Beiträge von Ernalie

    Können es einige Rassen besser als andere?

    Na sicher. Es gibt ja rassespezifische Eigenschaften. Eine sehr selbstständige Rasse hat sicher weniger Probleme damit als eine, die von Grund auf eher mehr darauf gezüchtet ist, am Besitzer zu kleben.


    Welche sind typische Kandidaten für Stress beim Allein-sein, welche Rassen können das eurer Erfahrung nach besser ab?

    Ich hatte bisher:

    Schäferhund

    Border Collie Mischling

    Podenco-Mischling

    Alle drei (mit der entsprechenden Gewöhnung) konnten ohne Probleme alleine bleiben. Die Border Collie Hündin fand es wohl von den dreien am uncoolsten, hats aber ausgehalten.

    Ich habe jetzt einen Pudelmischling. Das erste Mal, dass Alleinbleiben extrem holprig ist. Die ersten Monate war es überhaupt nicht möglich und ich sehe gerade auch noch nicht so richtig das Licht am Ende des Tunnels.

    Beim Zwergpudel in der Nachbarschaft ist es ähnlich und ich kenne es auch von anderen Pudel-Haltern nicht anders.

    Kann ich leider inzwischen auch bestätigen. Karla (quasi 3/4 Pudel) ist mein 4. Hund und der erste, mit dem ich solche Probleme habe mit Trennungsangst. Trotz 6 Monate ausgefeiltem Trainingsplan klappt es aktuell nur sehr holprig.

    Gut, dass es bei uns keine Notwendigkeit zum Alleinbleiben gibt und wir dran arbeiten können. Nervig und kräftezehrend ist es dennoch.

    Aber abgesehen davon find ich 10 Stunden am Tag für jeden Hund zu viel. Und ich bin was das Thema angeht eigentlich eher unempfindlich.

    Der Tierarztbesuch hat mich mit Impfung inkl Tollwut, Chip und Ausstellung des Heimtierausweises etwas mehr als 100,- gekostet.

    Ist jetzt geringfügig OT, aber: Solche Preise möchte ich hier auch haben.

    Für Urinuntersuchung, AB, Impfung, Chip auslesen und eintragen in den Pass 100€?

    Ich hab hier alleine für die Impfung schon über 100 bezahlt. :lol: Und meine Tierärztin gehört noch nicht mal zur teuren Sorte bei uns.

    Kleiner Tipp:

    Man kann dem Hund auch anerziehen, nachts zu müssen, wenn man ihn jedes Mal, wenn er sich bewegt, raus bringt.

    Ein Hund bewegt sich nachts schon. Die liegen nicht die ganze Zeit auf dem gleichen Schlafplatz.

    Dass ein 10 Wochen alter Welpe mal in die Wohnung macht, ist jetzt nicht sonderlich ungewöhnlich. Das ist auch von Hund zu Hund unterschiedlich. Meine jetzige Hündin kam mit 9 Wochen schon fast stubenrein. Meine ehemalige Hündin hat DEUTLICH länger gebraucht. Monate.

    Mach dich nicht verrückt.

    Puh.. genau solche Vereine bringen die seriösen Vereine in Verruf.

    Da wurde jetzt fast ein Herdenschutzhund als "Border Collie" vermittelt. Und erst auf Nachfrage wurde eingelenkt und andere Hunde empfohlen.

    Kann mir doch keiner erzählen, dass ein Verein, der in Griechenland Hunde "rettet", noch nie einen griechischen Schäferhund gesehen hat.. 🙄

    Die sagen einmal "Das macht man nicht", zur Lehrerin und damit hätten die ihren Job gemacht.

    Naja. Aber immerhin ist die Frau dann da schon Mal bekannt. Wenn sie sowas häufiger macht und die Leute sich beschweren, sind die Chancen wohl höher, dass was passiert, als wenn keiner den Mund aufmacht, weil "die tun ja eh nichts"

    Mir ginge es auch vor allem darum, dass ICH mein Möglichstes mache, um das nicht einfach hinzunehmen. Darüber hinaus ist dann für mich die Grenze erreicht. Aber ich hätte zumindest alles getan

    Das kann tief drinstecken, so dass man Strategien erarbeiten muss, damit der Hund gut mit Besuch umgehen kann.

    Da muss man aber auch ganz deutlich sagen, dass es nicht immer möglich ist, Strategien zu erarbeiten, damit der Hund gut mit Besuch umgehen kann. Manchmal hilft auch nur striktes Management. Ein 30-40kg Hund, dessen Genetik ihm vorschreibt, Fremde Leute wirklich, wirklich richtig doof zu finden und das auch noch eigenständig zu regeln und Entscheidungen zu treffen, ist wohlmöglich in seinem ganzen Leben nicht dazu in der Lage, mit Besuch gut umzugehen. Manchmal hilft da nur entweder keinen Besuch zu empfangen oder dem Hund von Anfang an beizubringen, dass er in gewissen Situationen nicht Teil der Familiensituation sein kann und ihn auszulagern.

    Meine Tante hatte in meiner Kindheit einen Hund, der konnte schlicht, wenn Besuch kam, nur in einem anderen Zimmer gesichert werden oder im Garten. Der war Zeit seines Lebens nicht in der Lage, Besuch nur annähernd okay zu finden. Das mit dem anderen Zimmer hat immerhin geklappt. Aber auch dafür keine Garantie. Wenn die Genetik Oberhand gewinnt, dann kanns auch sein, dass der Hund das Zimmer auseinander nimmt, weil er es so kacke findet, dass "sein Grundstück" von Fremden okkupiert wird.

    Nun stelle man sich vor, dass man das ganze 15 Jahre so leben muss. Vielleicht kommen noch Kinder (vielleicht, nur ein Beispiel für langfristige Lebensplanung). Dann beeinflusst der Hund nicht nur das eigene Leben sondern auch das der Kinder. Denn ein paar 6-15 jährige zu Besuch bei einem Hund, dem nicht abzugewöhnen ist, Fremde Leute vom Grundstück fernzuhalten, ist nicht möglich.

    Ich schreibe das nicht deswegen so, weil ich den Hund madig machen will. Ich schreibe das deswegen so deutlich, weil ich das Gefühl habe, dass die Orga hier keine gute Aufklärung betreibt und Dinge beschönigt. Der Hund ist im Leben kein Border Collie Mischling, mit dem man lustig Agility machen kann, sondern aller Wahrscheinlichkeit nach ein Herdenschutzhund-(Mischling), der 50-60cm Schulterhöhe und mindestens 30 Kilo, eher mehr, bekommen wird. Wenn das schon falsch dargelegt wird, will ich nicht wissen, welche Aufklärung die Orga zum Wesen von Herdenschutzhunden betreibt. Ich vermute: Keine.

    Und ich schreibe das deswegen so, weil ich selbst auch schon mal dem Irrglauben aufgesessen bin, dass ich schon jeden Hundetyp irgendwie fit fürs Leben machen kann und dass man ja mit Erziehung auch vieles hinbekommt. 4 Jahre später und ein paar Lebensweisheiten und einer sehr schmerzhaften Erfahrung weiter weiß ich: Das ist nicht so. Nicht alles kann man wegerziehen. Genetik ist stark. Und es ist auch nicht fair, mit dem Hund entgegen seiner Genetik zu arbeiten. Und es geht auch einfach nicht immer.