Hallo KantonManton ,
an eurer Stelle würde ich einfach eine Checkliste auf- und mir selbst noch ein paar Fragen stellen.
1. Warum wollt ihr überhaupt einen Hund?
Viel Zeit ist aktuell offensichtlich nicht vorhanden.
2. Warum ein Welpe?
Es gibt nicht nur die Optionen Welpe oder Tierheim. Es gibt auch bei Züchtern ältere Rückläufer (beispielsweise, wenn ein Halter verstirbt, chronisch krank wird etc.) oder, wenn erwachsene Hunde aus der Zucht ausscheiden, gar nicht zur Zucht zugelassen werden, eine Zucht aufgelöst wird...
Ich verstehe den Wunsch, sich den Hund "selbst zu versauen". Allerdings empfinden nicht nur Ersthundehalter die Welpenzeit als furchtbar anstrengend. Der Satz: "So anstrengend hatte ich mir das nicht vorgestellt." fällt da ebenso häufig wie bei frischgebackenen Eltern.
3. Wie sehr wollt und könnt ihr euch anpassen?
Du kannst dir das nicht 365 Tage lang jeden Tag vorstellen? Dann lass es lieber.
Denn das kommt auf dich zu. 365 Tage, rund um die Uhr, bei jedem Wetter, bei Durchfall, Erbrechen, Läufigkeit(ob von der eigenen Hündin oder ein fiepender Rüde, weil die Hündin in der Nachbarschaft gerade läufig ist), Pubertät. sonstigen Krankheiten Verletzungen, originellem Verhalten.... Der Hund ist auf euch ebenso angewiesen wie ein Kind. Nur eben ein Hundeleben lang.
Es gibt Hunde, die gehen nicht im eigenen Garten auf Toilette. Also so mega praktisch das auch ist, einen Garten direkt vor der Haustür zu haben: Gassi fällt dadurch nicht automatisch weg. Auch nicht, wenn man krank ist. Oder einfach keinen Bock hat. Oder mitten in einer Konferenz ist. Oder es mitten in der Nacht ist und der Hund mal muss.
Entweder bewegst du deinen Hintern und gehst raus. Oder du bewegst deinen Hintern dann zum Putzen. 
4. Wie sehr liebt ihr Fellpflege?
Neben dem regelmäßigen Baden und Scheren kommt beim Zwergpudel auch deutlich häufigeres Bürsten auf euch zu. Und gerade am Anfang knoten die herrlich schnell. Vor allem, wenn sie in den Regen gekommen sind.
5. Warum ein Zwergpudel? Was erwartet ihr von einem Hund?
Leider hält sich beharrlich der Irrglaube, dass kleine Hunde deutlich weniger Bewegung und Anspruch benötigen als Große. (siehst du ja selbst bei "für Zwergpudel reichen 30 Minuten")
Gerade beim Pudel kann man damit ordentlich auf die Nase fallen.
Du musst nicht jeden Tag 3 Stunden draußen rumrennen, aber die Versorgung, Beschäftigung und der Anspruch müssen Tag für Tag gegeben sein.
Die Frage ist dabei einfach, könnt und wollt ihr das leisten? Füttern, Fellpflege, Gassi, Erziehung, Mehraufwand beim Putzen - da kommen bei jedem Hund unabhängig von der Rasse 2 bis 3 Stunden zusammen. Minimum.
An eurer Stelle würde ich einfach mal jeden Tag 3 bis 4 Runden drehen. Egal welches Wetter.
Redet euch dabei bitte nicht ein, dass es mit Hund so viel schöner und besser ist. Mit Hund müsst ihr ständig aufpassen, auf die Umwelt, auf den Hund, Kot aufsammeln, usw. Wenn ihr euch schon so nicht mehrfach täglich mit Bewegung an Frischluft anfreunden könnt - das verändert sich mit Vierbeiner nicht auf wundersame Weise.