Beiträge von WorkingDogs

    Bezüglich Gehorsam: Welche Übungen schlägst du vor? Etwas, das ich recht regelmäßig mache, sind Bleib-Übungen, allein schon durch das Fotografieren. Da kann ich mich bei niedriger Reizlage auch mehrere hundert Meter entfernen. Wir machen immer mal wieder Stop-and-Go-Übungen an der durchhängenden Leine und das funktioniert bei niedriger bis mittlerer Reizlage auch wunderbar, kann ich aber natürlich nicht dauernd verlangen. Was für Übungen kann ich noch machen?

    Ich hab es oben schon näher aufgeführt; die Reizangel kam nur kurzzeitig zum Einsatz und das ist viele Monate her. So wie ich die Reizangel kenne, trainiert man damit Impulskontrolle und auch mal Frustrationstoleranz, also eigtl genau das ruhige Anschauen des Reizes, so wie du es beschreibst. Mit Belohnung durch Freigabe, hier könnte evtl der Fehler liegen (auch wenn es vielfach so empfohlen wird).

    Das ist nicht das wozu Reizangeln eigentlich gedacht sind. Wie gesagt, sie dienen in der Jagdhundeausbildung zur Triebförderung und später nutzt man sie für Gehordam in hohen Trieblagen. In der Schutzhundeausbildung geschieht eine ähnliche Förderung des Beutetriebs und Stück für Stück Gehorsam.

    Damit fördert man Trieb, es geht dabei nicht darum diesen zu verringern. Später greift dann der gut aufgebaute Gehorsam.

    Und nun kommen wir zur Problematik: das ist kein Alltag. Im Alltag fliegen ja keine Reizangeln an euch vorbei, sondern zum Beispiel Wild und dieses wird dein Hund zur Belohnung auch niemals packen dürfen. Für mich klingt es so, als würdest du sehr am eigentlich Alltag vorbei trainieren mit irgendwelchen künstlichen Übungen und Situationen.

    Ruhiges anschauen trainiert man im Alltag. Gehorsam im Alltag heißt, einen Rückruf aufzubauen und später abzusichern. Auch sehr früh bei hohen Reizen. Das ist Gehorsam. Du scheinst dich sehr davor zu scheuen, etwas zu verlangen und durchzusetzen.

    Dein Hund ist nicht auf Island und da dürfte er gewiss nicht irgendwelche Tiere jagen so wie ihm grade der Sinn danach steht.

    Gehorsam baut man auf, in dem man dem Hund einen Rahmen gibt, gewünschtes Verhalten fördert und unerwünschtes hemmt. Immer. Zum Beispiel in dem der Hund lernt, ein Platz erst aufzulösen, wenn ich es erlaube. Ich habe zum Beispiel gar kein Bleib. Platz heißt Platz, bis ich was anderes sage, immer. Erst kurz, später länger, und auf Distanz. Weißt wie ich meine?

    Klingt gut! Hast du zufällig Trainerempfehlungen im Bereich PLZ 85…? Ich will ihn ja eigentlich auch behalten, wenn die Aussicht besteht, daß er bei mir glücklich wird ;-)

    In dem Bereich kenne ich nur Trainer im Hundesport. Ich komme aus einer ganz anderen Ecke. Aber vielleicht hat ja jemand Empfehlungen. Oft lohnt es sich auch mehr, 2-3x weiter zu fahren als vor Ort auf der Stelle zu treten. Auch finanziell.

    IsiBolti

    Verbietest du ihm auch mal etwas? Wenn er mäuselt, dann unterbinde das doch. Dann kann der Hund auch an der langen Leine laufen. So von lesen klingt es so, als würdest du viele Dinge nicht klären wollen, umschiffen und dadurch so viel Stress aufbauen, dass der Hund eben ist wie er ist.

    Und ja, ich finde es viel was du machst. Viel, was nicht aufzugehen scheint wie es dir denkst. Zum Beispiel Reizangel. Du hast das gemacht, um ihn kontrollierbarer zu bekommen, aber im Alltag ist es nach wie vor ein Thema.

    Machst du denn auch mal richtig gehorsam? Du trainierst ja viel, auch Tricktraining, aber was davon kannst du denn wirklich belastbar abrufen und bringt euch im Alltag weiter?

    Ich hab vom lesen das Gefühl, dem Hund fehlt total die Struktur, Grenzen und Anleitung.

    Sagst du auch mal nein? Oder versuchst du nur, alles so zu gestalten, dass du deinem Hund immer entgegen zu kommen versuchst?

