Der Grund warum ich so mit Pferdehaltung hadere. Das ist für mich inzwischen so ein richtiges, schlechtes Gewissen, Hobby. Egal was man tut. Und dann noch diese Abhängigkeiten dazu.
Ich denke mittlerweile, die Abhängigkeiten hast Du so ziemlich an jedem Punkt in der Kette zwischen "Einsteller in Rundumsorglos-Stall" bis zur "Selbstversorgersituation" in jeglicher Variante dazwischen.
Irgendwo bist Du auf Dritte angewiesen.
Ich halte meine Zwei hier am Haus, bin Selbstversorgerin. Vergangenes Jahr hier (neuer Standort seit 1.5 Jahren) zum ersten Mal Heu gemacht. Was ein Drama alle nötigen Teilnehmer am richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu haben. Unmöglich... Dann kam die Scheisswetterlage dazu, 2023 war im Frühling / Sommer viel zu nass = als endlich ein Minizeitfenster die Heuernte ermöglichte, stand jeder, der auch nur irgendwie auf's Feld kriechen konnte draussen.
Diese Saison habe ich dankend abgewunken. Die Flächen hier ums Haus sind eh qualitativ nicht "heuwertig", dito das zugemietete Stück. Da zerreiss ich mich dann nicht für schlechtes Heu, ich habe entschieden, bei Bedarf zuzukaufen. Soll sich ein anderer damit rumärgern. Am alten Standort war das auch immer eine nervenaufreibende Situation, aber da hatte ich erstens entweder gute Lieferanten oder verlässliche Partner wenn es um Mähen, Pressen und Einbringen ging. Zusammen mit sehr viel Eigenleistung. Aber auch da war's manchmal echt anstrengend.
Auch wenn Du die Selbstversorger-Situation soweit ausweiten kannst, dass Du Heu und Futter selbst anbaust, wenn Du nicht eine Bauern-Grossfamilie bist, mit entsprechendem Fuhrpark und Anbauflächen, dann kannst Du das gar nicht stemmen. Aber dann bist Du eh schon aus der Hobby-Zone raus.
Wichtig ist, sich als Selbstversorger gute, verlässliche Partner zu erarbeiten und mit diesen auch fair und korrekt umzugehen, nicht um jeden Pfennig zu feilschen, nicht ständig wechseln, weil der Nachbar mal eine Saison etwas günstiger anbietet. Hobbypferdehalter haben diesbezüglich nicht den besten Ruf bei den Landwirten.