Beiträge von WorkingDogs

    Ich glaube, es ist inzwischen mit einigem zeitlichen Abstand klar geworden, dass es bei der Umsetzung des neuen Tierschutzgesetzes (wo Vibrissen doch explizit nicht erwähnt werden und rein von Amtswegen so ausgelegt werden können, wenn die Ämter es so wollen - und es handhabt eben jeder anders) nicht nur um die Vibrissen geht. Die Amtsveterinäre legen sich das alles so aus wie sie wollen und verbieten genauso Veranstaltungen vom KFT oder für nordische Rassen. Oder eleganter: sie setzen so kurzfristig völlig abstruse Auflagen, dass die Veranstaltungen nicht stattfinden können. Gerade letztere Gruppe Hunde sieht ja so wolfsähnlich aus wie Hunde heutzutage nur aussehen können.

    Da geht es um was anderes als um den Deckmantel die Gesundheit der Rassen zu erhalten.

    Jupp, es fehlen die Durchführungsbestimmungen und jeder Amts-Veterinär ist Fürst im eigene Landkreis. Das sind doch auch keine großen Ausnahmen wie sich gezeigt hat und auch angezeigt wird genug.

    Jetzt mal ehrlich sowas anzuzeigen da hatte jemand doch echt Langeweile oder?


    Soll ich dann lieber meinen Hund (Cocker mit viel Fell) zuwuchern lassen im Gesicht weil man nicht erkennt wo die Vibrissen bei dem ganzen Fell sind, sie am Ende nix mehr sieht und evtl wo gegen rennt?

    Geiler Tierschutz... haben wir im Bereich Tierschutz nicht viel wichtigere Probleme als das?

    So wie es aussieht nicht, sonst hätte man ja kein Gesetz draus machen müssen. Ohne dieses Gesetz könnte jetzt auch niemand irgendwen erfolgreich anzeigen.

    Ist eigentlich nicht deutlich genug gesagt worden, dass das Thema beendet ist?


    Ich würde gerne eure Meinung zur Qualzuchtliste vom Tierschutzbund lesen.

    Finde ich gar nicht so schlecht, ich muss ja nicht jede Einschätzung teilen, aber die Liste ist besser definiert als der Entwurf von BMEL und es sind Mermale gelistet bei denen man klar sagen kann „das Merkmal = Qualzucht“


    Hab ihn aber erstmal nur überflogen

    So hat die Reproduktion übrigens dann auch früher funktioniert, als wir noch eine bäuerliche Kulturlandschaft hatten. Da liefen die Hühner am Hof mit, waren allgemein scheuer, damit sie sich nicht klauen lassen, aufpassen auf Raubwild/Greifvögel und mussten ihre Nester auch versteckt anlegen, Futter selber suchen. Sie brauchen also eigentlich eine Gewisse Freiheit und eine natürlichere Umgebung.

    Die klassische Stallhaltung mit Auslauf, gemähten Wiesen und maximal Sträuchern zur Zierde ist in Europa einfach nicht die klassische Art der Hühnerhaltung.


    Unsere alten europäischen Landrassen kämen ohne den Menschen also eher sehr gut klar und würden sich auch ohne Kunstbrüter erfolgreich vermehren. Eher wäre wohl die Überlegung, in wie weit die sehr stark domestizierten Rassen mit natürlichen Umgebungen klar kämen.


    Wirklich spannend, deshalb muss ich das mal mit euch teilen.

    BieBoss nochmal zum Thema Bruttrieb. Eine Quelle über Hühnerzucht schreibt zur genetischen Komponente, dass es einen unterschied zwischen Rassen asiatischer und europäischer Herkunft gibt und von einer "Fortpflanzungsschwelle", welche bei den asiatischen Rassen niedriger ist, weil diese einen Stärkeren Grad an Domestizierung aufweisen.