    Ich weiß, wie man mit einer Reizangel normalerweise arbeitet und das hat in dem Kontext, wo dies so gemacht wird, auch absolut seine Berechtigung und ist höchst sinnvoll. Man kann sie aber auch anders einsetzen und dann ist sie auch in anderen Kontexten sinnvoll eingesetzt. Das liegt doch an mir, wie ich ein Hilfsmittel einsetze und welche Ziele ich damit verfolge.

    Natürlich kann man Hilfsmittel für alles mögliche anwenden, aber das macht doch hier überhaupt kein Sinn.

    Einfach Finger weg von der Reizangel und gut ist‘s. Das Tier hat so viel Programm, bevor man da wieder irgendwas trainiert macht es viel mehr Sinn sich einen vernünftigen Trainer zu suchen.

    Eine Reizangel kann man durchaus nutzen, aber eben völlig anders, indem man den Hund nämlich einfach niemals nie hinterhergehen lässt (Und das fängt beim Appetenzverhalten an) . Das setzt aber bereits eine gewisse Kontrollierbarkeit und Frustrationstoleranz am Bewegungsreiz voraus, die ich hier eher noch nicht sehe.

    Auch im Gehorsamstraining an der Reizangel ballert der Hund nicht sinnlos hinterher, sondern lernt zuzuhören und kontrollierbar zu sein. Genauso bei Beutearbeit im Schutzdienst. Da fängt der Aufbau beim Welpen an und das Resultat sind sehr kontrollierbare Hunde, auch in hoher Reizlage.

    Aber das macht in diesem Falle doch alles keinen Sinn, weil ein Anfänger da viel mehr herbeifördern wird, als sinnvoll lenken wird.

    Mir ging es jetzt auch eigentlich erstmal nur darum einmal für die Themenstarterin die Unterschiedlichkeit der Begriffe am Bsp. ihres Übungsobjekts Reizangel einfach dargestellt deutlich zu machen.

    Der ganze Einsatz einer Reizangel macht in dem Kontext überhaupt keinen Sinn. Das Ding dient dazu, Hunde auf ein bestimmtes Beuteobjekt anzufixen, Beutetrieb zu fördern oder später den Gehorsam zu festigen (bei Jagdhunden, ganz anderer Typ).

    Das ruhige Anschauen von Reizen wäre wesentlich sinnvoller.

    Wahrscheinlich wurde hier durch unsachgemäßen Gebrauch viel unkontrolliertes Beuteverhalten gefördert.

    Aber warum sich "Rechtschreibfehler" und "Hektik" beeinflussen dürfen (!) - wir reden nicht von Tippfehlern oder von mir aus unausgeführten Verbklammern, weil der Richter plötzlich was anderes sagt - das ist mir bei einem offiziellen Dokument nicht eingängig.

    Weil sich nicht genug Germanisten für den Job finden lassen. Manche Menschen machen eben viele Rechtschreibfehler, weil sie da eine Schwäche haben.

    Mangel bei solchen Ämtern herrscht überall, in einigen Vereinen müssen auch Leute den Kassenwart machen, die nur wenig mit Zahlen können.

    Wie gesagt, es steht dir ja frei, dich zur Verfügung zu stellen. Ansonsten muss man einfach damit rechnen, dass auch Legastheniker den Job machen, und mangels Freiwilliger ist man überhaupt froh wen zu haben.

    Mir ist nicht klar, wie sich das so schwer nachvollziehen lässt?!? Da baut doch ehrlich keiner absichtlich Fehler ein um den Hundeführern den Bericht zu verhässlichen.

    Ich bin mittlerweile so weit, daß ich überlege, ihm ein neues Zuhause zu suchen. Ich liebe diesen Hund und ich möchte, daß er glücklich ist. Aber wohin mit so einem? Mittlerweile glaube ich fast, daß er nur auf Island das bekäme, was er braucht, nämlich einen Hof irgendwo im Nirgendwo, wo er den ganzen Tag draußen rumwuseln und nach Herzenslust Schafe und Vögel scheuchen kann, ohne jemanden zu stören…


    Hat jemand hier Erfahrung mit solchen Hunden? Kennt jemand einen guten Trainer, der auf Hibbelhunde spezialisiert ist? Oder muß der Hund nur einfach noch ein bißchen älter werden?

