Beiträge von GilianCo

    Ich bin nur der Meinung ein Tier ist nicht einfach deshalb eine Qualzucht, weil es ungewohnt aussieht. Man muß schon genauer hinschauen.

    Es müssen Einschränkungen in der Lebensqualität für das Tier vorhanden sein. Schmerzen, Leiden, Einschränkungen der Sinne, der Bewegung usw.


    Kurzschnabeltauben können ihr normales Verhaltensrepertoir ausleben, haben auch keine Schmerzen oder Leiden wie Atemnot o.Ä.

    Ich würde schon auch sagen, dass man da halt einfach differenieren kann, weil nicht jeder die Grenze augenscheinlich an derselben Stelle setzt. Für mich ist die Aufzucht, ähnlich wie die Geburt (hier wäre ja auch bei FB, Scotch Terrier und noch manch anderer Rasse, auch in anderen Bereichen, mit Blick auf die Fleischrinder) eben auch ein Teil des relevanten Lebens, und ich würde tatsächlich auch sagen, wenn ein Vogel aufgrund seiner Anatomie seine Jungen nicht selber aufziehen kann ist das durchaus als grenzwertig anzusehen.

    Darf ich fragen warum? Unser Tierarzt/Orthopäde in der Klinik hatte uns den Plan so dargelegt, dass Masha für ihre CES demnächst Librela bekommt. Wohl, weil sie sich zur Zeit noch von ner fiesen Enteritis erholt und wir ihren Magen daher nicht sofort wieder mit herkömmlichen Schmerzmitteln zerschießen möchten. Ich hab halt null Ahnung von CES etc., ich hab mich vor ihrer Diagnose nie wirklich damit beschäftigt.

    Unsere Erfahrung ist (bis jetzt), dass gerade CES, aber auch andere Probleme, die eher an der Wirbelsäule als an den Gliedmaßen lokalisiert sind, auf Librela tatsächlich schlechter ansprechen. Hündin meiner Chefin ist mit 11 oder so am Rücken operiert worden (komplizierte Geschichte, war irgendwie ein Abszess an der Wirbelsäule, Hund in der Uniklinik operiert, die Neurologen vorher wollten den Hund lieber einfach einschläfern etc.), und bei ihr sprachen die Probleme in den Beinen "gut" auf Librela an, beim Rücken hatte man den Eindruck, dass kaum eine Änderung erkennbar war. (wobei sowas ja auch subjektiv sein kann, aber den Eindruck hatten wir tatsächlich häufiger, nicht nur bei ihrer Hündin).

    SO ist der Hund tatsächlich zwei Tage später wieder in die Klinik gegangen, und dort mit Übernahmevertrag operiert worden, und im Anschluss dann vermittelt worden.

    Wer zahlt dann eigentlich die OP Kosten?

    Da war es so, dass die Klinik das quasi zum Selbstkostenpreis "übernommen" hat, und den Hund hinterher vermittelt hat - ich meine sogar, er ist bei einer Mitarbeiterin der Klinik gelandet im Anschluss.

    In unserer Praxis haben wir neben dem Trinkgeldbehälter auch ein Sparschwein, wo man für OPs spenden kann, so dass wir mit dem Geld, was wir damit sammeln, dann Menschen bei uns eine OP ermöglichen können, die sich ggf. eine Not OP, die zwingend erforderlich ist, nicht leisten können.

    Musste ich direkt kommentieren.... ich kann echt sauer werden, wenn sie dann echt noch LACHEN können, weil der Hund einfach nicht mehr laufen kann.... Wahnsinn, wie blind kann man für das Leid des eigenen Tieres noch werden?

    Seit diesem Jahr müssen die Tierärzte auch für Kleintiere Abgabebelege machen wie es im Nutztierbereich schon lange vorgeschrieben ist. Das macht mehr Aufwand.

    Das ist auch wieder ein weiterer Akt von "wir bauen Bürokratie ab". Mir hat jetzt jemand vom Amt gesagt, dass die Abgabebelege (oder Verschreibungsbelege) deswegen hinterlegt werden sollen (vorerst), weil die Apothekenkontrolle (in Klammern - kommt so alle zwei bis vier Jahre in die Praxis) es einfacher hätte. Ähm. Und dafür habe ich jetzt bei JEDEM einzelnen Patienten mehr Arbeit.... BürokratieABbau versteh ich ja irgendwie anders....

    Und ja, ich kann es da manches mal verstehen, dass sich die Praxen auch das bezahlen lassen....

    Grundsätzlich gilt immer, wenn etwas behandelbar ist mit vernünftiger Prognose, dann sollte das wohl auch gemacht werden.

    Wenn ich allerdings als Tierarzt weiß, dass der Besitzer, wenn ich die Behandlung nicht durchführen darf auch wenn sie notwendig ist, das Tier einfach ohne Behandlung läßt, resultiert daraus definitiv Leid für das Tier, und dann ist ggf. eine Entscheidung für die Euthanasie eine für den Hund (oder eben das Pferd). Am Ende sind sowas doch eh immer Einzelfallentscheidungen. Und ob man den Koliker dann gezwungenermaßen operiert, weil man die Prognose vorher für gut hält, ist halt auch immer ne schwierigere Nummer.

