Beiträge von WorkingDogs

    Echt??! Das finde ich wirklich spannend, weil das hier eigentlich unvorstellbar wäre.

    Ja, aber vielleicht sind die Berliner Wildschweine auch einfach genau so speziell wie die Berliner menschliche Bevölkerung :lol: Großartige Vergleichsgrößen habe ich dazu nicht.

    Mein Dozent sagt: ja, sind sie. Und das liegt eben auch an den Berlinern und deren Umgang mit Wild. Die werden halt gefüttert und verlieren die Scheu.

    Ich denke ehrlich gesagt für mich persönlich, die ich keine Berechtigung zum Tragen einer Waffe habe, ähnlich viel wie ich tun kann, wenn ich von Wildschweinen oder einem aggressiven Hund angegriffen werde: nichts.

    Jupp. Und auch als Jäger ist man ja nicht permanent bewaffnet. Ich weiß von Situationen, die sind erfahrenen Förstern und Jägern passiert. So schnell hätten die sich nicht bewaffnen können und das hätte bei der Rudelstärke auch wenig genutzt. Ein Wolf ist was anderes als 10.


    Der verlinkte Artikel beschreibt es eigentlich perfekt. Es eskaliert immer mehr und es wird immer schwieriger den Karren aus dem dreck zu ziehen.

    Man sollte sich dem wild und fremden Eigentum gegenüber natürlich mit Respekt verhalten.


    Wege nicht verlassen, Wildtiere nicht beim brüten stören (also je nach Art den Weg gar nicht nutzen!).


    Daran, dass immer mehr Lebensraum verloren geht ändern wir so aber nichts.


    Und man muss auch darüber sprechen, was man denn tun kann, wenn man mit angeleinten Hund, rücksichtsvoll auf den Wegen, angegriffen wird.

    Klar, es ist ja leider unter den aktuellen Umständen auch notwendig (auch wenn ich verstehe, dass viele Menschen es nicht so schön finden, beim Waschbär hat man ja ähnliche Diskussionen). Aber diese Umstände sind eben maßgeblich erst durch massive Habitatzerstörungen seitens der Menschen entstanden. So hatte ich LUKE13 verstanden.

    Ah, dann hab ich was falsch verstanden.

    Ja, das sehe ich auch so.

    Nein, rein objektiv ist die Situation für Bodenbrüter bspw. nicht hauptsächlich wegen zu viel Seuchenkontrolle so dramatisch, sondern wegen Habitatzerstörungen. Diese wiederum hauptsächlich durch Landwirtschaft und Straßen- und Siedlungsbau.


    Gäbe es mehr, intaktere und strukturiertere Habitate für Bodenbrüter, gäbe es stabilere Populationen und die größeren Raubwild-Populationen würden nicht so sehr negativ wirken, wie sie es momentan tun. Regulierend eingreifen müsste der Mensch eventuell trotzdem, aber lange nicht in dem momentan nötigen Ausmaß.

    Ich versuche es halt so zu sehen, was ich wirklich aktiv beeinflussen kann. Als Jäger kann ich aktiv das Raubwild dezimieren. Unser Dozent hat auch mal auf eine Zählung bei uns hingewiesen. Da wurden Nester markiert und am ende ausgewertet wie viel Nachwuchs hochkam, wer der Verursacher war. Das war nun mal fast nur Raubwild. Die Landwirtschaft kann ich nur im ganz kleinen Verändern. Hier hab ich kaum Einfluss.


    Bodenbrüter haben es ja zum Beispiel bei den guten Biobetrieben sehr schwer. Die Spritzen zwar nicht, aber striegeln dafür halt tot.


    Ich fand es schon beeindruckend wie stark die Populationen in der Vergangenheit durch Seuchen eingebrochen sind. Parallel dazu hat sich das Niederwild regeneriert. Die Populationen haben sich quasi abgewechselt. Die Zahlen waren aus den 50/60igern.


    Bei den Kaninchen ist ja die Myxomatose das Thema.

    Jaein. Im Vergleich mit der Agrar- oder eigentlich jeder Wirtschaftsbranche die mir einfällt ist der Stellenwert des Artenschutzes lächerlich gering.


    Sieht man auch daran, dass die negativen Auswirkungen des Wolfes auf (Teile der) Landwirtschaft so viel hitziger und öffentlichkeitswirksamer diskutiert werden als die verheerenden Wirkungen der Landwirtschaft auf Biodiversität und Klima, beispielsweise. Obwohl letztere um Längen größer sind als erstere.


    Dass der Artenschutz bspw. in der Frage Wolf im Leben einzelner Menschen plötzlich viel Einfluss hat, bleibt davon natürlich unberührt wahr.

    Sicher, ginge es noch höher. Da stimme ich dir zu.

    Weil es so traurig ist, dass der Mensch den Lebensraum der Bodenbrüter und des Niederwildes so zerstört und beschneidet, dass als Konsequenz der Mensch auch noch das Raubwild dezimieren muss.

    Gut, wir hatten halt früher auch Seuchen wie eine Tollwut, die regelmäßig gewütet und getötet hat.

    Da gibt es auch sehr anschauliche Statistiken zu.


    Das wäre jetzt eher mein Grund dafür, dass der Mensch dezimiert. Auf die Tollwut kann ich gut zu verzichten.

    Dafür muss ich nicht mal in die Stadt. Dafür reicht es hier, dass ich drei Straßen weiter im Wohngebiet mit einem der Nachbarn spreche :ka:


    Letztens habe ich mich mit meinen Eltern darüber unterhalten, wie viel Niederwild wir hier haben, weil der Jagdpächter das Raubwild sehr kurz hält. Da war die Empörung darüber, dass der Fuchs geschossen wird größer, als die Freude darüber, dass man hier (gemeinsam mit Wissenschaftlern) Bodenbrüter hegt und pflegt.


    Ich weiß nicht, wieso da so oft mit zweierlei Maß gemessen wird und es für viele so schlimm ist, wenn Raubwild reguliert wird.