Beiträge von WorkingDogs

    Ich finde das mit der Bildbearbeitung extrem interessant , und für mich hat es sehr viel mit Qualzucht zu tun, weil es ja züchterisches Wunschdenken dokumentiert. Und genau das führt ja zu Übertypisierung und damit - ultimativ- zu Qualzucht.

    Auch beschiss ist damit möglich.

    Man kann auch eine Plattnase damit länger aussehen lassen, Falten entfernen, usw.

    Ich denke da sollte man einfach vorsichtig sein, auch im Hinblick auf die „gesunden“ Hybride wie Retromöpse.

    Was echt ist und was nicht lässt sich übers Internet nur schwer beurteilen.

    Gerade als unerfahrener Hundebesitzer ist man bei dem Thema oft einer großen Hysterie ausgesetzt. Ich habe damals Beiträge von durchaus namhaften Hundetrainern gelesen, dass das Kürzen der Vibrissen sehr schmerzhaft für Hunde ist. Das Argument sehe ich auch regelmäßig unter Beiträgen mit Pudeln.

    Ich denke nicht, dass sich das verallgemeinern lässt, aber es da durchaus Unterschiede gibt.

    Ich lasse mich beispielsweise nicht gerne osteopathisch am Bauchnabel behandeln, ich finde das extrem unangenehm. Wieder andere Menschen finden Berührungen in dem Bereich total entspannend.

    Den Schnauzenbereich würde ich allgemein als einen Bereich bezeichnen mit vielen Nervenrezeptoren und Wahrnehmungen sind individuell.

    Auf der anderen Seite würden 2 meiner 4 Hunde auch das Kürzen der Krallen als extrem Schmerzhaft beschreiben :D

    Ein schlechter Aufbau kann auch dazu führen dass ein Hund eine Meidereaktion zeigt, obwohl er gar keine Schmerzen hat. Einfach weil der Kontext blöd ist.

    Aber wenn man etwas schlechter tasten kann, quält man sich doch nicht. Man ist eingeschränkt, aber nicht gequält. Finde ich kein gutes Argument, dass Scherrassen Qualzuchten sind.

    Ich habe noch nie beobachtet, dass meine normalen, stockhaarigen Hunde mit ihren Vibrissen tasten. Ja, der Bereich ist empfindlicher, aber viel zu sagen haben sie nicht.

    Wenn sie meinen, dass sie irgendwo reinpassen, dann wird probiert das passend zu machen. Niemals würden die aufgeben, nur weil eine Vibrisse sagt „du passt nicht in das Mauseloch“ :rolling_on_the_floor_laughing:

    Der Rücken beim DSH ist da ja so ein Thema. Da sitzt manchmal vorm Bildschirm und fragst dich wie das Tier so überhaupt laufen und springen kann und wenn man das Tier privat trifft dann ist auch klar wie: weil der eigentlich auch nicht so aussieht.

    aber ist ja auch total absurd oder.
    Wenn da jetzt jemand deinen Zuchtrüden auf dem Foto sieht und denkt "oh man toll wie komisch der da steht, genau diese Anatomie will ich für meine Zucht" und dann trifft man den in echt und er ist ganz anders. Was hat man davon?

    Es ist absurd, ich bin da absolut bei dir.

    Auch anderswo wird man darauf treffen, mit welchen Gründen auch immer, was es immer schwer macht auf Basis von Bildern Diskussionen zu führen.

    Und die Mittel dazu werden immer einfacher nutzbar und immer besser im Ergebnis.

    Es gibt tatsächlich Studien dazu, dass z.B. beim Pudel die Funktion der Vibrissen ohnehin nicht mehr vorhanden ist, weil die Reize vorher durch das dichte Haar abgefangen werden.

    Das ganze Haarkleid hat keine „natürliche Funktion“, deshalb taucht es bei Wildtieren auch nicht auf.

    Ich denke man muss sich mal von dem Gedanken frei machen, dass davon die Welt untergeht. Scherfell braucht Hilfe, es ist nicht natürlich, aber auch nichts weshalb man sich schämen bräuchte oder worunter Hunde bei guter Pflege leiden würden.

    Der Rücken beim DSH ist da ja so ein Thema. Da sitzt manchmal vorm Bildschirm und fragst dich wie das Tier so überhaupt laufen und springen kann und wenn man das Tier privat trifft dann ist auch klar wie: weil der eigentlich auch nicht so aussieht.

    Ist ja bei Collie nicht viel anders. Nur, dass man da gar nicht erst eine Bearbeitung braucht. Da wird der Hund so gestellt, dass er wegen der Sonne die Augen zusammen kneifen muss, damit die möglichst klein aussehen. Vor den Fotos wird noch mal ordentlich toupiert was geht damit der Hund noch viel plüschiger aussieht als er eigentlich eh schon ist. Dann wird auch die Leine so gehalten, dass die Haare in Kragen noch mehr stehen und die Leine wird anschließend wegbearbeitet.

    Macht für mich aber das ganze nicht besser. Im Gegenteil, das zeigt ja nur, wie man wirklich vehement versucht, den Hund in diese furchtbare Richtung zu drängen. Statt froh zu sein, dass er nicht so aussieht. Das Ziel ist ja letzten Endes, nur, dass man die Hunde so züchten möchte, dass man dieses Bild irgendwann erreicht.

    Ich kenne bei uns kaum einen Sportler der diese Bilder gut findet. Was mich daran so verwundert.

    Es ist teilweise extrem, da schauen kleine, kurze und trockene Rüden hinterher aus wie lange, riesige und weiche Schlachtschiffe. Also da kann man sich auch echt keine Vererbung herleiten.

    Hier kenne ich persönlich zwei Extrembeispiele.

    Der Großteil der Bilder ist natürlich nicht so extrem, aber es gibt diese Extreme. Vielleicht mögen es auch manchmal Unfälle der Bildbearbeitung sein.

    Trotzdem sollte man einfach bedenken wie viel getrickst wird bei Fotos. Und wenn es nur die leuchtenden und satten Farben sind. Bildbearbeitung kann viel.

    Was die Beurteilung von Fotos angeht, muss man bei manchen Rassen sehr aufpassen.

    Es gibt den Trend Standbilder und Kopfbilder massiv zu bearbeiten in eine Richtung die ich persönlich nicht nachvollziehen kann.

    Ein Beispiel sind die Schädel beim Rottweiler, welche mittels Bildbearbeitung künstlich vergrößert werden.

    Gleiche Thematik gibt es beim DSH, ja auch in der Leistungslinie! Nicht wenige Hunde sehen auf ihren Standbildern schrecklich aus, weil alles verändert wird. Rückenlänge, Winkelungen, Schädel, Bänder. Selbstverständlich auch Farben, aber das ist hier ja nebensächlich.
    Ja, das ist kein Scherz.

    Bei manch einem Rüden war ich schon sehr positiv überrascht wie normal und funktional das Gebäude in der Realität ist, weil sich online nur Standbilder finden die absolut schlimm ausschauen. Die Antwort ist Bildbearbeitung.