Und du meinst, dieses Konzept ist bei den Alaskans kein Problem, weil die Musher bestimmt all ihre ungeeigneten Hunde "verschwinden lassen"? Oder wo ist da der Unterschied?
Ist es nicht eher so, dass bei einer Rasse, die optisch variabler ist, ein Hund, der keine passende Leistung bringt im Grunde letztendlich kein "richtiger" Alaskaner mehr ist und sich damit auch dessen Nachwuchs schnell in der Bedeutungslosigkeit verlieren würde? Weil ja schnell bekannt ist, wenn die Hunde nicht tauglich sind.
Oder wo liegt der große Unterschied zwischen dieser Art von Leistungsselektion und der Selektion bei Gebrauchshunden/Jagdhunden?
Ernst gemeinte Fragen.
Ich kenne mich bei den Alaskanern nicht aus und kann dir nicht sagen, ob ein Blick hinter die Kulissen bestätigen würde was geschildert wird.
Gebrauchshunde oder auch Jagdhunde haben einen Rassestandard, der auch die Optik betrifft. Was ja nun mal in diesem Land auch wichtig ist, grade bei der Größe und dem Gewicht haben die Leute ja doch sehr konkrete Vorstellungen. Das diese Standard falsch ausgelegt, überinterpretiert werden oder es halt diverse SG für die ZZL braucht liegt nicht daran dass es einen Standard gibt.
Ist das nun Mode oder aktueller wissenschaftlicher Konsens? Auch hier, ehrliche Frage, ich weiß es nicht. Dazu sollte es doch eigentlich Fakten fernab von Meinung geben.
Was heißt denn wissenschaftlicher Konsens? Du hast den COI, die Heterozygotie und sowas wie DLA Gene, dazu auch noch die Epigenetik, Komplexe Erbgänge, Penetranz, usw. Das ist halt Grundlagenforschung, da macht Dir keiner irgendwelche Vorgaben, man kann das Wissen nur anwenden in der Praxis und berücksichtigen.
Warum sollte ein hoher COI denn prinzipiell problematisch sein? Dafür müssen erstmal entsprechende Schadgene in der Population sein, zu wenig DLA Gene, usw. Das kann man einfach nicht pauschalieren. Es gibt genug Beispiele für enge Linien innerhalb einzelner Rassen bei denen es keine Probleme gibt. Wieder andere haben sie. Letztens steht und fällt es damit welche Hunde in der Zucht landen.
Wildes Verpaaren ist sicherlich auch nicht wissenschaftlicher Konsens.
Sinnvoll ist das ganze halt auch nur bei Problemen. Schäferhundkeratitis ist so ein Beispiel, da stelle ein gewisses DLA einen Risikofaktor da. Ein wieder anderes DLA soll ein Schutzgen im Bereich Magen-Darm sein. Nun macht es natürlich Sinn ein entsprechendes Schadgen rauszuziehen, logisch. Ggf. Über andere Rassen neue Gene reinzuholen, die müssen aber auch erstmal anders sein, oft ist das gar nicht unbedingt der Fall.
Frisches Blut kann immer mal Sinn machen, beim Geflügel ist man da beispielsweise lockerer, ähnlich der Alaskaner, aber da ist auch nicht alles Gold was glänzt, es gibt viel richtigen Mist und es ist als Käufer ohne Wissen unfassbar schwierig, dagegen ist der VDH echt Luxus.