Im Grunde kann ich voll nachvollziehen, dass wenn man in einer schönen Gegend wohnt, die gewöhnlich eher leer ist, dass man es nicht möchte, dass unzählige Touristen dauernd vor der Tür rumrennen und einem die Ruhe auch ein Stück weit zerstören. Und ich kann auch verstehen, dass man sich davon belästigt fühlt. Und absolutes Verständnis habe ich, wenn man sich über Touristen aufregt, die sich nicht benehmen können. In welcher Hinsicht auch immer. Und ich kann verstehen, wenn Einheimische sich drüber aufregen, dass die Preise steigen, weil so viele Touristen mit besserem Einkommen da sind.
Andererseits leben ganze Gegenden und Länder von Tourismus. Arbeitsplätze werden auch erst durch den Tourismus geschaffen. Ich nehme mal das Beispiel Sylt raus und würde mal behaupten, dass die meisten Arbeitsplätze auf der Insel überhaupt nur existieren, weil die Insel so viele Touristen beherbergt. Trifft auch auf viele andere dieser Touristenmagnete zu. Sankt Peter-Ording zB ist auch so ein Ding.
Es ist halt ein zweischneidiges Schwert.
Persönlich versuche ich meinen Teil zu leisten, indem ich mich möglichst angenehm verhalte und möglichst unauffällig bin. Ich hinterlasse keinen Müll, räume ihn eher noch weg, wenn ich welchen vorfinde. Für meine Geschäfte suche ich entsprechende Orte auf. Aber auch ich gehe gerne Wandern oder mache Radtouren. Und das mach ich halt lieber in Gebieten, wo Wandern halt schön ist, als in der Großstadt, in der ich lebe. Also muss ich wohl oder übel dafür wo hin, wo ich nicht einheimisch bin. Wer ist noch nicht gereist, weil er eine andere Gegend sehen wollte als die eigene?