    Aber stimmt, das ist meines Wissens genau der Grund dafür, dass man Pferde im Equidenpass nicht mehr einfach so "umtragen" darf, damit im Notfall, wenn man am Ende des Geldes angekommen ist, zumindest eine Schlachtung rechtskonform möglich ist, und das als vernünftiger Grund für den Tod des Pferdes angesehen werden kann, wohingegen " kein Geld für die weitere Behandlung" kein "vernünftiger Grund" sein soll.

    Ich habe auch schon Leuten, die ihren Hund nicht operieren lassen wollten, die Euthanasie abgelehnt. Da war der Hintergrund im Grunde auch, dass sie einfahc das Geld für die OP nicht hatten, haben es aber natürlich mit anderen Argumenten vorgebracht, weil das ja kein ausreichender Grund gewesen wäre. Und vermutlich hätte sich auch da im Zweifel noch jemand gefunden, der dennoch einschläfert. SO ist der Hund tatsächlich zwei Tage später wieder in die Klinik gegangen, und dort mit Übernahmevertrag operiert worden, und im Anschluss dann vermittelt worden.

    Ich höre das nur immer öfter, dass auch bei sehr alten Hunden ohne Aussicht auf Besserung noch zig Behandlungen vorgeschlagen werden.

    Und auch als bei uns zuletzt ein altes Pferd eingeschläfert werden musste (war wirklich eindeutig, keine Darmgeräusche, beginnendes Organversagen) hat die TÄ das Einschläfern NICHT selbst angesprochen. Erst als die Besitzerin selbst ausdrücklich darum gebeten hat. Sie sagte dann wohl sinngemäss, dass sie froh war, dass die Besitzerin das tat, denn sie dürfe es nicht.

    Ich sage in entsprechenden Fällen tatsächlich sowohl, was ich noch als Therapieoption sehe, aber auch, wie sinnvoll ich das ggf. halte. Hatte letzte Woche einen Labrador in der Sprechstunde, der wirklich einen schlechten Gang hat, aber damit normalerweise klar kommt. Da war nun, obwohl wir schon Cortison eingesetzt hatten wegen verschiedener auch neurologischer Probleme, noch eine Blockade oder Problem an der Halswirbelsäule dazu. Ich habe mich darauf eingelassen, es zunächst konservativ zu behandeln, habe aber auch ganz klar gesagt, dass wir, wenn die Behandlung nicht anschlägt, ggf. in der nächsten Woche dennoch über wahlweise CT / MRT oder eben Euthanasie nachdenken müssen, weil das langfristig so nicht zumutbar ist für das Tier.

    Ich hab das jetzt mehrfach anders mitbekommen, dass es wirklich ausdrücklich vom Besitzer kommen muss, seitens der TÄ noch verschiedene Behandlungsmöglichkeiten angesprochen wurden.

    Ich finde grundsätzlich durchaus, dass die Entscheidung für eine Euthanasie vom Besitzer kommen sollte - und dadurch dann auch besser getragen (und ertragen?) werden kann. Wenn das Tier nicht in einem gruseligen Zustand ist, finde ich es schwierig, den Besitzer, auch bei ungünstiger Prognose, quasi zur Eutha zu "überreden", denn er muß hinterher mit der Entscheidung eben auch "fein" sein. Ansprechen würde ich es aber definitiv. Und zwingend würde ich es ansprechen, wenn der Fall eindeutig eine wirklich schlechte Prognose hat, und man im Grunde weiß, dass eine Behandlung nur eine Verlängerung des Leids bedeuten würde.

    Tja... und dann komm ich und sag, mein Hund ist besonders und aussergewöhnlich.... aber eben leider nicht so augenfällig wie ihre seltsamen Vermehrungsprodukte.... denn er hat Fell (auch wenn das keine Funktion erfüllt, sorry to say, das ist halt einfach nur weich und seidig und sehr sehr dünn ohne Unterfell) ,und eine lange Schnauze und sieht auch sonst erst mal wie ein "normaler" Hund aus....

    Aber diese Menschen, die darauf anspringen wollen eben um jeden Preis auffallen. Ich finde das auch eher traurig. Für die Menschen UND die Hunde....

    Und dass diese Vermehrerin sich nun rühmt, was tolles zu "züchten" - sie züchtet ja nicht, sondern vermehrt weiter mit einem Zufallsprodukt, und das einzige Augenmerk scheint darin zu liegen, dass die weiteren ebenfalls ein Merkmal haben, was andere Hunde sonst nicht haben.... von "Verbesserung der Gesundheit" oder irgendwas ist da natürlich überhaupt nichts zu merken, weil sie gar nicht zu wissen scheint, wofür "Züchten" eigentlich steht....