Beiträge von Ernalie

    Naja, irgendwie verurteilt ihr halt die "andere" Seite auch mit euren Aussagen im Sinne von "wenn ihr wirklich müsstest, würde es auch klappen, hört auf zu meckern" - so kommt es zumindest bei mir so an.

    Ich habe schon einmal geschrieben, dass ich es so weder geschrieben noch gemeint habe.

    Wohingegen du ohne jegliche Reaktivierung deine Meinung, dass ja alle, bei denen es klappt, ohne Rücksicht auf Verluste ihr Ding durchgezogen haben, formuliert hast. Es also als bestehende Tatsache präsentiert und auch verurteilt hast.


    Mehr möchte ich dazu jetzt auch nicht mehr sagen. Das Thema ist jedes Mal wieder so emotional, dass man ohnehin noch so viele "oft", "manchmal", "es muss nicht bei jedem Kind so sein", etc einfügen kann. Es wird dennoch anders verstanden. Ist auch nachvollziehbar. Thema Kindern, Elternsein, etc. Ist hoch-emotional. Am Ende macht es eh jeder, wie er denkt es ist richtig. Und solange alle damit zufrieden sind (auch die Kinder) IST es ja auch richtig. Und wenn nicht alle zufrieden sind, muss ein individueller weg gefunden werden.

    In dem Sinne:

    Gute Besserung an alle Kranken

    Viel Kraft an alle Entkräfteten

    Und viel Schlaf für alle Schlafgeplagten.

    🍀

    Wobei ich mit ignoriert nicht "tatsächlich ignoriert" gemeint habe, sondern "begleitet, aber hingenommen/nicht den Auslöser reduziert etc.". Da hab ich mich falsch ausgedrückt.

    Fühlt sich für mich jetzt auch nicht besser an, der Vorwurf schwingt auf jeden Fall mit und verurteilt alle, die z.B. nicht die Kraft haben, jedes Bedürfnis und jede persönliche Grenze zu ignorieren. Und meine Haltung dazu ist auch eine andere. Man muss auch nicht immer jeden Auslöser reduzieren. Zumindest bei Kleinkindern und Kindern nicht. Bei Babys sieht es anders aus. Es gibt eben Dinge, die sind eben so. Darauf darf man mit Traurigkeit reagieren. Damit lernen Kinder durchaus auch, mit Emotionen (betrifft auch Wut, Enttäuschung, etc.) umzugehen. Und dass es okay ist, traurig zu sein. Wenn man immer jeglichen Reiz sofort entfernt, wird das nicht gelernt.

    Und Kinder dürfen und müssen auch lernen, dass auch andere Menschen Gefühle, Bedürfnisse und Grenzen haben. Und dass es darum geht, dass alle mit der Situation gut umgehen können. Das ist manchmal schwer auszuhalten, Kinder auch zu enttäuschen und Grenzen auch einzuhalten und durchzusetzen. Es ist aber ein wichtiger Lernprozess.

    Wow mit wie wenig Liebe man über sein eigenes Kind schreiben kann. Ich hoffe es wird diese Beiträge nie zu lesen bekommen.

    Wow, mit wie wenig Empathie man Menschen entgegen treten kann, die am Rande ihrer Kräfte sind.

    Genau solche Aussagen sind es, die Mütter immer weiter in die Verzweiflung treiben. Manchmal sollte man sich überlegen, was man so schreibt und was das in Menschen auslöst. Als wäre es nicht eh schon schwer genug.

    Achso, solche Aussagen haben übrigens überhaupt keinen Aussagewert, wie groß die "Liebe" zum eigenen Kind ist oder nicht..

    Ich hab ja zum Glück so einen tiefen Schlaf, dass ich es gar nicht mehr mitkrieg, wenn sie nachts rüberkommen. Schlafe wie ein Stein. Wenn man mich aus einer Tiefschlafphase weckt bin ich auch entsprechend gaga.

    Hast du ein Glück. Seit ich diese ganze Schlafstörungsnummer hab, schlafe ich so dermaßen leicht, dass ich von ALLEM aufwache. Ich hab damals, nach meinem Zusammenbruch, als wir umgestellt haben, dass mein Mann die Nächste übernimmt, mit Ohropax schlafen müssen, weil ich sonst von allem aufgewacht bin und dann auch stundenlang nicht wieder einschlafen kann.

    Ich nehme seit 2 Jahren ein Medikament, damit ich überhaupt schlafen kann. Ansonsten wache ich nämlich stündlich auf UND werde noch vom Kind geweckt.. Das ist echt Mist und hat mich schon an den Rand der Verzweiflung getrieben.

    Einfach weil ich nicht mehr konnte. Weil ich nur noch geweint habe. Weil ich fertig war. Weil ich mein Kind liebe und ihn nicht anschreien will.

    Fühl dich fest gedrückt! Das, was du da beschreibst war auch mein Alltag. Ich kann das zu gut verstehen. Ich hatte zwar meinen Mann als Backup (Home Office), und musste meine Tochter deswegen nie alleine lassen, aber ich kann es absolut verstehen, dass sowas nötig ist! Ich bin manchmal in den Keller gegangen und habe geschrien..

    Wir haben sogar im Geburtsvorbereitungskurs gesagt bekommen, dass es im Notfall okay ist das Kind gut zu sichern, damit es sich nicht verletzen kann und mal kurz raus zu gehen und tief durchzuatmen.

