Beiträge von Ernalie

    Und ich finde es erstaunlich, für wie "natürlich" Kinder den Tod empfinden.

    So scheint es auf uns vielleicht auch nur :ka: . Mir ist dazu ein Interview mit einem Kinderhospiz Mitarbeiter sehr im Gedächtnis geblieben. Kinder bis fast zur Pubertät sehen den Tod womöglich nur als etwas Vorrübergehendes. "Bald sterbe ich und an Weihnachten sind wir dann alle wieder zusammen". Zudem sind Kinder so fest im Vertrauen an ihre Eltern, dass sie überzeugt sind, die kriegen das alles schon wieder hin. Wodurch sie alles viel leichter nehmen und trotz des schweren Schicksal bis zuletzt eine Kindheit haben können.
    Während Ältere Kinder, die den Tod richtig begreifen die ganzen schweren Phasen zuvor durchleben.

    Wir haben aber auch ein Kinderbuch über den Tod hier :tropf: . "Und was kommt dann" heißt es. Ist gar nicht mal so schlecht. Besonders wenn man selbst nicht so Religiös ist.

    Wie es zu dieser Annahme kommt ist aber auch die Frage. Das führt jetzt hier ein wenig zu weit, aber dazu müsste man auch wissen, ob das jemals vorher mit den Kindern thematisiert wurde, wie es ihnen vermittelt wurde, etc.

    Und vielleicht ist es auch nochmal anders, wenn es das Kind selbst betrifft. Da entwickeln ja teils auch Erwachsene ihre eigenen Vermeidungsstrategien. Was ja auch einfach dem Selbsterhaltungstrieb folgend nachvollziehbar ist.

    Meine Tochter weiß, dass unsere Hündin nie wieder zurück kommt. Ja, das war durchaus sehr traurig für sie und das beschäftigt sie auch heute noch. Genau wie die Dinosaurier, die ja leider auch alle gestorben sind. Und wahrscheinlich auch ihre Urgroßmutter, die bereits länger sehr krank ist oder das leider nicht lebend geborene Baby ihrer Tante.

    Ich bin kein Fan davon, Kinder bei sowas anzulügen. Sterben gehört nunmal zum Leben dazu und mir ist es 1000x lieber, ich thematisiere das selbst kindgerecht mit meiner Tochter, als dass sie von sonstwo irgendwas aufschnappt. Oder, wahrscheinlich noch schlimmer, selbst ihre eigenen Schlüsse zieht und möglicherweise irrationale Ängste entwickelt, weil sie es nicht versteht.

    Seit unser Hund vorletztes Jahr gestorben ist, ist das bei uns ein immer wiederkehrendes Thema. Meine Tochter ist auch 4,5 Jahre alt und ich würde das mit ihr thematisieren, wenn sie nachfragt und dann auch die Wahrheit sagen.

    Der Tod gehört zum Leben dazu und früher oder später wird eine Oma, ein Opa oder sonstwer sterben. Viele Kinder in dem Alter haben das schon erlebt. Es ist wichtig, das Thema nicht zu tabuisieren, aber kindgerecht zu vermitteln und zu begleiten.

    Ich hatte mal einen Kommilitonen, der selbst sehr groß, breit und Punk war. Sah insgesamt schon sehr wild aus. Der hat immer ganz begeistert von "seinem Hund" erzählt, irgendwann hat er ihn mal mitgebracht. War ein kleiner Malteser. :D Ich gebe zu, ich hatte mir den Hund anders vorgestellt. Seine Selbstverständlichkeit dabei machte das Ganze sehr authentisch.

    Insbesondere in der Stadt (wohnen auch in einer Großstadt) sehe ich schon sehr viele Männer mit kleinen Begleithunden. Hier viele Pudel, Malteser und Chihuahuas. Ist ja auch total sinnvoll.

    Wenn ich könnte, wie ich wollte, hätte ich auch einen anderen Hund. Vor allem einen Größeren.. Der Realität ins Auge gesehen ist es aber sinnvoller, sich den Hund anzuschaffen, der in die Lebenssituation passt. Ein Schäferhund wird wohl in einer kleinen Wohnung in Berlin nicht ganz seinen Anlagen entsprechend glücklich werden.

