Ärztin, ob eine OP überhaupt eine Verbesserung erreichen könnte, schließe ich mich durchaus an - und SOLLTE es eines Tages in hoffentlich ganz ferner Zukunft zu Problemen kommen, dann gibt es durchaus so einige gute Therapieoptionen.

    Emily geht es gut und das möglicherweise etwas unrunde Aufstehen ist ihrer ganz persönlichen Anatomie zuzuordnen.

    Ich bin gespannt, was Gut Windeby Euch raten wird.

    Und wenn Du Deinen Hund so anschaust: gibt es denn ganz tief in DIR ein Gefühl für oder eher gegen eine OP?

    Da es Emily ja gut geht und sie noch keine Arthrose ausgebildet hat, würde ich hier ganz entspannt und in aller Ruhe vorgehen.

    Es läuft Euch nichts davon.

    Ich würde in Eurem Fall die Anpassungs- und Regenerationsfähigkeit eines jungen Körpers durchaus berücksichtigen. Es könnte ja sein, dass Emily eine lange Zeit ihres Lebens kaum Beschwerden zeigt und gut mit ihrem Beinchen zurechtkommt.

    Eine OP birgt auch immer Risiken und möglicherweise entsteht danach eine Arthrose sogar schneller, als wenn das Bein einfach in Ruhe gelassen werden würde.

    Sollten jedoch irgendwann Beschwerden auftreten, die das Tier einschränken, müsste dann halt neu überlegt werden.

    Unsere Zoey kam im Alter von 5 Jahren mit ganz vielen orthopädischen Baustellen zu uns, von denen wir nichts wussten. Ihr Gangbild war furchtbar und es dauerte fast ein Jahr bis zu allen Diagnosen. Ihr alter Kreuzbandriss mit Arthrose im Knie galt als nicht mehr operabel und auch alle anderen Erkrankungen wurden nicht operiert wegen eines ungewissen Ausgangs.

    Mit den für sie passenden Eingriffen und Behandlungen läuft sie mit ihren fast 13 Jahren nun besser als damals mit 5 Jahren.

    Was ich damit sagen will: ein Körper verfügt durchaus über eine gute Adaptions- und Ausgleichsfähigkeit und gerade im jungen Alter wächst sich vieles auch noch zurecht.

    In Eurem Falle hätte ich ein wachsames Auge auf den Hund, eine Zweit- oder Drittmeinung von guten Tierärzten und ein gutes Vertrauen in mein Bauchgefühl.

    Für mich sieht es bei Euch nach einem Fall aus, bei dem ein Für-und Wider- Abwägen in aller Besonnenheit im Vordergrund stehen dürfte.

    Auch von mir mein tief empfundenes Mitgefühl für den so plötzlichen Abschied von Nastro.

    Bitte mache Dir keine Vorwürfe, dass Du am Anfang des neuen Jahres den Hund nicht auf links gedreht hast.

    Es ist nicht gesagt, dass Ihr eine Diagnose bekommen hättet...
    und wenn, dann wäre es die große Frage, ob Ihr mit diesem Krankheitswissen die letzten Monate noch so unbeschwert zusammen genießen konntet.

    Möglicherweise hätte es Behandlungen gegeben, die das Tier und damit auch Euch belastet hätten.

    So hat er nun überraschend schnell und viel zu früh gehen müssen - doch dieses ohne große vorhergehende Qual und Leidenszeit.

    Für die Angehörigen ist es einfach nur schrecklich, sich so unvorbereitet von einem geliebten Tier verabschieden zu müssen und es gibt erstmal keinen wirklichen Trost.

    In meinen Augen jedoch hast Du nichts versäumt...und vielleicht hat Dich sogar Dein Unterbewusstsein zum damaligen Zeitpunkt nichts an Diagnostik veranlassen lassen. Weil es wusste, dass es besser so ist. :streichel:

    Trixie03 : eine IBD habe auch ich schon seit langem im Kopf. Da wir Zoey jedoch mit o. a. Maßnahmen gut eingestellt haben, sehen wir derzeit von einer invasiven Diagnostik ab.

    Die Blutwerte werden in regelmäßigen Abständen kontrolliert, ob es irgendwelche Mangelzustände gibt und auch die Monozyten werden sorgfältig beobachtet.

    Wie habt Ihr die IBD diagnostiziert?