    Bei uns hat sich auch jemand gedacht: "Ach, die kriegen nur ein Kind? Dann geben wir denen mal direkt ALLES, was man so haben kann..". Schreikind, Milcheiweißunverträglichkeit, Schlafstörung, Regulationsstörung, lange bestand auch der Verdacht auf eine Autismus-Spektrum-Störung, unglaubliche Willensstärke und dann fängt das Kind auch noch mit 2 an, wirklich ALLES zu diskutieren, als wäre sie nicht 2 sondern 14..)

    Heute ist sie in vielen Belangen zum Glück total easy. Aber alles, was sie schon als Säugling gezeigt hat, hat sie auch immer noch. Regulationsstörung und Schlafstörung vor allem. Der Autismus-Verdacht ist auch erstmal aus den Augen geraten.

    Irgendwann hab ichs geschafft, damit besser umzugehen. Mir selbst Regeneration zu verschaffen. Und seit sie in der Kita ist und ich wieder arbeiten darf, gings für mich auch steil bergauf. Einfach, weil ich nen guten Ausgleich hatte und sich auch viele, viele sehr angenehme Eigenschaften bei meiner Tochter entwickelten.


    Ich glaube, du bist bei Weitem nicht alleine.

    Gute Besserung und erhole dich gut!

    Naja, so, wie du unterstellst, dass es bei denen, bei denen es nicht klappt, einfach nicht ausreichend "gewollt" ist.

    Habe ich nicht. Ich habe bewusst Formulierungen gewählt wie "oft" "manchmal", "ich sage nicht, dass es immer so ist", "vielleicht", "meistens", "ich sage nicht, dass es nicht Kinder gibt, wo es gar nicht funktioniert"

    Du hingegen schreibst:

    Ich denke, bei denen, bei denen es klappen muss, wird halt auch entsprechendes Verhalten ignoriert, wie weinen beim Papa oder ähnliches

    Als würde es feststehen, dass bei denen, wo es klappen muss, das Verhalten ignoriert wird.

    Das hat einfach ne andere Wirkung.

    In den ersten Wochen war ich auch noch sehr optimistisch und dennoch ist Autofahren hier eine Katastrophe, obwohl wir es zwingend müssen.

    Naja, Schwierigkeiten beim Autofahren können ja tatsächlich auch was körperliches sein. Meine Tochter kann mit 4 jetzt immer noch keine 10 Minuten Autofahren ohne sich zu übergeben. Das erste Mal übergeben hat sie sich im Auto mit 7 Monaten. Als meine Kinderärztin noch steif und fest behauptet hat, dass Kinder in dem Alter noch keine Probleme mit dem Gleichgewichtsorgan haben können.

    Das ist halt auch nichts, was klappen kann, wenn es muss. Man kann ja auch nicht aufhören, Pipi zu machen, wenn man noch so sehr will. :ka:

    Allerdings muss man sich darauf erstmal einstellen, wenn man zwei Kinder lang maximal bis 2¾ kommt.

    Wie?? Deine Kinder haben bei 2 3/4 dann gemacht, was sie sollten? 🤪


    Ich denke, bei denen, bei denen es klappen muss, wird halt auch entsprechendes Verhalten ignoriert, wie weinen beim Papa oder ähnliches.

    Äh nein. Ich gehörte schon zu denen, bei denen es klappen musste. Und weinen wurde hier generell nicht ignoriert. Aber danke für die Unterstellung 🤔

    Weinen wird hier nie(!) ignoriert , aber AKZEPTIERT. Auch bei mir hat das Kind geweint. Das ist auch okay. Das Kind darf traurig sein, wenn etwas anders ist, als es sich das vorstellt. Meine Hebamme hat immer gesagt: "es geht nicht darum, das Weinen abzustellen, sondern es liebevoll zu begleiten". Und das können sowohl Mama als auch Papa.

    Ich sage nicht, dass es nicht Kinder gibt, wo es aus irgendwelchen Gründen gar nicht geht. Alleinerziehende sind zb ohnehin in einer anderen Situation. Und dann gibt's natürlich auch noch Phasen, wo immer nur einer "gut" ist. Die gab's bei uns auch. Mal war nur Mama gut, dann war nur Papa gut

    Oft ist es aber tatsächlich so, dass die Väter einfach keine Chance hatten, da reinzuwachsen. Ich bin am Anfang auch jedes mal eingesprungen, wenn das Kind geweint hat. Bei mir beruhigt es sich schließlich besser. Dachte ich immer. Habe dabei aber einfach ausgeblendet, dass ich auch einfach ein verdammtes Jahr Vorsprung hatte. Mein Mann hatte gar keine Chance, da reinzuwachsen. Und meine Tochter auch nicht.

    Es gibt keine automatische Bindung des Kindes zur Mutter. Die baut sich auf. Man wächst da gemeinsam rein.

    Es gibt Studien darüber, dass es vollkommen egal ist, wer die Bezugsperson für das Kind ist, derjenige, der sich am meisten kümmert, wird eben diese Bindung enge Bindung aufbauen.

    Natürlich ist nicht der Weg, einfach seinen Stiefel zu fahren und wegzugehen. Man kann das auch kleinschrittig aufbauen, die beiden da reinwachsen lassen. Und man muss ja auch nicht direkt mit dem Endgegner "Einschlafen" anfangen. Am Ende profitieren da alle von.