Beiträge von WorkingDogs

    So zum Thema verurteilen. Kommt halt auf die Person drauf an. Gibt einfach Menschen, da ist das einfach auch zielführend, wieder andere sind da zu sensibel für.

    Grade wenn sich Veganer, die sich über Tierleid beklagen, eine Qualzucht anschaffen, dann bin ich da nicht verständnisvoll.

    Anders ist es bei Kaufüberlegungen, aber auch da ist es doch schwierig. Letztens ging es um Kaninchen und Widderkaninchen und ich spreche das immer an, aber man merkt schon, es stößt doch oft auf taube Ohren und besonders komisch finde ich das, wenn man sich mit Leuten unterhält die bereits Tiere haben. Pferdehalter, Nutztierhalter und sowas. Also auch nicht weit weg von der Natur und eigentlich dürfte man da Verständnis erwarten.

    Leider kann man die Beine auf dem Foto nicht sehen.

    Aber wenn es so ist, dann ist es krass - ich habe 40 Jahre lang Katzen gehabt und weiß, wie wichtig ihnen ihre langen Beine sind.

    Ja, die Argumentation war, dass die dann ja weniger Platz bräuchte.

    Von einem kritischen Akademiker mit Bestnoten.

    An Wissen kann man da echt nicht appellieren.

    Was ich halt nicht so gut finde, ist dieses Schwarz-Weiß-Denken: die "bösen, verantwortungslosen, dummen" Menschen, die sich einen Qualzuchthund anschaffen, und die Guten, die alles um Qualzuchten wissen, keinen solchen Hund haben (oder nur aus allerbesten Beweggründen und nur welche, die keinerlei Beschwerden haben) und deswegen alle anderen verurteilen dürfen.

    In meinem Bekanntenkreis sind da Menschen bei, die alles andere als Dumm sind. Die werden sogar wider besseren Wissens angeschafft und ganz verrückt wurde es, als der kritische Veganer (aus Gründen des Tierleids!) dann mit Faltohrkatzen vom Vermehrer um die Ecke kam.

    Ich erlebe es im Bekanntenkreis aber tatsächlich, dass sich Qualzuchten angeschafft werden, weil die genügsamer sind und man einen richtigen Hund ja nicht gerechet werden kann.

    Auch bei den Katzenhaltern, da gibt es wohl so Dackelkatzen (?).

    An die Intelligenz würde ich das nicht koppeln, da sind auch ausreichend Akademiker dabei.

    Allerdings könnte man in meinem Bekanntenkreis behaupten, dass die Hemmschwelle sinkt, je einsamer derjenige ist. Ist jetzt echt fies, aber man merkt da schon, dass man trotzdem „haben will“ um nicht so alleine zu sein.

    IST DAS DEIN ERNST??? :face_screaming_in_fear:

    Ja, wir haben hier zum Beispiel so nen netten Am. Bully, der jeden Hund schreddern will. Der hat jetzt ne Trainerin für betreutes Ausrasten am Geschirr. Ganz großes Kino.

    Ja, gerne möchte ich einen Welpen von so einem Tier geschreddert haben, unbedingt.

    Och.. Mein Onkel, „typischer“ DSH-Halter und Hundeplatzgänger der 80er/90er inkl. Zwingerhaltung und fragwürdigen Trainingsmethoden, hat meinen Eltern für unseren nicht leinenführigen Dackelmix (!) damals auch ein Stachelhalsband gegeben. Und die haben es benutzt. Hat ja schließlich funktioniert.

    Ja mei, immerhin hat es funktioniert, etwas, was man bei vielen Methoden mittlerweile nicht mehr behaupten kann. Lieber lässt man sich vom halbstarken die Schulter auskugeln oder bindet randalierende Hunde irgendwo fest.

    So ist das nun mal, der durchschnittliche Hundehalter ist weder sonderlich begabt was Hundetraining angeht, noch hat er viel Gefühl für Qualzucht (was ja mit Wissen nichts zu tun hat). Wird man sich einfach mit abfinden müssen, man macht die Leute nicht talentierter.

