Er scheint den Abbruch nicht mit dir, sondern mit deinem Hilfsmittel, der Schleppleine, verknüpft zu haben. Die sind ja auch nicht doof, und er scheint gelernt zu haben, dann du ohne die Schlepp machtlos bist.
Er kennt den Abbruch auch ohne Schleppleine aus anderen Situationen (zum Beispiel vom Spielzeug etc), da funktioniert er auch. Aber du hast natürlich total Recht, er hat absolut verstanden, dass ich mich beim Abbruch vor dem Durchstarten beim Fremdhundekontakt ohne Leine nicht durchsetzen kann. Und nicht nur da! Er weiß zum Beispiel auch ganz genau, welche Situation Training ist und welche nicht. Zum Beispiel beim Giftköder Training. Wenn er merkt es ist Training, meidet er Fressbares schon von Anfang an und schaut mich in Erwartung auf sein Leckerli an. Im Training geht es auch mit weit entfernten Leckerlis etc. Wenn es im Alltag passiert wägt er ab: Ist Frauchen schnell genug um vor mir am Fressen zu sein oder hat ne höherwertige Belohnung? Dann brav dran vorbei. Ist er im Freilauf und die Sachen liegen 10m entfernt von mir auf dem Boden und er glaubt ich hab nichts höherwertiges als das oder bemerk es nicht? Dann wirds schnell runtergeschlungen.
Ich würde ihn nicht aus der Situation nehmen, sondern ich würde wollen, dass mein Hund lernt, dass mein Wort gilt und „Schluss mit lustig“ ist.
Wie würdest du das denn in der Situation konkret lösen? Fliegende Gegenstände zum Beispiel beeindrucken ihn null, die apportiert er höchstens.
Ich finde übrigens, dass dein Hund toll klingt. Frech, wild, intelligent, selbstbewusst und nicht leicht zu beeindrucken
Ist er! Die Vorteile eines intelligenten, frechen, aktiven, sehr reizempfänglichen und diskutierfreudigen Hundes sind super: Arbeitswille, immer Bock sich Tricks zu erarbeiten, lernt super schnell, lässt sich zu Allem animieren. Aber es hat eben auch einige Nachteile: Ich war am Anfang oft am Rande der Verzweiflung mit ihm und hatte mir einen Labrador ehrlich gesagt auch etwas einfacher und gelassener vorgestellt! Wir haben bestimmt das 1 Jahr wie blöd Ruhe, Impulskontrolle, Frustrationstoleranz geübt. Ordentlich an der Leine gehen und draußen überhaupt interessant zu sein war auch harte Arbeit. Räumliche Grenzen im Haus kann man auch lange diskutieren. Aber alles in allem bin ich heute sehr happy mit ihm. Ich bin mir sicher, wenn der Grundgehorsam komplett sitzt wird er mein absoluter Traumhund! Ein paar Baustellen gibts es noch (im Wesentlichen das hier beschriebene und Pöbeln an der Leine, aber ich bin schon sehr zufrieden mit dem, was schon gut klappt!
Ich weiß jetzt nicht, was für Situationen das sind, in denen Du Deinen Hund zum Spielen schickst und wie oft es ist. Für mich hört es sich nach Hundewiese oder gut frequentierten Auslaufgegenden an, ist das so?
Das ist in der Tat so. Aber gar nicht, weil ich nach besonders frequentierten Auslaufgegenden suche, sondern da ich ja in Hamburg lebe Gebiete in denen Freilauf erlaubt sind, zu jeder Tageszeit gut besucht sind. Wir gehen aber auch öfter mal dort spazieren, ohne dass mein Hund überhaupt in den Kontakt mit anderen Hunden darf. In Nicht-Hundeauslaufzonen sind mir oft zu viele Spaziergänger, Radler etc. unterwegs. Eingezäunte Hundeausläufe meide ich. Die sind mir persönlich immer deutlich zu voll und mit zu wenig Platz um sich aus dem Weg zu gehen. Wenn jemand von Euch einen Tipp zu Flächen in der Nähe von Hamburg hat in denen Freilauf erlaubt ist und nichts los ist, nehm ich die sehr, sehr gern!
Das wäre es, was ich an Deiner Stelle im Kontakt suchen würde. Also Spiel mit bekannten Hunden, das einigermaßen ausgewogen ist und in das alle Halter gut eingreifen können.
Ja, das ist wahrscheinlich der richtige Ansatz! Einen geeigneten Hundekumpel haben wir da leider noch nicht.