Gerade bei einem Hund, dem Ressourcen wichtig sind, würde ich persönlich das nicht über Strafe aufbauen. „Der muss das abgeben können“ klingt so schön, aber was mache ich wenn der Hund mit jeder negativen Erfahrung vehementer wird und irgendwann sein „nein“ nicht mehr knurrt, sondern mit Zähnen unterstreicht? Fester draufhauen?
Das ist 20 Jahre oder so her, ich habe nicht mehr en Detail im Kopf, wie ich das konditioniert habe. Ich hab nicht drauf geschlagen, weil ich das schon damals nicht als Weg sah.
Bei meinem ersten Hund lief das auch noch über Strafe, wir wussten es nicht besser.
Ich hab nicht gehauen, das weiß ich sicher - und DIES ist, was ich ausdrücken wollte - es ist ewig her, ich hab mich damals mit dem Terrier auseinandergesetzt, und nicht vorher Lerntheorien analysiert. Mit dem nächsten Hund war vieles einfacher, dennoch war manches auch bis jetzt nicht so sauber umsetzbar. Kann ich mit leben, ich will ja keinen Kadavergehorsam, hat allerdings beispielsweise in der BH dann die Entscheidung erwirkt, dass ich etwas nicht zeige, was geübt war, weil es zu dem Zeitpunkt nicht wie gewünscht funktonierte. Mit dem vorigen Hund undenkbar. Dennoch bin ich mit dem Gehorsam meines Hundes aktuell sehr zufrieden.
Sie sagt aber dazu, dass sie das jetzt mal gemacht und vielleicht in ein paar Monaten noch mal wiederholen wird und mehr nicht. Sie sagt auch, dass man seinem Hund nicht ständig das Essen wegnehmen soll.
Das kann ich noch sagen, dass ich eben erwarte, bzw. es so gehalten habe, dass ich prüfe, ob es akzeptiert wird, WENN ich etwas wegnehme. Ich hab auch meinem vorigen Hund nicht ständig was weggenommen. Wäre mir nicht in den Sinn gekommen. Ich wollte aber, dass er es akzeptiert, dass ich das mache.
Natürlich ist es kein sinnvoller Gegenentwurf, dem Hund dann einen tollen Knochen zu geben, mit einem Leckerchen zu wedeln und zu hoffen, dass das funktionieren wird. So etwas nennt sich Bestechung, und ist nur ganz zu Anfang als Starter eine brauchbare Idee. Aber wieso nicht dem Hund von Anfang an erklären, dass es immer eine gute Idee ist, mir Dinge freiwillig zu geben? Wenn ich das mit einem jungen Hund übe, dann eben nicht gleich mit tollen Sachen, sondern mit einem eher langweiligen Kauteil und guten Leckerlies. Und nach jedem Leckerli bekommt er das Kauteil zurück, in mehrfacher Wiederholung. Bis ich dann die Leckerchen einpacke und den Hund mit dem mittlerweile gar nicht mehr so wichtigen Kauteil alleine lasse. Erst dann steigert sich die Qualität der Kauartikel, anfangs aber gleichzeitig auch die Qualität der Leckerlis. Sinn des ganzen: eine riesige Anzahl von Wiederholungen mit der immer gleichen Erfahrung, Abgeben ist eher was gutes als schlimm.
Finde ich ja auch keinen falschen Ansatz. Finde es auch bewundernswert, wenn man den Hund Würstchen apportieren läßt. Aber auch das braucht mein Hund nicht....