Wie kann es sein, daß man nicht die Notwendigkeit zum Umdenken sieht?
Was heißt denn für dich Umdenken?
Ich teste meine Hunde alle auf Inzucht und auch DLA aber man muss das ja auch sinnvoll verwenden und nicht nur Weile grade neu und Hype ist. Ich beziehe diese Untersuchungen natürlich mit ein in die Auswahl, aber nun auch nicht stärker als andere gesundheitliche Parameter.
Bei einer meiner Rassen geht es grade stark bergauf, bei der anderen bergab. Genetische Diversität bedeuten leider für viele Züchter das mit Hunden gezüchtet wird, die nicht in die Zucht gehören. Fehlende ZZL macht das ganze noch schlimmer.
Dazu hatten wir in Europa zwei Weltkriege die uns enormes Hundematerial gekostet haben, zusätzlich ist der Bedarf an Arbeitshunden enorm gesunken. Ja, auch das sind Gründe die da mit reinspielen. Der AAH wäre so ein Beispiel dafür das Gesundheit auch im Arbeitsbereich ohne geschlossenes Zuchtbuch schwierig sein kann.
Unterschiedliche Rassen haben dann auch nicht zwangsläufig stark verschiedene DNA, da hat man gar nicht diesen riesigen Zugewinn.
Wir auch im VDH offene Zuchtbücher, beispielsweise beim Mali und DSH, sogar im SV wurde das Zuchtbuch im Langstockbereich erst kürzlich geschlossen. Ob die Hunde deshalb gesünder und leistungsfähiger sind wird die Zeit zeigen. Ich denke bei erfahrenen Züchtern geht es ganz gut auf und bei den Hobbyzüchtern wird dabei viel Murks rumkommen. Bei einem Züchter hat man sehr gute Werte, ich beobachte die Hunde und lerne sie auch immer mal kennen, fahre zu entsprechenden Veranstaltungen und vielleicht probiere ich aus einer passenden Verpaarung auch mal einen aus. Ich finde also schon, dass ich offen bin, mit einer gesunden Skepsis. Diese ist auch wichtig, man will sich die eigene Zucht ja auch nicht versauen, Qualität ist super wichtig.
Merzen und selektieren ist in Deutschland aber auch nicht mehr so möglich wie vor 100 Jahren, da verstößt man nämlich auch wieder gegen das Tierschutzgesetz und als Züchter sollte man sich auch überlegen was man da verkauft, charakterlich.