    Ich hab keine Ahnung wie intensiv du dich mit der Ausbildung und Haltung von Jagdhunden (oder wie intensiv du bereits in Kindes- und Jugendjahren in Jägerkreisen unterwegs warst) beschäftigt hast.

    In meiner Jugendzeit ist der allergrößte Teil der Jagdhunde, von Teckeln mal abgesehen, im Zwinger gross geworden und hat das Wohnhaus nie von innen gesehen.

    Ein Jagdhund sollte auch nicht im Wohnhaus aufwachsen, sondern im Revier.

    Ich sag ja auch nicht, dass es keine Verwahrlosung im Zwinger oder in irgendwelchen Stallungen gab, sondern dass das auch damals von namenhaften Ausbildern als schlechte Aufzucht angesehen wurde.

    Mal davon ab, werden heutzutage genug Hunde in der Box groß. Ist heute auch nicht besser, nur weniger offensichtlich. Aber ist nun auch OT, ich höre auf.

    Genau so ist es. In den 70/80gern wurden Haustiere ganz selbstverständlich behandelt, da würde man heute zurecht nach dem Tierschutz kreischen. Es gab kein Wissen, wie man Meerschweinchen hält, den Begleithund mit Stachler Gassi zu führen, war normal. Im Reitstall standen die Pferde selbstverständlich im Ständer. Es gab wenig Möpse, aber ganz ganz sicher nicht, weil man sich um Qualzuchtrassen Gedanken gemacht hat. Frenchies waren einfach unbekannter, Möpse spießig, und sonst wurde gern Loriot zitiert: Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos.

    Das ist so pauschal auch einfach Quatsch!

    Einfach mal Literatur aus diesen Jahren lesen. Einer der bekanntesten Jagdhundeausbilder predigt zum Beispiel, dass Junge Hunde Bewegung und wenig Einschränkungen brauchen. Damals gab es aber auch zugegeben weniger Hunde und vor allen: weniger Verkehr!

    Ja, es gab Zwinger aber auch da ist ein guter Hund nicht im Zwinger aufgewachsen.

    Ja, es gab Stachel, waren aber auch andere Hunde vom Typ („es gibt keine zu harten Hunde“) und ist ja nun nicht so, als würde man heute nur gut erzogene Hunde treffen. Ganz im Gegenteil die Hundetrainer-Branche boomt.

    Übrigens beschwert sich bereits dieser Ausbilder darüber, dass die Hunde zu nervenschwach werden würden. In den 60igern.

    Was wor früher mehr oder weniger wahr genommen haben kommt aber auch darauf an in welchem Umfeld wir groß geworden sind. Ich bin Baujahr 87 und da war es als Kind in den frühen 90ern für mich ganz normal Arbeitsrassen zu sehen, am typischen halt Jagdhunde und vom Umfeld mehr Boxer oder Schäferhunde. Da hatte als wir wieder zurück ins Wohngebiet gezogen sind in den kompletten Mehrfamilienhäusern (und das sind ca ü200 Wohnungen bei uns im Block) nur der Hausmeister (Boxer), wir und noch ein Nachbar (Schäferhund) Hunde.

    Denke auch, dass das eher ein Erziehungsthema ist und wie gut die eigenen Nerven so sind, wie verkopft man ist.

    Ich vermittle auch DSH LZ in normale Hände, mit bissl Hundeplatz, die Leute wissen aber, dass man die Erziehen muss und heulen nicht gleich los wegen ein bisschen Welpenzeit (sorry). Auf der anderen Seite hab ich Sportlern schon abgesagt, weil ich wusste, dass es da mit der Erziehung und den Umfeld nicht passt. Da ist das Forum oft auch sehr schwarz-weiß.

    Nicht nur das Nervenkostüm vieler Hunde wird schlechter, auch das der Menschen.