Die meisten Menschen wissen noch nicht einmal, dass der Golden eigentlich ein Jagdhund ist, und meinen, er wäre von seiner Werkseinstellung her ein gemütlicher, pflegeleichter Familien- und Begleithund.
DAS ist ja auch, was den Leuten leider (medial) immer wieder verkauft wird. Wir hatten auch Nachbarn mit einer Golden Hündin, .... ich hab die meist nur im Garten gesehen, wobei wir vielleicht einfach unterschiedliche Zeiten hatten - und die haben auch fleißig erzählt, dass man die ja zum Glück nicht erziehen braucht, weil sie so lieb sind.... ergo springt die Hündin über den Zaun aus dem Garten, geht auf meinen DJT los, und hinterher sitzt 3/4 der Familie um den Golden rum, "arme Lola, ist Dir auch nichts passiert?" und ich denke mir, schön, dass mein Hund bei Fuß war, und gar nichts gemacht hätte....
Auch, dass der Hund irgendwann mal die Kinder gebissen hat, hat scheinbar "nicht gestört" - ich denke mir, wenn man sich einfach mal mit dem Hund auseinandersetzt, und auch mal Dinge für und mit dem Hund macht, und vermeidet, dass er überhaupt in entsprechende Situationen kommt - dann beisst ein Golden auch nicht. Aber wenn man hübsch davon ausgeht, dass ein Golden einfach mal automatisch funktioniert - geht es im Zweifel nach hinten los. (und am schlimmsten finde ich dann, wenn die Menschen das nicht einmal merken, wie in diesem Fall auch.)
Hunde, die "aufgegeben" haben, kenne ich auch reichlich bei meiner Rasse, den Pudeln. Gerade die kleinen Größen werden ja gerne als anspruchslose Begleithunde von Menschen gehalten, die ihren Hunden aufgrund von hohem Alter oder mangelndem Interesse nur das allernotwendigste Minimum an Bewegung und Aktion bieten. Aufgrund ihrer hohen Anpassungsbereitschaft wehren sich Pudel kaum durch Verhaltensauffälligkeiten gegen eine solche Behandlung.
Sehe ich sehr gut bei einer bekannten, die jetzt von einer anderen Familie einen Pudel übernommen hat. Hatte selber einen, und nun halt zwei. Der zweite ist der ältere, und der ist bei ihr so richtig aufgelebt.... der freut sich richtig, dass er jetzt eine Meinung haben darf, Dinge entscheiden darf (im Hunderahmen versteht sich) und derlei mehr, und ist sehr viel wacher und lebhafter, als zu dem Zeitpunkt, zu dem er übernommen wurde....