Beiträge von BellaMN

    100 Prozent Gehorsam ist für mich eine utopische Machtfantasie.

    Dazu gibt es für mich - egal ob Hundehalter in einem Forum oder Eltern oder glückliches Paar - einen gewaltigen Unterschied zwischen Darstellung und Wirklichkeit.

    Ich frage mich immer, wo die ganzen perfekten Hundehalter wohnen - hier definitiv nicht.

    Hallo Juni-Schnitzelchen,

    du hast ja schon viele Tipps und Ratschläge bekommen.

    Ich würde an deiner Stelle die Zeit jetzt nutzen, dich ohne irgendwelche Verantwortung übernehmen zu müssen, noch mehr zu informieren. Unterhalt dich mit Züchtern, fahr sie besuchen, lern Rassen kennen, sei Zaungast bei Hundeschulen, such dir vielleicht hier Leute aus deiner Umgebung, mit denen du mal Gassi gehst.

    Du hast jetzt noch die perfekte Zeit, um dich vorzubereiten und so viele Hunde wie möglich kennenzulernen. Ganz ohne eine Entscheidung treffen zu müssen oder selbst verantwortlich zu sein. Das bekommst du nicht wieder, wenn sich dein Wunsch erfüllt.

    Je nachdem wie das bei euch geregelt ist: Gassigänger im Tierheim ist auch eine Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln und die Praxis mit Tier besser kennenzulernen.

    Danach kannst du immer noch schauen.

    Dieser Moment, wenn du aufwachst.

    Der Hund auf dir wacht auf, räkelt sich, streckt sich. Schaltet den Schwanz im Halbschlaf schon mal auf Turbogang, weil du entgegen seiner Befürchtung doch noch lebst und das ein Grund zur Freude ist. Also kann er nicht nur wedeln, sondern muss dich auch noch halbgähnend im Gesicht ablecken und schläft dabei wieder ein. Mit seiner Zunge in deinem Gesicht klebend...

    Und du denkst dir nicht "iiiiieh", weil seine Zunge direkt auf deinem Auge klebt. Sondern: "Aaaaaaaw, wie niedlich. Jetzt kann ich mich gar nicht bewegen."

    Für mich ist Insektenprotein nicht DIE Lösung, es ist einfach ein Zusatz. Eine weitere Möglichkeit.

    Ich hatte da am Anfang anerzogenen Ekel. Find es aber auch nicht anders als Garnelen.

    Bezüglich artgerechte Fütterung: Ist Trockenfutter artgerecht?

    Nö. Das gibt es auch nur, weil es Menschen so schön praktisch finden.

    Find ich schon seit einer Weile bedenklich. Juckt doch aber kaum jemanden.

    @Izzy - es gab ebenso Berichte und Tipps, auf die du aber gar nicht eingehst.

    Und die Trennung der Tiere, wenn du nicht dabei bist - was ist denn daran so schlimm oder unrealistisch? Verstehe ich nicht. Ich hatte hier schon einen 90 kg Hund, der neu dazu kam. Erwachsen und bereits Menschen gebissen. Da hätte ich den Teufel getan, und unbeaufsichtigt irgendwas laufen lassen. Das war kurz unter Aufsicht, jeden Tag so lange, wie es eben möglich war und wurde trainiert und gesteigert. Türen schließen kann man durchaus und nur kontrolliert zusammen lassen.

    Wenn man das so macht, braucht man eben auch keine Angst um die Tiere haben. Denn man kontrolliert es ja.

    Du musst weder 24/7 für immer und ewig trennen, noch 24/7 alles beobachten. Das ist Quatsch.

    Du trennst, wenn du nicht beobachten und sofort eingreifen kannst und lässt zusammen, wenn du das kannst. Ziemlich simpel. Das braucht Geduld.

    Mit der Zeit musst du deine Regeln für das Zusammenleben klar machen - allen Tieren und kannst damit langsam die Zeiten zusammen ausdehnen, wenn es besser klappt.

    Wenn deine Katze die Nähe sucht, heißt das eventuell: Neben dem warmen Hund liegen ist kuschlig. Aber, sie will in der Situation schlicht und einfach ihre Ruhe. Sie will dort liegen und nicht abgeleckt oder sonst wie bedrängt werden. Ist doch verständlich. Ich will auch nicht jedes Mal betatscht werden, wenn ich mich ins Bett lege. Das muss dein Hund lernen.

    Rastet deine Katze hingegen aus, wenn sich der Hund einfach nur bewegt oder atmet - dann hat sie an ihm nichts verloren. Das muss sie dann lernen.

    Dafür musst du aber erstmal lernen, das genau zu erkennen und im richtigen Moment sowie konsequent zu korrigieren. Das dauert.

    Aus eigener Erfahrung: Ich hab Katzen dazu geholt, die Hunde nicht kannten und Hunde, die Katzen nicht kannten. Manche waren nach 1 Woche die besten Freunde. Andere habe ich auch nach 9 Monaten noch getrennt, wenn ich nicht anwesend war. Man braucht da Geduld, Wissen und Konsequenz. Und das kannst du dir alles aneignen.

    Ich bin seit über 30 Jahren Katzenhalter

    Ich seit 45 und nu? Autoritäres Verhalten verstehen sie nicht bzw. können es nicht leiden. Katzen lassen sich nicht sagen, dass sie etwas lassen sollen, das sie tun wollen. Sie lassen sich höchstens zu Dingen verleiten, die sie sowieso machen würden. Aber auch nur, wann sie wollen. Wenn man diese typischen Eigenarten nicht respektiert, sondern einer Katze seinen Willen aufzwingen möchte, sollte man keine halten. Meine Meinung.

    Ich sehe schon, du hast es total raus. :ironie2:

    Auch Katzen kann man mit entsprechendem Wissen und Vorgehen Grenzen zeigen und unerwünschtes Verhalten verbieten, während man erwünschtes Verhalten fördert.

    Nochmal - und damit bin ich kein Einzelfall - das geht sehr gut.

    Wenn man geregeltes und für alle sicheres Zusammenleben als "Willen aufzwingen" begreift und Fehlverhalten oder besser gesagt eigene Unfähigkeit mit "typische Eigenarten der Tiere" wegentschuldigen will, dann sollte man tatsächlich keine Tiere halten. Das erstreckt sich nicht nur auf Katzen.