    Ja, an ein Seminar habe ich auch gedacht. Ich kenne mich zwar gut mit Körpersprache aus, aber ich glaube so richtig schön und anschaulich erklären kann das vermutlich ein Profi besser als ich.

    Ja, ein Profi ist sogar deswegen besser, weil du dann nicht die Rolle der Lehrerin einnehmen musst. Das macht nochmal ganz anders Eindruck, wenn das jemand Externes macht. Wollte ich eigentlich auch noch vorschlagen. Und am Besten jemanden, der sehr empathisch ist.

    Ich hatte da eine ganz tolle Trainerin, die unseren Junghundkurs sehr gut sehr empathisch begleitet hat. Immer nach dem Motto: "Willkommen in der Selbsthilfegruppe - alles ganz normal!"

    Überforderung und Angstgefühle sind die Stichworte. Er kann es nicht genau erklären, aber jedes Mal wenn der Kleine auf ihn zutapst oder sich neben ihn legt fühlt er sich überfordert, als ob jede Bewegung die er in dem Moment macht falsch ist und den Kleinen verletzen könnte.

    Ich hatte eine Bekannte, die ca. zeitgleich mit mir einen Welpen bekommen hat, die sehr ähnlich gefühlt hat, obwohl SIE den Hund unbedingt wollte. Die ersten Wochen waren ein echtes Drama und ehrlicherweise dachte ich oft, dass man eigentlich den Hund da raus holen müsste.. Die Hündin hat einfach die komplette Ambivalenz zwischen massiver Überbetüddelung und Ablehnung zu spüren bekommen und hat dazu viel zu viel Input bekommen, weil sie der Meinung war, in ihrem Perfektionismus innerhalb der ersten 2 Wochen Beißhemmung, Leinenführigkeit, diverse Kommandos (Sitz, Platz, Bleib, Decke, etc.), alleinbleiben, alle möglichen Umweltreize bis zur Perfektion erlernen zu müssen.

    Bei euch ist das ja ohnehin anders, weil ja bei euch wenigstens du klar denken kannst.

    Was ich aber eigentlich sagen wollte: Inzwischen hat sich das komplett geregelt, sie kann inzwischen komplett klar denken und normal mit dem Hund umgehen. Ich wage mich nicht zu beurteilen, ob die ersten Monate da bleibende Schäden hinterlassen haben. Aber wie gesagt, ist ja bei euch anders, weil du ja klare Wege vorgeben kannst.

    Ich denke also, die Chancen stehen gut, dass dein Partner sich da wieder einkriegt. Immerhin kennt er ja das Leben mit Hund schon. Der muss wahrscheinlich nur mit dem wuseligen Hundchen klar kommen und checken, dass einen Hund haben jetzt nicht gerade ne Wahnsinnsaufgabe ist.

    Ich wünsche dir viel Glück! :kleeblatt: :kleeblatt:

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    Und vielleicht thematisierst du das nochmal, falls ihr über Kinder nachdenken solltet. Denn die Verantwortung für einen Hund ist ein Witz gegen die beim eigenen Kind.. |)

    Und da man Hunde nicht mit den Genitalien erzieht, gibt's auch keine geschlechtsspezifischen Unterschiede, wer mit welcher Rasse zurechtkommt.

    Danke für diesen ersten Lacher des Tages :D

    Vielleicht beschäftigt ihr euch erstmal damit, welcher Hund für eure Lebenssituation passend wäre. Was deutlich sinnvoller ist, als sich irgendeinem veralteten Rollenbild hinzugeben und den Hund als Statussymbol zur Unterstreichung der Männlichkeit oder Weiblichkeit zu nutzen.

    Freunden von uns wurde jetzt auch von der AGILA mitgeteilt, dass ihr monatlicher Beitrag auf 80€ ansteigt. Bei einer Deckelung von 600€.

    Hätte die AGILA lieber lassen sollen, dann hätten sie noch ein paar Monate die alten Beiträge einstreichen können. Sie haben gekündigt. Der Hund ist 16 und wird ohnehin nicht mehr operiert. 960€ im Jahr einzahlen um dann 600 maximal zu bekommen ist halt irgendwie echt unsinnig.