    Der letzten Hütehund den ich mit einer ähnlichen Beschreibung übernommen habe, lief bei uns von Tag 1 an nahezu unauffällig im Alltag mit. Spielte eben nur noch die letzte Geige, Fokus lag erstmal auf der Grunderziehung und Benehmen, Beschäftigung gab es gar nicht mehr, die erste Zeit gab es Zwingerhaltung später dann einen festen Platz im Haus der nicht verlassen werden durfte. Der war total easy going, im Grunde. Das einzige was immer wieder aufkommt - bei neuen Personen! - ist das Thema mit dem fehlgeprägten Jagdverhalten. Das konnte nie wieder generalisiert trainiert werden, sondern immer nur personenbezogen. Hier war es essentiell die richtigen Käufer zu finden, wir hatten Glück, einmal kam das Tier aber auch zurück und die meisten Interessenten haben aufgrund der Optik und der Tatsache, dass sie das Verhalten bei mir nicht gezeigt hat, maßlos unterschätzt oder nicht ernst genommen. Im Gegensatz zu deinem Hund konnte die Hündin anstandslos alleine bleiben. Das war wichtig.

    Du brauchst keinen Trainer, der auf Hibbelhunde spezialisiert ist, sondern einen Trainer, der dir mal vermittelt, wie Hundehaltung von Hütehunden gelingt. Da gibt es gute Adressen, wenn man bereit ist eine gewisse Strecke auf sich zu nehmen. Bei Hütehunden kann man leider an sehr, sehr unpassende Trainer geraten.

    Vermittelt bekommt man solche Hunde leider nur schwierig, finde ich. Die passenden Plätze holen sich in der Regel Hunde, die für ihre Zwecke besser geeignet und noch nicht fehlgeprägt sind. Außerdem suchen zu viele Menschen für solche Hunde ein "perfektes Zuhause". Was es nur selten so gibt und oft überhaupt nicht dem entspricht, was man sich vorgestellt hat. Was die Vermittlung ohne fähigen Trainer oder Begleitperson noch schwieriger macht. Du musst dann auch wirklich einschätzen können, ob es passt, weil eine hohe Wahrscheinlichkeit da ist, dass der Hund zum Wanderpokal werden kann. Oder bei unregeltem Jagdverhalten, weil die Käufer es unterschätzen, unter die Räder kommt. Wortwörtlich, überfahren wird beim jagen.

    Mein Rat wäre, suche dir einen Trainer der selbst erfolgreich aktive Hütehunde hält und trainiert (egal wie weit du fahren musst), stelle deine Haltung und dem Umgang so um, wie man es dir anrät, ohne das dauernd zu hinterfragen, nimm es einfach konsequent an und wenn es immer noch nichts wird, dann vermittel den Hund gemeinsam mit dem Trainer.

    Also für Schriftführer und Sonderleiter ist es ein Knochenjob.

    Für die Richter ein Risiko, denn sie reisen weit, arbeiten lang und werden dann heftig kritisiert.

    Und für Hunde und Aussteller ist es auch ne Tortour: reisen weit, schleppen Ausrüstung mit, kommen nicht raus, warten stundenlang, zahlen viel Geld, — vor der langen Heimreise.

    Und das läuft schon seit Jahren so?

    Keine Kritik. Ich hab nur den Eindruck, eigentlich gäb‘s genug Menschen, die bereit für ne Reform wären.

    Hier stelle ich doch gerne mal ein Gegengewicht. Ich habe mich bislang immer wohlgefühlt und das ausstellen war alles, aber weder eine Tortur für mich, noch für die Hunde. Und die Kosten fielen nicht höher aus, als würde ich Prüfung laufen und sind ein Witz im Vergleich zu anderen Kosten.

    Die Reformbereiten Menschen können sich doch gerne anderweitig organisieren, wäre einfach nur schön, wenn sie einen dabei in Ruhe lassen würden und es nicht damit einhergeht, dass den anderen Verboten gehört, was man selbst doof findet.

    Klar, Kritik habe auch ich, aber die gehört gewiss nicht ins Internet, wo andere User draus basteln, dass das Ganze eine Tortur gewesen sei :ugly:

    Ich hab auch kein Thema damit, wenn Rechtschreibfehler im Bericht sind. Geht halt Schlag auf Schlag und ich selber wäre trotz Studienabschluss wohl viel zu dusselig für den Job :lol:

    Naja, diese Frage ließe sich im Grunde ganz generell stellen und dann kommen wir zum Glück auch immer wieder an den Punkt, dass wir in einem freien Land leben, wo sich Dinge eben nicht so leicht verbieten lassen, nur, weil man selber anderer Meinung ist oder die Notwendigkeit nicht sieht.

    Letztendlich liegt die Verantwortung weniger bei der Rassewahl, als bei der Haltung und Führung danach, dass niemand zu schaden kommt.

    Und hier fehlt mittlerweile einfach völlig das Verständnis dafür, was ein Tier überhaupt ist und bedeutet.

    Auf der anderen Seite neigen viele immer mehr dazu, die Dinge zu zerdenken und stehen sich dabei bei eigentlich simpel gestrickten Rassen total im Weg.