Mit Mozart bin ich damals ins DF gekommen. Er hat mir über den Verlust von Muffin hinweggeholfen und ist mit mir nun fast 14 Jahre durch alle Höhen und Tiefen gelaufen.
Und nun startet wohl unser letzter gemeinsamer Abschnitt.
Mozart war bisher zum Glück immer gesund. Vor drei Jahren musste ich ihm einen zum Glück noch sehr kleinen Tumor entfernen lassen, der dafür allerdings Grad drei, also bösartig war. Ansonsten laufen wir jeden Tag unsere drei Stunden Gassi, machen am Wochenende immer noch kleine Wanderungen und er ist für sein Alter bisher wirklich fit.
Am 23.04 dann das erste Erschrecken... Ein kleiner Anfall aus dem Nichts, keine 15 Sekunden lang schwankte er und hatte einen Nystagmus, also Augenzucken.
Das war so schnell wieder vorbei wie es kam und nach Absprache meines Tierarztes und einer online Sprechstunde bekommt er nun Propentotab Tab und Vitamin B komplex und für Ende des Monats ist ein Termin für ein großes umfassendes Durchchecken gemacht.
Dann gestern der Schock... Beim Gassi fing es wieder an, zum Glück noch nicht allzu weit von zu Hause entfernt, starkes Schwanken, starker Nystagmus, Kopf leicht schief und Erbrechen. Diesmal Minimum 20 Minuten.
Diesmal bin ich zum Nottierarzt gefahren, schon beim Einsteigen war der Spuk wieder vorbei, aber ich hätte kein gutes Gefühl gehabt, nicht zu fahren.
Dementsprechend konnte die Tierärztin allerdings auch nichts machen, wir sind quasi vollkommen umsonst hingefahren. Allerdings hat sie mir nicht so große Hoffnung gemacht.
Es ist sehr wahrscheinlich kein Vestibularsyndrom. Dagegen spricht, dass die beiden Anfälle kurz waren und relativ schnell wieder vorbei.
Wahrscheinlicher ist dagegen ein Hirntumor. Das Problem ist, dass es laut ihr nicht viel Diagnose Möglichkeiten gibt. Sie würde mir nicht zu einem CT raten, zum einen, weil die Narkose das ganze verschlimmern könnte und zum anderen, selbst wenn es sicher ein Hirntumor ist, wäre eine Operation eben diesen nicht zu empfehlen, weil er einfach schon 14 ist und die Erholung nach so einer großen OP sehr schwierig sein kann.
Auch wenn ich ehrlich gesagt schon einige Tränen vergossen habe, versuche ich das ganze nicht panisch zu sehen. Der Termin mit meinem Tierarzt steht und wird auch nicht vorverlegt, es sei denn, die Anfälle kommen unvergleichsmäßig häufiger. Wir behandeln die Symptome und hoffen einfach, dass die Anfälle so selten wie möglich kommen und er noch eine möglichst lange und möglichst schöne Zeit hat.
Ich werde mir nun einen Hundewagen zulegen, falls der nächste Anfall doch mal nicht am Anfang, sondern inmitten einer großen Runde kommt.
Und tatsächlich werden wir, sofern das Wetter heute mitspielt, ein Regenbogenshooting machen. Die Fotografin wird die Bilder behalten, bis es dann irgendwann soweit ist.
Es fällt mir ein bisschen schwer, den Teufel nicht an die Wand zu malen und gleichzeitig realistisch zu sein. Wie gesagt, das hier ist nur der Anfang von unserem letzten gemeinsamen Weg. Und vielleicht - hoffentlich - wird dieser Weg ja noch ein langer sein.
Aber da Mozarts Geschichte hier im DF begann, habe ich mir gedacht, soll sie hier auch irgendwann enden und vielleicht mag der ein oder andere diesen Weg mit uns gehen.