    Wir haben auch etliche Dinge durch. Von einigen Hokus-Pokus-Dingen über mehrere Osteopathen, Chiropraktoren, Kinderärzte, Kinderpsychologen, Kinderpsychiater, spezialisierte Hebammen, Schlafambulanz, etc.

    Was mir tatsächlich am meisten geholfen hat: Besuche in der Schreiambulanz. Die waren in Wahrheit nicht für das Kind wichtig sondern für MICH. Und zwar, um mir konkrete Handlungsweisen aufzuzeigen. Ich muss zugeben, dass ich von dem ganzen Erziehungs-Influencer-Hin und Her in Verbindung mit meinem professionellen Wissen (ich bin Sozialarbeiterin) so verunsichert war, wie ich mit der Situation umgehen sollte, dass ich total verlernt habe, auf mein eigenes Bauchgefühl zu hören. Die Psychologin in der Schreiambulanz hat mir sehr geholfen, meinen eigenen Weg zu finden und mein Bauchgefühl wieder wahrzunehmen und mich in meinem Vorgehen zu stärken. Mit dem Kind hat die überhaupt gar nichts gemacht.

    Ein späterer Besuch bei einer Psychotherapeutin für Kinder, bei der eine Therapie fürs Kind geplant war, war eher enttäuschend.

    Inzwischen sind wir im Sozialpädiatrischen Zentrum zur Diagnostik. Aber mein Kind ist auch schon fast 5. Mit 22 Monaten ist da noch gar nichts zu machen. Wir waren allerdings auch schon mit knapp 2 Jahren im SPZ, um da schon mal grundlegend einige Dinge zu klären und am Ende war das jetzt auch nützlich, um schon mal "den Fuß in der Tür" zu haben für jetzt.

    Auf dem Gebiet kenne ich mich nicht gut aus. In meinem Umfeld gibt es ein paar Leute, die ich für kompetent halte, die durchaus einige Verhaltensweisen auf Geburtserlebnisse zurückführen. Da man ja nachweisen kann, dass Kinder sogar während der Schwangerschaft schon Traumata erleiden können, halte ich das für gar nicht so unwahrscheinlich. Und möglicherweise bestehen tatsächlich körperliche Blockaden/Beschwerden?

    Ich sage ja nicht, dass es das nicht geben kann.

    Natürlich kann sowas Auswirkungen haben. Ich habe aber selbst schon erlebt, dass diese Erklärung für wirklich ALLES herangezogen wird.

    Und am Ende hilft es nicht, keinerlei Handlungsstrategien an die Hand zu bekommen. Ein Geburtstrauma "diagnostizieren" und ein paar merkwürdige Übungen reichen nunmal nicht aus um dem Kind und Eltern zu helfen.

    Ich bin da deswegen so klar, weil mir auf der Suche nach Hilfe unter anderem so geistreiche Tipps gegeben wurden wie, ich müsste den Geburtsvorgang nachspielen, um das Geburtstrauma meiner Tochter zu lösen und schon würden alle ihre Verhaltensauffälligkeiten wegfallen 😄😄

    Sinnvoller als diese Geburtstrauma-Schwurbelei (sorry, ich bin selten so deutlich, aber ich bin in dieser Hinsicht ein gebranntes Kind aufgrund der Verhaltensauffälligkeiten meines eigenen Kindes) fände ich eine spezielle Beratung, wie ihr mir dem Kind und seinen Verhaltensauffälligkeiten umgehen sollt. Im Grunde braucht das Kind eine sehr klare Anleitung und profitiert nicht davon, dass irgendwer sich anhand von Geburtsfotos (??? 🤔) überlegt, wie viel Druck wo ausgeübt wurde.

    Die Aussage, dass das Kind nur euch spiegelt.. naja. Lässt halt vollkommen außer acht, dass Kinder in fremden Situationen Anpassungsleistungen vollbringen. Und schiebt euch die alleinige Schuld für das Verhalten zu.

    Das Kind braucht in dem Alter keine Therapie, sondern IHR braucht Anleitung, wie das zu handlen ist um ihm einen guten Umgang mit seinen Emotionen zu lehren.

    Also, ich bin da bei deinem Mann und würde lieber woanders hingehen.

    Zum Thema Hund schließe ich mich Kara's Family an.