    Für europäische Rassen ist unsere heutige Haltung nicht das, an was sie sich angepasst haben. Sie sind weniger Domestiziert, Scheuer und Schreckhafter. Bietet man ihnen ein bäuerliches Umfeld, einen natürlicheren Auslauf und Nachts zugang zum Außenbereich, entnimmt nicht täglich Eier, setzten diese wohl sofort mit einem erfolgreichen brüten ein. Die Schwelle zur Reproduktion sei an den Grad der Domesizierung gebunden. Asiatische Rassen wären einfach toleranter für die eigentlich nicht artgerechte Haltung und brüten "trotzdem".


    Entgegen dem Schluss, die viel brütenden Rassen seien natürlicher, ist also eigentlich das umgekehrte der Fall und die europäischen Rassen sind eigentlich die, die noch näher am Wildtier sind und deshalb mit unseren heutigen Haltungsbedingungen keine Reproduktion starten. Sobald die Bedingungen sich verändern setzt wohl direkt wieder ein Brutverhalten ein. Spannend!


    Das Ramelsloher Huhn ist eine Rasse mit europäischer Herkunft. Seidenhühner, Welsumer, Barnevelder, die üblichen Zwerghuhnrassen, Orpington und co asiatischer Herkunft.


    Das meine Ramelsloher immer mal wieder Brutverhalten zeigen, würde also für eine artgerechte Haltung sprechen und dass sie sich wohl fühlen. Das ich Brutverhalten aussortiere in meiner Zuchtgruppe, welche nicht auf Wiesen lebt, sondern klassisch im Stall mit kleinem Auslauf, sorgt also eher dafür, dass das Brutverhalten natürlicher erhalten bleibt und nicht dafür, dass es verloren geht. Sie würden in einer natürlichen Landschaft durchaus ein Brutverhalten zeigen, was sie bei mir auch immer wieder tun.

    und die nächste Kollegin hat eine Anzeige am Hals wegen geschnittener Vibrissen und ein offizielles Verbot vom Veterinäramt, je wieder einen Bart zu schneiden.

    Aber neiiiin, das Thema ist ja überhaupt nicht wichtig zu nehmen.

    Eine Lösung, wie man es stattdessen handhaben soll, gab es übrigens nicht. Denn auch beim vorsichtigen um schneiden könnte man ja Vibrissen erwischen.

    Diese ganzen Debatten sind einfach nur noch lächerlich, weil genau sowas das Resultat ist. Toll, wie wir damit den Hunden geholfen haben. Und uns erwarten weitere dummsinnige Regulierungen ohne Durchführungsbestimmungen. Hurra.

    Hach, die Zeit möcht ich haben.... Aber am Anfang hab ich das durchaus mal gemacht, wenn ein Ei gelegt wurde, und fands mega spannend :smiling_face_with_hearts: :rolling_on_the_floor_laughing: :rolling_on_the_floor_laughing: Finds einfach so süß, weil einem normalerweise gar nicht bewußt ist, daß das richtig Arbeit sein kann für die Mädels......

    Ja, eher unrealitisch :rolling_on_the_floor_laughing:


    Wobei es Rassen gibt, die legen nach der Uhr gestellt immer zur gleichen Zeit und sind dann fertig für den Tag. Andere Rassen widerrum verteilen sich übers den Tag und legen immer unterschiedlich.

    Es gibt richtig elektronische Fallnestsysteme mit Transponder die eine genaue Zuordnung ermöglichen und die Eier auch getrennt sammeln und verschiedene Parameter dokumentieren. Da können dann auch nicht zwei Hennen gleichzeitig ein Nest belegen. Ansonsten gibt es einfache Fallnester, was natürlich aber extremen Aufwand bedeutet!


    Und man kann sich auch selber ein System bauen, wenn man handwerklich und technisch geschickt ist.


    Macht aber nur in Verbindung mit Stammbrut Sinn, wenn man züchten möchte.


    Das zeitlich einfachste sind elektronische Lösungen. Früher hat man das anders gemacht, sicherlich nicht immer im Sinne des Tierschutzes und mit weitaus mehr Zeitaufwand verbunden. Man kann den Hennen auch jeden Tag an der Kloake rumfummeln und dokumentieren, ob sie ein Ei legen wird. Und sich sicherlich auch mit dem Stuhl daneben positionieren und mitzählen bzw. direkt Eier zuordnen. :D